Phil Lanzon
48 Seconds
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1986 heuerten Bernie Shaw und Phil Lanzon fast gleichzeitig bei Uriah Heep an und komplettierten so die langlebigste Besetzung, die die Briten je hatten. 22 Jahre sollte es keine Veränderungen mehr geben. So blieben die beiden bis 2008 die „Neuen“. Heute sind sie zusammen mit Gründungsgitarrist Mick Box die Alten – und sie haben 2018 mit Uriah Heep nicht nur das erfolgreichste Album der Band seit 1974 veröffentlicht, sondern danach beide im Jahre 2019 Solo-Alben herausgebracht, die wir jetzt in der Januar- und Februar-Ausgabe 2020 unter die Lupe nehmen wollen.
Nur anderthalb Jahre hat Phil Lanzon zwischen seinem ersten und seinem zweiten Solo-Album verstreichen lassen. Eine überraschend kurze Zeit für jemanden, der in einer so aktiven Band, wie Uriah Heep, eingebunden ist. Von daher ist es aber wenig überraschend, dass beide Alben in sehr ähnlicher Besetzung eingespielt wurden.
Ideen hatte Lanzon offenkundig noch reichlich auf Lager. Wieder ist ein sehr vielfältiges Album entstanden, das nur am Rand mit Uriah Heep zu tun hat. Der hier auch singende Keyboarder hält sich vornehmlich im AOR- und Rock-Bereich auf mit durchaus progressiven Anteilen und gelegentlichen Ausflügen in die Bereiche Soundtrack und Musical.
Hard Rock steht eigentlich nur einmal auf der Speisekarte, wenn sich „You can make a Living“ zu einem echten Burner mit Stoner-Qualität entwickelt. Stark! Auch „Look at the Time“ setzt auf Power und reißt mit, bleibt aber im Grenzbereich von Rock und Pop. Mit einem entsprechenden Refrain wäre das ein klarer Hit-Anwärter.
Daneben stehen Songs, wie „Road to London“, der mit Akustikgitarre und Geigen eine folkige Atmosphäre erzeugt, melodischer AOR in der Größenordnung von Mike and the Mechanics („In the Rain“), Nummern die mit viel Streichern auf Dramatik gebürstet sind („Face to Face“) oder das leicht hymnische fast Broadway fähige „Forty Liebe“, das sich zum Ende hin nach Las Vegas bläst. Zum Glück wird die Grenze zur Schnulze nie so deutlich strapaziert, wie mit dem Sehnsuchtssong „Blue Mountain“, bei dem der Himmel doch arg voller Geigen hängt.
Ein klasse Album, das seine Stärke nicht zuletzt durch die Eigenständigkeit gewinnt, der Hauptband zu keiner Zeit Konkurrenz machen zu wollen! - und vielleicht gerade dadurch fast so stark ist, wie deren aktuelles Album.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Azura's Theme | 3:31 |
2 |
In the Rain | 4:33 |
3 |
Forty Line | 5:43 |
4 |
Rock n Roll Children | 6:27 |
5 |
Blue Mountain | 5:28 |
6 |
Look at the Time | 5:03 |
7 |
Road to London | 6:15 |
8 |
You can make a Living | 3:41 |
9 |
Face to Face | 5:02 |
10 |
48 Seconds | 9:37 |
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Besetzung |
Phil Lanzon (Keys, Lead Voc)
John Mitchell (Lead Voc)
Andy Makin (Lead Voc)
Richard Cottle (Ad. Keys, Sax)
Neal Wilkinson (Dr)
Laurence Cottle (B)
Adam Goldsmith (Git)
Mick O’Donohue (Git <2>)
Miriam Grey (Lead Voc, Back Voc)
Phoebe Street (Back Voc)
Andy Caine (Back Voc)
Andy Playfoot (Back Voc)
London Telefilmonic Orchestra
Matthew Scrivener (Erste Geige)
Robert Gibbs (Erste Geige)
Peter Fisher (Erste Geige)
Anna Harpham (Erste Geige)
Irvine Arditti (Erste Geige)
Emil Chalkov (Erste Geige)
Lennie MacKenzie (Erste Geige)
Nick Ward (Erste Geige)
Levine Andrade (Zweite Geige, Viola-Solo <1>)
Ciaran McCabe (Zweite Geige)
Phil Gibson (Zweite Geige)
Nick Miller (Zweite Geige)
Pauline Lowbury (Zweite Geige)
Sue Bowran (Zweite Geige)
Jonathan Barritt (Viola)
Jim Sleigh (Viola)
Suzanne Evans (Viola)
Steve Shakeshaft (Viola)
Robin Michael (Cello)
Sophie Harris (Cello)
Rhian Porter (Cello)
Colin Alexander (Cello)
Paul Morgan (Kontrabass)
St. Joseh Parish Choir
Gerrard’s Cross
Through the Wardrobe
Children’s Theatre Company
Tom Walsh (Trompete)
Clare Mcinerney (Sax)
Neil Sidwell (Posaune)
Chris Haigh (Violin-Solo <7>)
Richard Harwood (Cello-Solo <9,10>)
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