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Saviours
Accelerated living
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Jawohl, das haut rein! Das klingt nach speckiger Kutte, Straßenrotz und Dosenbier, was Saviours auf ihrem dritten Langdreher Accelerated living gepackt haben. Der Sound der Band tönt retro genug, dass man auch auf dem Keep-it-true bestehen könnte, besitzt aber genug lässigen Drive um ebenso bei einem Härtnerfestival wie dem Ozzfest eine gute Figur abzugeben. Dass die Band ihre Inspirationen aus vergangen Tagen beziehen ist kaum zu überhören.
Gleich zu Beginn wird man von thrashigen Riffs begrüßt, für die sich auch Exodus nicht schämen würden. Hinzu kommt wie bei „Eternal high“ die Brachialität alter Sabbath, hin und wieder auch mal die Motörhead-Brechstange („We roam“), punkgetriebene Epic-Einwürfe („Burnin’ cross“) oder Maiden-Versatzstücke („Slave to the hex“). Wäre nicht der der räudige Charme von Austin Barbers Stimme (leider etwas ausdruckslos, dafür engagiert bis in die Haarspitzen) und der rüpelige Vortrag, würde man Saviours glatt in die übliche Retrokiste stecken – Deckel drauf und gleich wieder vergessen. Aber so wirkt die Band doch ein wenig anders als übliche Zeitmaschinenacts. Klar, dass Thrash Metal schon immer mit dem Hardcore-Punk geflirtet hat ist nicht unbedingt was Neues. Aber hier klingt es fast als würden die eisernen Jungfrauen zusammen mit St. Vitus und Black Flag eine süffige Jamming-Party veranstalten.
Dass bei solchen Gelegenheiten nicht immer gerade auf den Punkt gespielte Songs herauskommen, ist wohl nicht zu vermeiden. Und so ist es leider auch ein wenig bei diesem Album so. Die Mucke zu hören macht verdammt Spaß. Etwas das wirklich auf Dauer im Gedächtnis hängen bleibt, findet man auf Accelerated living leider nicht im Übermaß. Natürlich, Saviours’ „Creeping death“-Interpretation „F.G.T.“ oder „Slave to the hex“ hauen verdammt heftig ins Gebälk, aber ein paar ansteckende Hooks mehr könnten die einzelnen Stücke schon vertragen. Gerade wenn es mal wieder länger wird, wie beim verspielten „Livin’ in the void“ oder dem zähen, aber mit längeren Solospielereien versehene „Eternal hight“.
Trotzdem kann man Accelerated living seinen recht eigenen Charme nicht absprechen. Denn derart rotzingen Retrosound komplett ohne jeglichen „früher war alles besser“-Muff bekommt man auch nicht immer zu hören. Das Nichtvorhandensein echter Hits und auf Dauer wirklich zündender Songideen sorgen zwar für Abzüge in der B-Note, aber ein lässiges Teil ist das dritte Album von Saviours dann doch.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Acid Hand | 5:41 |
2 |
We Roam | 4:44 |
3 |
F.G.T. | 5:20 |
4 |
Livin' In The Void | 7:39 |
5 |
Burnin' Cross | 5:45 |
6 |
Slave To The Hex | 3:41 |
7 |
The Rope Of Carnal Knowledge | 4:05 |
8 |
Apocalypse World Split | 5:48 |
9 |
Eternal High | 7:10 |
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Besetzung |
Austin Barber (Vocals, Lead & Rhythm Guitar)
Tyler Morris (Lead & Rhythm Guitar)
Sonny Reinhardt (Guitars)
Cyrus Comiskey (Bass)
Scott Batiste (Drums)
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