Magnum
The Monster Roars
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Das Cover des Albums ist eines der untypischsten und gruseligsten, dass die Briten jemals veröffentlicht haben. Wie wirkt sich das wohl auf die Musik aus?
Gleich mit dem Titelstück „The Monster Roars“ stellt sich das bekannte Magnum-Gefühl ein. Bob Catleys Gesang ist unverwechselbar und klingt auch mit 74 Jahren noch druckvoll und hörenswert. Im Background tobt sich Bassist Dennis Ward aus, der somit in die Fußstapfen seines langjährigen Vorgängers Al Barrow tritt. Barrow selbst ist Magnum erfreulicherweise erhalten geblieben, er hat zusammen mit seinem Bruder Rob das Artwork für die Scheibe entworfen.
„Remember“ geht textlich vermutlich ein bisschen auf die Corona-Thematik ein. Es wird ein fiktiver Rückblick auf gefühlt längst vergangene Zeiten besungen, in denen Menschen noch zusammen zur Musik getanzt haben. Dies könnte auch symbolisch für ein Magnum-Konzert stehen, das auch schmerzlich vermisst wird.
Gitarrist und Komponist Tony Clarkin hat textlich und musikalisch ganze Arbeit geleistet. Obendrein hat er die Scheibe astrein produziert. Bei „The Present Not The Past“ hört man die Saiten der akustischen Gitarre regelrecht schwingen, die Atmosphäre ist spürbar. Der verhaltene Beginn geht über in einen typischen Magnum-Chorus. Auch die restlichen Musiker wie Keyboarder Rick Benton und Schlagzeuger Lee Morris kommen perfekt zur Geltung. Genau so muss das sein!
„I Won’t Let You Down“ hat einen raffinierten Tempowechsel und stellt eines der Highlights der Scheibe dar. Das Stück wurde geradezu für die Bühne komponiert und wartet nur darauf, live gespielt zu werden.
Der wohl ungewöhnlichste Song ist „No Steppin‘ Stones“, der mit einer dreiköpfigen Bläsersektion aufhorchen lässt. Das Partystück verbreitet gute Laune und ein positives Gefühl. So etwas wird gerade in der momentanen Situation dringend gebraucht!
Clarkin wirkt textlich in manchen Stücken sehr nachdenklich und teilweise melancholisch. Auch die Gestaltung des Booklets lässt darauf schließen. Es sind darin Fotos von Raubtieren wie Bär, Löwe, Tiger und Wolf abgebildet. Ein Bild ist mit dem Untertitel „Das größte Raubtier der Erde“ versehen und zeigt verschwommen eine riesige Menschenmenge.
„Freedom Word“ ist ebenfalls bockstark, auch hier versteckt sich eine weitere Live-Perle. In die gleiche Kerbe geht „The Day After The Night Before“, der für mich ein weiterer Anspieltipp der Scheibe ist.
Tony Clarkin ist es wieder einmal gelungen, auf einem Album die typischen Merkmale von Magnum äußerst gekonnt zu vereinen. Das Artwork verschreckt den einen oder anderen, der musikalische Inhalt jedoch versöhnt auf ganzer Linie. Besonders gut gefällt mir auch der Background-Gesang von Dennis Ward, der dies sicher auch live gut umsetzen kann. Das Album gibt es auf CD, Vinyl, und auf dem Steamhammer Online-Shop sind beide Varianten sogar mit einem T-Shirt erhältlich.
Stefan Graßl
Trackliste |
1 | The Monster Roars |
2 | Remember |
3 | All You Belive In |
4 | I Won’t Let You Down |
5 | The Present Not The Past |
6 | No Steppin‘ Stones |
7 | That Freedom Word |
8 | Your Blood Is Violence |
9 | Walk The Silent Hours |
10 | The Day After The Night Before |
11 | Come Holy Men |
12 | Can’t Buy Yourself A Heaven |
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Besetzung |
Bob Catley: vocals
Tony Clarkin: guitars
Rick Benton: keyboards
Lee Morris: drums
Dennis Ward: bass & backing vocals
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