Liszt, F. / Wagner, D. / Schubert, F. / Mahler, G. (Journaux)

Wanderer without words


Info
Musikrichtung: Romantik

VÖ: 06.10.2023

(Alpha / Outhere / Note 1 / CD / 2022 / Artikelnr. ALPHA 984)

Gesamtspielzeit: 57:10

Internet:

Juliette Journaux


Das Motiv des Wanderers, als unstet suchender Melancholiker gedacht, ist es, dem Juliette Journaux auf diesem Album nachspürt. Dabei greift sie nicht nur auf die Musik des musikalischen Apologeten des Wandererthemas schlechthin, Franz Schubert, zurück, sondern gruppiert um dessen drei originäre Klavierstücke D.946 herum eigene Transkriptionen von Werken Wagners, Mahlers und Schuberts selbst, bei denen denen der ursprüngliche Vokalpart, teils auch der begleitende Orchesterpart vom Klavier übernommen wird, was eine entsprechende Reduktion voraussetzt.

Das funktioniert zumal bei den beiden Mahler-Liedern ganz ausgezeichnet - es entsteht ein Mahler en miniature, gezwungenermaßen mit einer Tendenz weg von der großen Geste hin zum Eigentlichen, ohne dass damit ein Verlust an Intensität verbunden wäre. Hierfür sorgt das brilliante, farbig schillernde Spiel Journauxs.

Was ihren Schubert als Zentralgestirn betrifft, so gibt das Auftaktstück, nämlich Liszts Version des Schubert-Liedes "Der Wanderer" gewissermaßen den Ton vor: Hier wie auch in Schuberts drei (an sich nicht programmatisch gebundenen) Klavierstücken präsentiert die junge Französin mit virtuos angelegtem Zugriff einen meistenteils sportlich renitenten Wandersmann, bei dem das Resignative und Weltabgewandte im Hintergrund bleiben. Insofern geht ihrer Wanderschaft an dieser Stelle dann doch eine bedeutende Dimension ab.



Sven Kerkhoff



Trackliste
Franz Schubert / Franz Liszt: Der Wanderer
Richard Wagner: Mein Schlaf ist Träumen aus "Siegfried"
Franz Schubert: Drei Klavierstücke D. 946; In der Ferne aus "Schwanengesang"; Wandrers Nachtlied II D. 768
Gustav Mahler: Ich bin der Welt abhanden gekommen aus "Rückert-Lieder"; Er stieg vom Pferd aus "Das Lied von der Erde"
Besetzung

Juliette Journaux: Klavier


 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>