Echo Bloom
Blue
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Diese Platte ist bereits 2013 erschienen, und nun in Lizenz von und bei Songs & Whispers aus Bremen erneut aufgelegt worden. Im Rahmen einer Konzertreihe ist die Platte nun auch in Deutschland vorgestellt worden.
Mehrstimmiger Gesang scheint ein besonderes Merkmal der Band um Kyle Evans zu sein, jedoch so gar nicht in herkömmlichem Sinne. Weder gibt es Sologesang plus Background, noch sind es gleichzeitig gesungene Harmony Vocals, wie man es zum Beispiel vom Bluegrass her kennt. Hier ist es anders, und ich versuche das noch zu sortieren. So ist der erste Song gleich das beste Beispiel dafür, wie man verschiedene Stimmen arrangieren kann, spielt er doch im A Capella-Modus.
Evans ist viel herumgekommen, von Washington DC über Los Angeles, San Francisco und Berlin, bis er in New York landete. Während dieser Zeit entstanden zwar viele Songs, aber zur Gründung einer Band kam es nicht. Nun gibt es seit einiger Zeit Echo Bloom.
Warum heißt das Album nun Blue? Transportiert es den Blues als Stimmung?
Ein Textausschnitt mag es verdeutlichen:
“On the streets of the Capitol the fireworks echo and bloom flowering down into red and then green and then blue and for a second I could see your face near In that moment of light I saw a tear on the side of your cheek you leaned you head onto my shoulder and whispered to me “How’s life so beautiful, and yet so brief?””
Und so sind bereits die Farben für die nächsten geplanten Alben angekündigt: “Red“ für den Sommer 2016 und “Green“ für das Jahr 2017.
Fast ausschließlich orientiert sich die Atmosphäre des Albums an akustisch ausgelegter Instrumentierung, überwiegend sehr ruhig, beschaulich und zurückhaltend geboten, mit einem ganz kräftigen Folk-Anstrich. Über den oft spartanischen Grundgerüsten erheben sich mitunter schöne Arrangements mit Streich- und Blasinstrumenten, ganz wunderschön ist das gelungen mit dem zweiten Song, mit “Cedar Beach“. Hauptsänger sind Kyle Evans und Aviva Jaye.
Sie sind sehr unterschiedlich im Ausdruck und bei einigen Songs harmonieren sie sehr gut, bei anderen wiederum weniger, wenn das Klare in der Stimme der Sängerin dem Rauen und Raspeligen des Sängers dann doch zu sehr gegenübersteht und eine Verschmelzung beider Elemente nicht stattfindet. Gemeinsam jedoch heben sie an in sphärisch klingende Gefilde zum Schluss von “Veins“,
Was sehr gut erreicht wird, ist der Ausdruck von Gefühlen, Poesie, Feingefühl, Melancholie, das ist Musik, die Gedanken anregen oder entstehen lassen und auf besondere Weise berühren kann.
Allerdings kann die fast durchgehend gleichbleibende Atmosphäre mitunter ein wenig bleiern wirken, die Stimmung hebt selten einmal richtig ab und so bleibt nur das entspannte Zurücklehnen.
Und dabei geschieht es dann, man stößt auf Feinheiten und ganz besondere Nuancen, die sich ganz versteckt aus den Arrangements herausschälen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Annunciation
2 Cedar Beach
3 Veins
4 Blue
5 The Prostitute (Goodbye Savannah)
6 The Flood
7 The Returning of The Doves
8 Fireworks
9 Seeds
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Besetzung |
Kyle Evans (tenor vocals, guitars, charango, banjo, mandolin, glockenspiel, mellotron, piano, organ, percussion)
Aviva Jaye (alto vocals, piano)
Shareef Taher (drums)
Josh Grove (bass)
Steve Sasso (baritone vocals)
Zachary Stains (tenor vocals)
Brian Mummert (tenor vocals)
Monica Jo Montany (alto vocals)
Kate Vargas (alto vocals)
Jeffrey Young (violin)
Patti Kilroy (violin)
Beth Meyers (viola)
Isabel Castellvi (cello)
Esther Viola Kurtz (oboe)
Jacquelyn Adams (french horn)
Cory McAbee (autoharp)
Dan Cray (piano)
Nicolas Renier (organ)
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