Marco Mattei

Out of Control


Info
Musikrichtung: Progressive / Songwriter

VÖ: 19.11.2021

(Third Star / 7D Media)

Gesamtspielzeit: 46:02

Internet:

http://www.marcomattei.art


Bei der Armada an hochkarätigen Gästen vermutet man in Marco Mattei jemanden der selbst bereits in der einen oder anderen VIP-Formation mitgespielt hat. Aber auch der Promo-Zettel weiß nur von den lokalen Proggern DeBaise (Civitavecchia) und der Rush-Tribute-Band The Snowdogs zu berichten.

Aber der Italiener weiß zu begeistern – wenn auch nicht über die volle Strecke. Hat man sich bis „Anymore“ vorgekämpft, kann man die CD eigentlich ohne viel zu verpassen wieder von vorne beginnen lassen. Das folgende „Tomorrow“ lässt mit dem Echolot-Piepsen (Da war doch mal was.) am Anfang zwar interessiert aufhorchen, aber weder der recht weiche Gesang noch das fast Fusion-artige Solo am Ende liefern sonderlich ab.

Das sieht am Anfang – wie gesagt - ganz anders aus. „Would it be me“ startet als akustischer Songwriter mit einem tiefgehenden philosophischen Text. Das ruhige „Picture in a Frame“ erinnert an Peter Gabriels mittlere Phase, bevor er auf den World Music Zug aufgesprungen ist, bzw. ihn mit gestartet hat. Das gilt auch für den Gesang von Dave Bond bei folgenden „More intense“. „I’ll be born“ bleibt ruhig und führt uns in die frühen Tage von Simon and Garfunkel zurück. Bei dem tröstenden Wiegenlied „Lullaby for you“, das die Tochter von Marco Mattei mit Kindergesang einleitet, stört nur die etwas kratzige Violine.

Der Kontrast zum bereits erwähnten „Anymore“ könnte kaum größer sein. Mit harten Gitarrenriffs beginnt ein Stück, bei dem Mattei seine Wut raus lässt. Das hatte eigentlich auch gefehlt. Denn so richtig gut scheint es dem Mann in der Welt nicht zu gefallen. Die Texte handeln von Orientierungslosigkeit, der (erfolglosen) Suche nach der Freude am Leben und dem Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Und wenn er sich mit der Zukunft seiner Tochter beschäftigt, dann verspricht er zwar für sie da zu sein, aber das klingt weniger tröstlich, denn er kündigt ihr letztlich eine Welt an, in der sie diese Hilfe bitter nötig haben wird.

Der Mensch scheint für ihn eine Art Fisch (oder Schiff) auf dem Trockenen zu sein. Aber wenn man sich das fantastische Covermotiv anschaut, das für einen Sonderpunkt gut ist, dann merkt man, irgendwie kann man auch diese Situation schön finden und genießen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Would I be me 4:36
2Picture in a Frame 3:15
3More intense 4:21
4I'll be born 3:21
5Lullaby for you 3:03
6Anymore 3:22
7Tomorrow 4:21
8Void 6:40
9On your Side 5:08
10After tomorrow 1:30
11Hidden Gems 2:12
12Gone 3:41
Besetzung

Marco Mattei (Git, Voc, Perc, Programming, B <11>, Bouzouki <7,10>)
Dave Bond (Voc <1,3>, Mandoline <1>, Back Voc <9>)
Mathew Brown (Voc <2>)
Felix Brandt (Voc <4,5>)
Arianna Mattei (Voc <5>)
Barak Seguin (Voc <6>)
Richard Farrell (Voc <8>)
Marc Rosati (Git <8>)
Duilio Galioto (Synth <3,8>, Wurlitzer <3,8,9>, Piano <9>)
Paolo Gianfrate (Keys <6>)
Mauro Munzi (Piano <9>)
Tony Levin (B <1,2,9>)
Fabio Trentini (B <8>)
Gabriele Bibbi Ferrari (B <12>)
Jerry Marotta (Dr <1,9,11>, Perc <1,9>)
Pat Mastelotto (Dr <2>)
Clive Dreamer (Dr <3>)
Matt Crain (Dr <6>)
Gianni Pierannuzio (Dr <7>)
Chad Wackerman (Dr <8>)
Salvatore Mennella (Dr <12>)
Diederik von den Brandt (Pedal Steel <5>)
Rob Wakefield (Violine <5>)
Paul Johnson (Flöten <4>)
Marco Planells (Sitar <1>)
Matilde Mattei (Perc <7>)



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