Debussy, C. – Chopin, F. – Mussorgsky, M. (Abduraimov, B.)
Childrens Corner – Préludes op. 28 – Bilder einer Ausstellung
|
|
Info |
Musikrichtung:
Spätromantik - Impressionismus - Klavier
VÖ: 08.01.2020
(Alpha / Note 1 / CD / 2020 / Best. Nr. ALPHA 653)
Gesamtspielzeit: 83:51
|
|
|
PRIVATKONZERT
Mehrfach mit bedeutenden Preisen bedacht und für seine pianistischen Fähigkeiten immer wieder in höchsten Tönen gelobt: Der 1990 in Taschkent, Usbekistan, geborene Behzod Abduraimov gehört mit zur jungen Generation der Klaviervirtuosen, die mit bemerkenswertem technischen Handwerk und Musikalität ihr Publikum begeistern. Mit Einspielungen Prokofievs, Tschaikowskys, Liszts und Rachmaninovs hat sich Abduarimov in die obere Liga osteuropäisch-russischer Pianisten musiziert.
Nun folgt ein großes Programm mit drei berühmten Miniaturzyklen aus der Feder von Debussy, Chopin und Mussorgsky, das großzügig gut über 80 Minuten währt und Abduraimov erneut als großen, uneitlen Könner und Gestalter zeigt. Er stellt seine Fähigkeiten nicht übertrieben aus, sondern erweist sich als mit Understatement agierender Interpret, der die Stücke weder zelebriert noch überfrachtet.
Klarheit und Schönheit des Tons, eine diskrete Pedalisierung sowie geschmeidige Phrasierung und Artikulation erlauben es ihm, die Welt Debussys in all ihrer reinen, liebenswerten Schönheit ohne Kitsch und Verzuckerung darzubieten. Den komisch-verspielten Zartheiten der „Kinderstücke“ Debussys schenkt er nicht weniger Aufmerksamkeit als den emotionalen Wechselbädern von Chopins hochkonzentrierten späten Préludes. Chopin singt bei ihm oft ganz selbstverständlich, klingt dabei auf fast schon befremdliche Weise unkompliziert, frei von jenen Verstörungen, die man dort gerne hineindeutet und herausmusiziert.
Die organische, geschlossene Wirkung der beiden so gegensätzlichen Zyklen findet man auch bei Mussorgsky, der für seine Klangbilder oft archetypische Inventionen gefunden hat, die Abduraimov feinzeichnerisch in Klang übersetzt – nicht spannungsarm, aber unaufgeregt, ohne Extra-Effekte. Das abschließende Kirchengeläut vom „Großen Tor von Kiew“ klingt resonanzstark und freudig erhaben, ist frei von lautstarkem Pathos.
Allenthalben hört man, dass Abraimov im Studio für sich spielt, d. h. einen gewissen intimen, auch dynamisch entspannten Rahmen wahrt und den Zuhörenden einlädt, sich dazuzusetzen und einfach mit ihm zusammen zu lauschen, gleichsam mit der stillen Frage: „Hör doch mal, ist das nicht schön?“ Wahrlich eine Platte für das heimische Privatkonzert!
Georg Henkel
Besetzung |
Behzod Abduraimov, Klavier
|
|
|
|