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Vorbild für ein halbes Jahhundert? – Songbuch zu David Bowie
Info |
Autor: David Buckley
Titel: David Bowie – Story und Songs kompakt
Verlag: Bosworth
ISBN: 978-3-86543-329-9
Preis: € 9,95
196 Seiten
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Im Oktober wurde an dieser Stelle der Story und Songs kompakt-Band zu Johnny Cash besprochen. Die Bowie-Ausgabe ist so ziemlich das diametrale Gegenteil. Während Peter Hogan das Werk des Country-Musikers oft sehr kritisch unter die Lupe nahm, wird der schillernde Exzentriker Bowie zur überlebensgroßen Gestalt aufgebaut, als „innovativste Popikone Großbritanniens seit den Beatles“ (S. 91) bezeichnet und für fast jeden Musiktrend des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts – vom Glam-Rock bis zur New Romantic - zum Inspirator ernannt – jedenfalls dann, wenn der Autor den jeweiligen Trend schätzt.
Allerdings diskreditiert sich David Buckley als Musikkritiker selber, wenn er z.B. Phil Collins und die Dire Straits pauschal als „musikalische Schonkost“ abtut (S. 87). Natürlich gibt es bei diesen Bands (vor allem bei Collins) Alben, die zumindest fragwürdig sind. Aber wenn schon scharfe Kritik, dann bitte gleichmäßig, denn da hat auch Bowie seine Leichen im Keller. Und Alben wie Love over Gold, Brothers in Arms oder Face Value sind so hochwertig, dass man zumindest die Frage stellen darf, ob sie nicht jedes Album von Bowie in den Schatten stellen.
Ansonsten geht Story und Songs kompakt nach dem gewohnten Konzept vor. Album für Album wird jeder Track kurz vorgestellt. Zu jedem Album gibt es eine kurze historische Einleitung.
Auch die Kritikpunkte sind die alten. Für ein Buch, das für den wichtigen deutschen Markt produziert / übersetzt wurde, hätte man die Chart-Spitzenplatzierungen in Deutschland nachrecherchieren sollen. Die GB- und US-Daten allein sind unbefriedigend – gerade bei einem Musiker, der jahrelang in Berlin gelebt und aufgenommen hat.
Und wenn ein Autor – zu Recht – immer wieder auf das Artwork des Künstlers zu sprechen kommt, wären Abbildungen der Cover mehr als sinnvoll. Nicht jeder Leser hat Bowies kompletten Backkatalog optisch im Kopf.
Norbert von Fransecky
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