Bob Seger

I Knew You When


Info
Musikrichtung: Rock

VÖ: 24.11.2017

(Capitol)

Gesamtspielzeit: 40:46

Internet:

http://www.bobseger.com/
http://oktoberpromotion.com/de
http://www.capitolrecords.com/


Den am 6.Mai 1945 geborenen Bob Seger verbinde ich persönlich mit Songs wie “Beautiful Loser”, “Still The Same“, “Old Time Rock & Roll“, “We’ve Got Tonight“, “Ship Of Fools“, “Night Moves“ und ganz besonders “Turn The Page” von der großartigen Live-Platte “Live Bullet”. Das war insofern “mein” Bob Seger, der mir eben in den siebziger Jahren am besten gefiel. Und so wird jeder „seinen“ Bob Seger haben, auch wird es also einige Musikfreunde geben, die den aktuellen Sound des Musikers besser finden, oder jene, die auf sein Debütalbum aus 1969, “Ramblin‘ Gamblin‘ Man“ aus 1969 stehen.

Und nun ist I Knew You When als Nachfolger zum Album “Ride Out“ aus dem Jahr 2014 erschienen. Schwer schleppend startet die Platte mit “Gracile“, ein ganz anderer Sound als jener aus den Siebziger und frühen Achtzigern tönt aus den Boxen. Vielleicht bin ich ja auch ein wenig verwöhnt von der damaligen Begleitband (auf vielen Songs), der Muscle Shoals Rhythm Section, die der Musik diesen unwiderstehlichen coolen und lasziv groovenden Sound verpasste. Auf der neuen Platte geht es direkter und härter zu, ja, es rockt gar ein wenig mehr als damals. Einige Songs erinnern gelegentlich an alte Zeiten, der Titelsong zum Beispiel, der darum zu meinen Lieblingen der CD zählt.

Neben den eigenen Songs gibt es zwei Fremdkompositionen, denen sich Seger angenommen hat, das sind “Busload Of Faith“ und “Democracy“ von Lou Reed resp. Leonard Cohen. Das ganze Album ist im Übrigen dem Freund, dem unlängst verstorbenen “Eagle“ Glenn Frey gewidmet, bevor dieses Album veröffentlicht wurde, gab es bereits einen Song namens “Glenn Song“, der leider nicht auf dieser „normalen“ CD enthalten ist, sondern nur auf der um drei Tracks stärkeren DeLuxe-Version.

Ansonsten gibt es neben den rockenden Songs, am deftigsten ist hier wohl “Runaway Train“, natürlich auch ruhige Songs, wie das oben bereits erwähnte Titelstück, als auch “I’ll Remember You“, “Marie“ und “Something More“. Klar, den typischen Seger kann man noch heraushören, seine Stimme wirkt weniger kraftvoll als früher, die Luft scheint etwas knapper zu werden, so mein Eindruck bisweilen, aber das typische raue Element verrät ihn doch stets. Zusammenfassend stelle ich fest, dass das nicht mehr „mein“ Bob Seger ist, bis auf den Titelsong, und dass ich meine, dass diese oft sehr stark stampfenden Songs nicht unbedingt zu ihm passen, weil sie die Atmosphäre etwas zerschlagen, es fehlen auch der frühere Groove und die Elastizität.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Gracile (2:48)
2 Busload of Faith (4:32)
3 The Highway (3:38)
4 I Knew You When (3:53)
5 I’ll Remember You (3:48)
6 The Sea Inside (4:14)
7 Marie (3:26)
8 Runaway Train (4:10)
9 Something More (3:47)
10 Democracy (6:32)
Besetzung

Bob Seger (vocals, guitar)
Glenn Worf (bass)
Gregg Morrow (drums)
Kenny Greenberg (electric guitar)
Rob McNelley (electric & acoustic guitars, Flamenco guitar)
Steve Nathan (B 3 organ)
Eric Darken (percussion)
Barbara Payton (background vocals)
Terena Boone (background vocals)
Herschel Boone (background vocals)
Biff Watson (acoustic guitar)
Michael Rojas (piano)
John Rutherford (trombone)
Keith Kaminski (saxophone)
Mark Byerly (trumpet)
Bob Jensen (trumpet)
Laura Creamer (background vocals)
Shaun Murphy (background vocals, harmony vocal)
Jimmie Lee Sloas (bass)
Chad Cromwell (drums)
Tom Bukovac (electric guitar)
Jim “Moose” Brown (synth)
Chris Campbell (bass)
Richie Hayward (drums)
Craig Frost (synths, clavinet bass)
Bill Payne (piano)
Rick Vito (guitars)
Donny Gerrard (background vocals)
Rosemary Butler (background vocals)
Reese Wynans (piano, B 3 organ)
John Jarvis (synths)
Gerard Smerek (additional percussion)
Tim Mitchell (electric guitar)
Alto Reed (saxophone)
J.T. Corenflos (electric guitar)
David Cole (acoustic guitar)
John Catchings (cello)
Jim Kaatz (rhythm guitar)
Bekka Bramlett (background vocals)
Carole Rabinowitz (cello)
Deanie Richardson (fiddle)



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