Vivaldi, A. / Händel, G. F. / Vinci, L. / Leo, L. (Lys)
Amate Stelle - Arien für Anna Maria Strada
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Info |
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 05.01.2023
(Glossa / Note 1 / CD / 2019 / Artikelnr. GCD 923536)
Gesamtspielzeit: 75:51
Internet:
Marie Lys
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KLINGENDE BIOGRAPHIE
Als Anlass für einen interessanten Durchgang durch zum Teil eher wenig bekanntes Repertoire der Barockoper greift die aus der Schweiz stammende Sopranistin Marie Lys auf die künstlerische Biographie eines großen Vorbilds zurück, nämlich jenes der Anna Maria Strada, die im 18. Jahrhundert quer durch Europa in Opern von Vivaldi, Händel, Leo & Co. reüssierte. Die vielgepriesene Qualität der Strada lag vor allem in dem Umfang ihrer Tessitur, gepaart mit einer hohen Virtuosität, so dass viele Komponisten ihr textlich und rhythmisch gerade in den höchsten Lagen mehr als sonst üblich zumuten und abverlangen konnten.
Marie Lys verfügt ihrerseits über einen hohen Sopran von großer Durchschlagskraft, Brillanz und Intonationssicherheit. Kein Wunder also, dass sie sich diesem anspruchsvollen Repertoire bestens gewachsen zeigt, zumal das Abchordis Ensemble sie - mit ein wenig zu viel Hall, bedingt durch den Kirchenraum als Aufnahmeort - gertenschlank und mit viel Bläserkolorit begleitet.
Ein Problem allerdings bleibt: Marie Lys kann bei aller stimmlichen Flexibilität die über 20jährige Bühnenkarriere der Strada nur bedingt abbilden. Die Alcina etwa verlangt eigentlich nach einer reiferen Färbung, um die Figur glaubhaft und angemessen verkörpern zu können. Und Porporas "Vi conosco" stand am Endpunkt der Laufbahn der Strada, zu einer Zeit, in der ihre Stimme bereits deutlich nachgedunkelt war. Lys vermag zwar, diese Kluft technisch zu überwinden und auch die tiefere Lage zu erreichen, wirkt hier dann aber eher körperlos und ihrer ansonsten überreichen Gestaltungsmittel beraubt. Ihrer jugendlich frischen Stimme stand, zuindest zum Aufnahmezeitpunkt (2019), daher sicherlich etwa die halsbrecherische Händel-Arie "Scherza in mar" einfach besser an. Doch wie bei der Strada, so wird auch Lys´ Triumphzug ganz gewiß noch eine Weile anhalten; an stimmlichem Potential mangelt es dafür sicherlich nicht.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
Antonio Vivaldi: Con piu diletto il mio Cupido aus "La verita in cimento"
Domenico Sarro: Se veglia, se dorme aus "Tito Sempronio Gracco"
Georg Friedrich Händel: Scherza in mar la navicella aus "Lotario"; Ah! Mio cor! aus "Alcina"; Scaglian amore e sangue aus "Arminio"
Leonardo Vinci: Io gelosa non sono...Il ruscelletto amante aus "Eraclea"
Leonardo Leo: Ma per pieta...Non vedi tiranno & aus "Achille in Sciro"; Quando irato il ciel s'oscutra aus "Zenobia in Palmira"
Baldassare Galuppi: Infelice in van mi lagno aus "Adriano in Siria"
Giovanni Alberto Ristori: Oh Dio, mancar mi'sento aus "Adriano in Siria"
Nicola Porpora: Non so piu...Vi conosco amate stelle aus "Tiridate" |
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Besetzung |
Marie Lys: Sopran
Abchordis Ensemble
Andrea Buccarella: Ltg.
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