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Angra
Secret Garden
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Power-Metal-Freude dürften gespannt auf die neue Platte von Angra gewartet haben. Jetzt ist Secret Garden da. Das ist nicht nur einfach ein weiteres Album der Brasilianer. Nein, es ist die erste mit Rhapsody (of Fire)-Sänger Fabio Lione. Dabei dürfte bereits im Vorfeld klar gewesen sein, dass die Stimme des Italieners gut zum Sound von Angra passt. Und genau diesen Eindruck gewinnt man auch, sobald Lione seine Stimme beim Opener „Newborn me“ erhebt.
Gewohnt zackig treibt sich die Band durch den Song. Zeitgemäßer Power-Sound mit stampfenden Gitarrenriffs und Drums, dazu ein flamencoartiges Gitarrensolo und ein in die Höhe schraubender Refrain sorgen dafür, dass sich der Genre-Fan auf Anhieb wohlfühlt. Während es hier noch etwas groovig zugeht, bekommt man mit „Black Hearted Soul“ im Abschluss aber gleich die gewohnte Hoppel-Keule mit Bombast-Unterbau vorgesetzt. Der Titel mit Hymnen-Garantie klingt zwar gewohnt, kommt aber trotzdem gut. Ähnliches kann man auch über „Perfect Symmetry“ und „Upper Levels“ sagen. Sportliche Gitarren und dezent proggige Dynamikwechsel lassen aufhorchen.
Ansonsten begnügen sich Angra nicht damit, einfach nur ein weiteres Angra-Album zu machen. Zum Beispiel zeigt das Quintett mit dem Police-Cover „Syncronicity II“ sein 80er-Faible. Überraschenderweise wirkt das Lied gar nicht so sehr als Fremdkörper wie angenommen, obwohl man am Arrangement nicht wirklich etwas verändert hat. Außergewöhnlicher ist da schon die Ballade „Secret Garden“, die als Gast Epicas Simone Simons komplett alleine singt. Total verkitscht und theatralisch aufgeplustert lädt die Nummer aber zum freimütigen Scippen ein. Die Powerballade „Crushing Room“, bei der Doro Pesch im Duett mit Gitarrist Rafael Bittencourt trällert, ist zwar auch etwas schwülstig, fügt sich aber viel besser ins Album ein. Das gilt in gleichem Maße für das ähnlich gelagerte „Storm of Emotions“, das zumindest zum Teil einen ebensolchen hervorruft.
Man sieht, Angra haben sich zweifelsohne um Abwechslung bemüht. Fehlende Kreativität kann man der Band also nicht vorwerfen. Leider kann Secret Garden aber nicht voll überzeugen. Gerade die zweite Hälfte wirkt teilweise etwas bemüht, während die erste besser ins Gehör schlüpft. Insgesamt klingt alles wieder etwas zu perfekt, etwas zu verkopft. Der Genre-Fan wird allerdings wieder gut mit einem Hochglanzprodukt versorgt.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Newborn Me | 6:13 |
2 |
Black Hearted Soul | 4:48 |
3 |
Final Light | 4:24 |
4 |
Storm of Emotions | 4:56 |
5 |
Synchronicity II | 5:04 |
6 |
Violet Sky | 4:48 |
7 |
Secret Garden | 4:03 |
8 |
Upper Levels | 6:28 |
9 |
Crushing Room | 5:07 |
10 |
Perfect Symmetry | 4:22 |
11 |
Silent Call | 3:48 |
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Besetzung |
Rafael Bittencourt (Gitarre, Background-Gesang)
Bruno Valverde (Schlagzeug)
Fabio Lione (Gesang)
Felipe Andreoli (Bass, Background-Gesang)
Kiko Loureiro (Gitarre, Background-Gesang)
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