Diverse
Progressive Rock Covers
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Das französische Prog-Label Musea hat ein nettes Album zusammengestellt, auf dem zwölf mehr oder weniger bekannte Prog-Bands Klassiker einiger der wichtigsten Prog-Bands covern. Die Cover sind relativ aktuell. Mit Ausnahm der 92er Aufnahme von Now stammen alle Stücke aus den Jahren 1996 bis 2003. Dazu kommt ein Bonus-Track von Thierry Crusem et l' autre Système, der extra für dieses Album eingespielt wurde. Die restlichen Songs sind bereits veröffentlicht.
Der Sinn Übersongs wie „Time“, „Kashmir“ oder „Child in Time“ zu covern ist natürlich grundsätzlich in Frage zu stellen und auch bei diesem Album zeigt sich wieder, dass mir die Songs am besten gefallen, bei denen ich die Originale nicht kenne; das wilde Orgel- und Synthie-Instrumental „Birds Medley“ zum Beispiel oder das „House with no Door“, das hier nur mit Klavier und weiblicher Stimme dargeboten wird und mich stark an Chi Coltrane erinnert.
Auch der „Immigrant Song“ und „Strange Days“ von den Doors kommen gut. Hier ist die ursprüngliche Atmosphäre ziemlich unverändert wieder gegeben. Die „Toccata“ kommt bei Gerard etwas synthetischer und deutlich wilder als bei Emerson, Lake and Palmer, weiß aber zu gefallen. „Kashmir“ hört sich teilweise an, als wäre es von Genesis in ihrer Wind and Wuthering-Phase eingespielt worden.
Schräg, aber am spannendsten ist das Cover von „Child in Time“. Man sollte sich auf ’ner Party mal das Vergnügen machen, zu testen, wann der erste Gast merkt, um welchen Song es sich handelt. Denn das ist bei dem weiblichen, leicht jazzig eingefärbtem Gesang zu Beginn eigentlich nur möglich, wenn man sehr textsicher ist. Dann kommen Ian Gillans hohe Schreie! Die sind hier zwar sehr gewöhnungsbedürftig interpretiert, aber doch endlich erkennbar. Im Weiteren setzen Quidam dann noch an Jethro Tull erinnernde Querflöten ein. Eigenwillig, aber interessant.
Ein zusätzlicher Bonbon ist das Coverpic unter dem Tray, mit dem sich gut ein Suchspiel machen lässt. Dafür ein Sonderpunkt. Ich entdecke zumindest Elemente, die Plattencovern von Mannfred Mann’s Earth Band, Pink Floyd, ELP, Led Zeppelin und Gong entnommen sind. Spezialisten werden noch mehr finden.
Eine liebevoll gemachte Spielerei für die Prog-Gemeinde.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Gerard - Toccata (Emerson, Lake and Palmer) | 7:39 |
2 | Pangaea - Time (Pink Floyd) | 4:59 |
3 | Blue Shift - Immigrant Song (Led Zeppelin) | 2:53 |
4 | Ars nova - Birds Medley (Trace) | 7:52 |
5 | London Underground - Travelling Lady (Mannfred Mann Chapter Three) | 5:33 |
6 | Twenty-Four Hours - 11/11 (Van der Graf Generator) | 7:08 |
7 | Quidam - Child in Time (Deep Purple) | 9:46 |
8 | Halloween - House with no Door (Van der Graf Generator) | 4:07 |
9 | Now - Kashmir (Led Zeppelin) | 14:39 |
10 | Dificil equilibrio - Dynamite (Gong) | 2:56 |
11 | Visible Wind - Strange Days (Doors) | 3:06 |
12 | Thierry Crusem et l' autre Système - Exiles (King Crimson) | 4:51 |
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