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Telemann, G. Ph. (van Heerden)
Orchestersuiten
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Info |
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 20.10.2008
(cpo / jpc / CD DDD / 2008 / Best. Nr. 777 218-2)
Gesamtspielzeit: 68:38
Internet:
jpc
L´Orfeo Barockorchester
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MUSTERGÜLTIG
Wer diese Produktion mit der gebürtigen Südafrikanerin Carin van Heerden als Solistin an der Flöte/Oboe und Dirigentin des renommierten L´Orfeo Barockorchesters hört, wird zustimmen: So, genau so muss Telemann klingen. Hier bekommt seine vielfach von volkstümlichen Klängen inspirierte Musik den richtigen Drive und zugleich die nötige Noblesse. Eine schwierige Gratwanderung, an der viele scheitern (vgl. Review), denn oftmals gerät die Darbietung der Orchesterwerke entweder zu grobschlächtig musikantisch oder zu blass und vornehm.
Um dem vorzubeugen und das richtige Maß auszutarieren ist das L´Orfeo Barockorchester prädestiniert, verfügt es doch nicht nur über umfangreiche Erfahrung auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis, sondern zeichnet sich auch durch ein höchst idiomatisches Spiel bei ausgewogenem und transparentem Gesamtklang aus. Dieser Telemann ist daher nicht französisch überhöht oder italienisch überzeichnet, sondern ein waschechter Vertreter des sog. vermischten Stils und Geschmacks. Das Ensemble versteht es dabei, diese Vermischung nicht als Verflachung abzubilden, sondern als ein erfrischendes, quirlig-pulsierendes "Best of".
Telemanns Suiten-Schaffen ist enorm umfangreich und hält für nahezu jede Besetzung und jedes Soloinstrument geeignetes Material bereit. Die drei hier vorliegenden Suiten sind solche, in denen jeweils der Flöte oder Oboe die Solopartie zufällt. Das lässt vielleicht zunächst eine gewisse Monotonie des Programms erwarten. Doch weit gefehlt, denn Flöte ist nicht gleich Flöte. Für die Suite in Es-Dur schreibt Telemann eine Flute pastorelle vor und bis heute rätseln die Experten, welches Instrument damit genau gemeint gewesen sein mag. Carin van Heerden hat sich für die Verwendung einer Quartflöte aus der Familie der Blockflöten entschieden. Das Instrument verbreitet einen gewissen ländlich-volkstümlichen Hirtencharme durch den runden, fast panflötenartigen Ton, der durch van Heerdens pointierte Spielweise noch verstärkt wird. Es ergibt sich damit ein schöner Kontrast zum eleganten Orchestersound.
Ganz anders tönt sodann die weichere Altblockflöte, die in der berühmten a-moll-Suite zum Einsatz kommt. Dieses Werk ist mit seinen rasanten Läufen und Auszierungen ein echter Prüfstein für jeden Flötisten. Carin van Heerden meistert die virtuosen Klippen scheinbar mühelos und erzeugt so den unbedingt notwendigen Eindruck spielerisch leichten Umgangs mit dem Material.
Und auch in er eingeschobenen Suite für 2 Oboen und Orchester erweist sich die Solistin als Meisterin ihres Fachs. Hier wie dort ist ihr Spiel spritzig und voller Esprit.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
1-7 Ouvertüre für Flute pastroelle, Streicher & B.c. TWV 55:Es2 31:30
8-15 Ouvertüre für 2 Obeoen, Streicher & B.c. TWV 55:F14 16:46
16-22 Ouvertüre für Blockflöte, Streicher & B.c. TWV 55:a2 20:22 |
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Besetzung |
Carin van Heerden: Flöte, Oboe und Leitung
L´Orfeo Barockorchester
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