Auf den heißen Scheiß der Stunde aus Japan wird in England offensichtlich ordentlich steil gegangen. Babymetal haben es ohne größere Schwierigkeiten fertig gebracht die Wembley Arena (offiziell The SSE Arena Wembley) mit 12.000 interessierten bis ekstatischen Fans auszuverkaufen.
Den drei Mädels mit ihren geisterhaften Musikanten brandete ein großer Lärm entgegen, als sie die Bühne nach einem großen pathetischen Intro betraten. „Babymetal Death“ diente nur als derbe Einleitung, bevor mit „Awadama Fever“ die Euphorie losbricht. Sah sicher lustig aus, als Babymetal wild gestikulierend über die Bühne tollten. Da wäre eine DVD- bzw. Blu-Ray-Version des Konzerts auf jeden Fall sinnvoller als eine schnöde und altmodische Live-CD gewesen.
Da diese auch nicht wirklich anders als die Studio-Platten des Projekts klingt, fragt man sich schon irgendwie, ob man sie Sinn macht. Denn so richtig live wirkt das mit den ganzen Effekten nämlich auch nicht. Eine Babymetal-Liveshow ist eben eine Show und kein klangliches Abenteuer, bei dem man seinen eigenen Stücken etwas Neues abgewinnt.
Spaß macht es trotzdem irgendwie, wenn man sich man darauf einlässt. Skurrile Nummern wie „Doki Doki Morning“ oder „Gimme Chocolate!!“ entfalten auch hier ihr überdrehtes Flair. Ein Song wie „Amore“ könnte dagegen schon fast von Freedom Call und „Road of Resitance“ von Dragonforce sein.
Für Fans ist Live at Wembley wohl eine ziemliche akustische Vollbedienung. Man greife aber doch lieber zu den Studioplatten. Die sind irgendwie lustiger und ehrlich nicht live…
