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The Shadow Theory
Behind the black veil
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Überraschend ruhig wurde es um Devon Graves (bzw. Buddy Lackey) in letzter Zeit. Still und leise ließ er seine Band Deadsoul Tribe verschwinden. Und fast wäre sein neuestes Projekt The Shadow Theory nach der Ankündigung der Psychotic Waltz-Reunion im Freudentaumel untergegangen. Aber das wäre schade! Denn Behind the black veil ist ein wirklich gutes Stück Musik und dürfte dem Progmetal-Fan ziemlich munden. Um seine Visionen auszuleben, hat Devon jetzt wieder eine richtige Band um sich geschart, anstatt alles selbst in die Hand zu nehmen. Und so beschränkt er sich neben dem Songwriting lediglich auf Gesang und Querflöte. Dafür gibt es mit ex-Pain of Salvation-Bassist Kristoffer Gildenlöw und dem hauptamtlichen Threshold-Schlagzeuger Johanne James ein bisschen Semi-Prominenz in der Band. Dazu kommen noch der deutsche Gitarrist Arne Schuppner (Complex 7), sowie der (noch) unbekannte Keyboarder Demi Scott.
Soviel zu den Rohdaten. Die musikalischem Wurzeln von Devon Graves kann man bei The Shadow Theory durchaus heraushören. So besitzen die Songs genauso die Raffinesse der ersten beiden Psychotic Waltz-Alben, wie die düstere Atmosphäre von Deadsoul Tribe. Das Gitarrenriffing ist allerdings um einiges härter und schwerer. Der stimmige Keyboardteppich sorgt für ein plus an Stimmung. Und da Behind the black veil ein Konzeptalbum ist, fühlt man sich bei der Erzählstruktur durchaus etwas an die Gruselgeschichten von King Diamond erinnert. Schließlich wird hier auch eine Horrorgeschichte von einem Mann, der von einem Albtraum in den nächsten und wieder nächsten Traum erwacht, bis sich schließlich Traum und Wirklichkeit miteinander vermischen, erzählt.
Soweit so verwirrend. Und passend zur textlichen Vorlage, erschließt sich auch das Album als ganzes erst Stück für Stück und lässt einen nicht selten mit einem leichten Fragezeichen auf der Stirn zurück. Als Beispiel seien hier nur der verschachtelte und etwas undurchsichtige Progmetal-Song „By the crossroads“ oder das abschließende „A symphony of shadows“ genannt, das wie ein wilder und vielschichtiger Psychotrip wirkt und einen an schizophrene Queen auf Koks denken lässt. Dagegen wissen der großartige Opener „I open up my eyes“ und des melodische „Welcome“ sofort mitzureißen - instrumental und vor allem gesanglich. Devons Stimme, welche sämtliche Texte durchlebt, sorgt immer wieder für den einen oder anderen Schauer. Wunderbar und einfach intensiv, sofern man sich darauf einlässt.
Hoffen wir, dass Behind the black veil keine einmalige Sache war und The Shadow Theory nicht einfach nur eine Randnummer in der Karriere des Sängers bleiben. Denn hier schlummert großes Potenzial vor sich hin, welches in Zukunft sicherlich für die eine oder andere Großtat sorgen könnte.
Mario Karl
Trackliste |
1 | I Open Up My Eyes | 7:04 |
2 |
The Sound of Flies | 4:40 |
3 |
Ghostride | 5:32 |
4 |
Welcome | 5:02 |
5 |
By the Crossroads | 5:34 |
6 |
Selebrate | 3:17 |
7 |
Snakeskin | 3:48 |
8 |
Sleepwalking | 5:17 |
9 |
The Black Cradle | 5:14 |
10 |
A Candle in the Gallery | 3:56 |
11 |
A Symphony of Shadows | 7:54 |
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Besetzung |
Devon Graves (Vocals, Flute)
Demi Scott (Keyboards)
Arne Schuppner (Guitar)
Kristoffer Gildenlöw (Bass)
Johanne James (Drums)
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