Trondheim Jazz Orchestra & Johan Lindvall
Om Du Reser Mycket
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Das Trondheim Jazz Orchestra ist wieder da. In diesem Jahr bringt das Ensemble aus Norwegen mit Om Du Reser Mycket bereits sein zweites Album heraus. Und wie meistens haben sie einen oder mehrere Gäste dabei. Dieses Mal ist es der Pianist und Keyboarder Johan Lindvall
Das führt natürlich zu einem tastenorientierten Album, aber auch insgesamt gibt sich das Orchester diesmal viel ruhiger als zuletzt. Es gibt zehn kürzere und überwiegend ruhigere Stücke als zuletzt. Zusätzlich lässt der Tastenmann auch einiges an Elektronik und manchmal sogar moderne Beats einfließen.
Begonnen wird mit drei sehr ruhigen und auch mit einigen Contemporary-Parts durchzogenen Stücke mit eingängiger Jazznote, die jedoch stark von den experimentellen Parts konterkariert werden. Und mal steht ein perlendes Jazzpiano, mal ein schwebender Keyboardsound im Fokus. Mit dem längsten Stück “Att Säga Nej“ folgt hierauf das Herzstück des Albums: beginnend als Piano geführte Jazzballade mit Popappeal, tauchen nach ca. zwei Minuten richtig eingängige und betörende Klänge und die eben bereits erwähnten Beats auf, die eine gefangennehmende Jazzpopballade aus dem Stück machen. Doch schon von Anfang an tauchen immer mal wieder kontemporäre Klänge auf, die sich in dieser Phase zu einem psychedelischen Teppich verdichten. Nach etwas mehr als vier Minuten schraubt sich dann alles in ein kleines Inferno aus Contemporary, Elektronik und Psychedelik, nur die betörende Grundmelodie bleibt stoisch erhalten. Aus den Bestandteilen dieser sechs Minuten machen andere Bands drei Alben.
“Regn“ ist kontemporäres Geräusch, aber im Zeitlupentempo. Dann folgen Stücke mit bertörenden Klängen aus Violine und Piano, sanften Perkussionen und unheimlichen Geräuschen. Ich mag es, wenn man die Instrumente atmen hört ("Varit Här Förut“).
“Röd“ hat eine beschwingte Pianomelodie, vertrackte Perkussion und schwebende Keyboards und liefert so einen psychedelischen Pop der besonders jazzigen Note. Wunderbar. Vor allem die Abmischung mit den Stereoeffekten des „Backing Gesangs“ – herrlich. Auch der Rest des Albums weiß mit seinem versponnenen Jazzinstrumentarium und der ungewöhnlichen Mischung zu überzeugen und gefällt.
Das Unglaubliche an diesem unglaublichen Album ist der immense Unterschied zu den letzten Produktionen. Hier zeigt das Trondheim Jazz Orchstra, dass es alles kann, auch den überwiegend sanften, versponnenen und schrägen Sound. Wie um das zu bestätigen liefern Sie am Ende des Albums dann wieder eingängiogere und rockigere Klänge. Dies aber völlig ohne den Grundsound des Albums zu verlassen.
Ein weiterer Klassiker.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Introduktion | 4:19 |
2 | Fall | 2:30 |
3 | Dröm | 3:37 |
4 | Att Säga Nej | 6:20 |
5 | Regn | 2:57 |
6 | Varit Här Förut | 3:27 |
7 | Röd | 3:55 |
8 | Två | 1:43 |
9 | Inte Nu | 4:35 |
10 | Slut | 5:13 |
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Besetzung |
Alto Saxophone – Mette Rasmussen
Cello – Marianne Baudouin Lie
Clarinet [Bb Clarinet], Bass Clarinet – Klaus Ellerhusen Holm
Composed By [Additional Material By The Ensemble] – Trondheim Jazz Orchestra
Composed By [Compositions By] – Johan Lindvall (2)
Drums, Vibraphone, Electronics – Kyrre Laastad
Graphic Design – Rutger Zuydervelt
Guitar – Christian Skår Winther
Mixed By, Mastered By – Jørgen Træen
Percussion – Matilda Rolfsson
Photography By [Photos By] – Jenny Berger Myhre
Piano, Synth – Johan Lindvall (2)
Producer [Produced By] – Johan Lindvall (2), Jørgen Træen
Recorded By – Christian Engfelt
Violin – Eira Bjørnstad Foss
Vocals, Electronics – Ina Sagstuen, Natali Abrahamsen Garner
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