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Sie treibt schon mitunter seltsame Blüten, diese Pandemie. Da haut ein nunmehr 65-jähriger Gitarrist und Songschreiber nicht nur ein hochgelobtes Album mit seiner 43 Jahre alten Band Extrabreit raus, das durchaus als Comeback bezeichnet werden kann, sondern bastelt innerhalb von zwei Jahren noch zwei Soloalben zusammen.
Das Album fühlt sich an, als höre man einem Storyteller zu, doch wenn man genau hinhört, sind es eigentlich eher Bilder, die der alte Ruhrpott-Indianer mit der sonoren Stimme im Kopf entstehen lässt. Der Ton macht die Musik. Tief verwurzelt im Classic Rock sind die musikalischen Einflüsse nicht zu überhören. Gleichzeitig überfordern aber weder die Sounds noch die Texte den geneigten Hörer, so dass sich dieses zeitlose „Alterswerk“ problemlos in einem Rutsch durchhören lässt. Und über welches Album kann man das heute schon noch sagen.
Es wäre vor allem dem jüngeren Publikum zu wünschen, dass es den Zugang zu dieser Songsammlung bekommt. Verdient hätte Stefan Kleinkrieg das allemal. Songs schreiben, Songs singen und vor allem Geschichten erzählen ... das kann er, dazu ist er auf der Welt.
Die erste Single „Billiges Benzin“ wurde bereits veröffentlicht. Sie gleicht einem akustischen Roadtrip. Welcher Musiker kennt es nicht, das Gefühl der Einsamkeit auf den Straßen der Republik. Immer in der Hoffnung, genügend Tickets zu verkaufen, um das Benzin zum nächsten Auftritt bezahlen zu können. Ein Song als Metapher für das Leben.
Stefan Kleinkrieg
Die Sonne scheint für alle
Premium Records / Soulfood
25. Februar 2022
[Another Dimension]
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