Der Blutharsch and the infinite Church of the leading Hand
Wish I weren't here
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Der Blutharsch and the infinite Church of the leading Hand haben ihre beiden Alben, die sie mir zugeschickt haben, von praktisch keiner Information begleiten lassen.
Einfach „Let the Music do the talking” kann man hier aber nicht gelten lassen. Mir selber ist an Wish I weren’t here zwar nichts in dieser Hinsicht aufgefallen und Bandkopf Albin Sunlight Julius distanziert sich klar von jeder Nazi-Identität. Die Band Blutharsch hat aber – zumindest über einen längeren Zeitraum – so deutlich mit Nazi-Ästhetik gearbeitet, dass das Landgericht Frankenthal die Unterlassungsklage gegen eine Zeitung, die die Band als „rechtsextrem“ bezeichnet hatte, abwies. Es „dränge sich aufgrund des gesamten Auftretens und Verhaltens der Band Der Blutharsch die Bewertung auf, dass es sich um eine Band aus dem Neonazi-Milieu handle,“ so das Gericht in seiner Begründung. „Wer sich so präsentiere, müsse sich eine kritische Würdigung seines öffentlichen Wirkens gefallen lassen.“ (zitiert nach Wikipedia, 5.12.2019, 21.43 Uhr)
Wenn man einmal von der durchgehend benutzten Fraktur-Schrift absieht, gibt es auf Wish I weren’t here keinerlei Indizien für eine Band vom rechten Rand. Die einzelnen Musiktitel lassen eher an eine christliche Band denken. Man muss auch bedenken, dass es sich hier um eine neue Inkarnation unter dem Namen Der Blutharsch and the infinite Church of the leading Hand handelt. Der Blutharsch haben sich 2010 offiziell aufgelöst.
Musikalisch braucht man sich um die neue Band eher nicht kümmern. Das leicht floydig eröffnende „Evil“ mutiert zu einer sich kaum mehr verändernden Soundwalze, hinter der eine Frau hinterherschreit. Die Musik verbleibt im Folgenden vollständig in der Gestaltlosigkeit. Die Furchtbarkeit des „Gesangs“ lässt sich aber sogar noch steigern. „My Soul rests low“ hat geradezu etwas von Florence Foster-Jenkins.
Eher eine Quälerei! Wer unbedingt in das Album reinhören will, sollte es mit „Forgotten“ probieren, ein Stück Dark Rock, das sich deutlich heraus hebt und zumindest die Bezeichung Musik zu Recht trägt.
Mir liegt noch das Album What makes you pray vom Herbst 2017 vor. Davon mehr in der kommenden Ausgabe.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Evil | 4:39 |
2 |
Wish I weren't here | 6:41 |
3 |
All One | 2:24 |
4 |
Make me see the Light | 4:01 |
5 |
Just because I can | 3:51 |
6 |
My Soul rests low | 4:26 |
7 |
Forgotten | 3:33 |
8 |
He is here | 5:17 |
9 |
O Lord | 2:57 |
10 |
* Pause * | 1:06 |
11 |
Sound | 1:44 |
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