Ben Zucker
Ben Zucker - Was wir haben, ist für immer, Das Beste aus 5 Jahren
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Ja, der deutsche Schlager lebt noch, er klingt mittlerweile nun anders. Einer der zeitgenössischen Protagonisten der Szene ist der als Benjamin Frisch 1983 geborene Sänger Ben Zucker, so sein Künstlername. Seit dem vierzehnten Lebensjahr spielt er Gitarre, und war zunächst in ganz anderen Sphären unterwegs, als Interpret, der Titel aus Rock und Grunge coverte. Erst 2017 kam es zum Wechsel mit der ersten Single "Na und?", auch der Titel des gleichnamigen Albums aus dem gleichen Jahr. Durch die Mitwirkung in einer Sendung von Florian Silbereisen, dem "Schlagercountdown", setzte der Erfolg umgehend und rasch ein mit entsprechend hohem Einstieg in die Charts.
Nach zwei weiteren sehr erfolgreichen Alben aus 2019 und 2021 erschien nun eine Zusammenfassung seines Schaffens, so handelt es sich bei Was wir haben, ist für immer, Das Beste aus 5 Jahren nicht um eine typische "Best Of"-Kollektion, sondern werden auch Zuckers erfolgreichste Songs wie "Na und?“ (2017), "Was für eine geile Zeit“ (2017) "Der Sonne entgegen“ (2018), "Wer sagt das?!“ (2019) oder "Mein Berlin“ (2019) als Neuaufnahmen vorgestellt. Fünf neue, bisher unveröffentlichte Titel werden ebenfalls geboten, darunter "It's A Heartache" von Bonnie Tyler, die ihren Song mit Zucker im Duett singt. Und hier "qualmen" die rauchigen Stimmen gemeinsam gewaltig!
Nun, wer nicht gerade zu den Schlagerfans gehört, wird den einen oder anderen Song sicher bereits einmal im Radio gehört haben, so erkenne ich immerhin "Was für eine geile Zeit", hier nun im Duett mit DJ Ötzi. Ansonsten ist diese Zusammenstellung sicher eine gelungene Zusammenstellung mit einem relativ breiten Spektrum von Song-Gestaltungen. Ach - "Was ich will, bist Du (ohne Dich)" kenne ich von der Münchener Freiheit.
Und so hören wir das übliche rhythmische Stampfen, das gewaltig nerven kann, sich aber nahtlos einreiht in die Schar aktueller Schlager-Interpreten*innen, sich aber so wunderbar eignet für endlose Tänze im Disco-Fox-Modus, gefühlsbetonte Balladen, sogar gerockt wird bisweilen ("Na und?") und auch angenehme Pop-Songs findet man, zum Beispiel mit "Sommer der nie geht". Ganz dramatisch kommt das mit wuchtigem orchestralen Arrangement vorgetragene "Einfach weg".
Begleitet wird der Protagonist von guten Musikern, auch von solchen Voll-Profis wie Gitarrist Peter Weihe, der im Laufe seiner Karriere sehr viele Musikstile abdeckte, und auch Jörn Heilbut von The Jeremy Days ist dabei. Über Allem, und das ist das Besondere an Ben Zucker, schwebt diese sehr individuelle Stimme des Protagonisten, mit diesem kraftvollen und rau-kratzigen Ausdruck, der ihn von allen anderen Schlager-Interpreten abhebt. Ähnlich war nur Hans Hartz, dessen Lücke Zucker eigentlich ausfüllen könnte, oder?
Ja, und die Texte? Nun, sicher können wir keine hochgeistige Lyrik erwarten, wir befinden uns halt im Genre Schlager, das heißt, oft genug werden auch Grenzbereiche gestreift, doch letztlich gibt es halt das übliche "Herz/Schmerz-Gemisch", angereichert mit Szenen aus dem Alltag, mit Themen, die uns sicher Alle betreffen, mehr oder weniger. Etwas "tiefer" geht es im Song "Mein Berlin".
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Unsere Lieder
2 Was ich will, bist du (Ohne dich)
3 Von jetzt auf gleich
4 Ziemlich beste Freunde
5 Nicht gut für mich
6 Na und?! (2022)
7 Was für eine geile Zeit
8 Der Sonne entgegen
9 Ich spür' wie die Liebe zerbricht
10 Schau nur
11 Wer sagt das?!
12 Mein Berlin (Remix)
13 Sommer der nie geht
14 Einfach weg (Orchesterversion)
15 Ich weine nicht um dich
16 Bist du der Mensch
17 Wieder zurück
18 Nimm mich in den Arm
19 It's A Heartache - feat. Bonnie Tyler
20 Auf uns
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Besetzung |
Ben Zucker (vocals, guitar ?)
Mathias Ramson (keyboards, programming, bass, choirs)
Peter Weihe (guitars)
Dirk Schlag (guitars)
Thorsten Brötzmann (guitars, keyboards)
Markus Norwin Rummel (keyboards)
Kraans de Lutin (keyboards, programming)
Christoph Papendieck (keyboards)
Jeo Koba (keyboards)
Jörg Sander (guitars)
Krischan Frehse (bass)
Jörn Heilbut (guitars)
Roman Lüth (Keyboards)
Michael Knauer (keyboards, piano, string arrangements)
Stefan Pintev (strings)
Boris Matchin (cello)
Philipp Klemz (choir)
Christoph Leis-Bendorff (drums)
Jochen Schild (orchestra arrangement, piano)
Martin Breitenbach (choirs)
Benjamin Schwenen (guitars)
Zoran Grujovski (piano)
Daniel Stritzke (bass)
Rainer (Kallas) Hubert (drums)
Mathias Roska (guitars)
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