Woran merkt man, dass ein aus Übersee herübergeschwappter Trend bzw. Hype (in diesem Falle Emocore/Screamo) sein Haltbarkeitsdatum überschritten hat? Ganz einfach. Auch in heimischen Gefilden sprießen mit der Zeit Nachahmer wie Pilze aus dem Boden, welche auf dem bewehrten Konzept herumreiten um auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Ob forciert oder nicht, sei dahingestellt.
Auch die Newcomerband Defcon kann sich von diesem Vorwurf leider nicht freischwimmen. Denn auch hier sind die wichtigsten Merkmale des Emocore zu finden. Punkige Riffs mit melodiösen Breaks, sowie gandenlose Screams und cleane Gesangslinien für Bridge und Refrain. Soweit, so bekannt. Und gingen die sechs Steiermarker nicht mit soviel jugendlicher Frische zu Werke, wäre das Review hier schon zu Ende. Denn die Songs an sich sind schön rockig und gar nicht mal so übel. Besonders das auch als Videoversion enthaltene „Our daily routine“ könnte ein kleiner Tanzflächensmasher werden. Doch viele gute Ansätze werden durch übermäßiges und mit der Zeit ziemlich penetrantes Gekreische niedergemetzelt. Aber wer dafür etwas übrig hat, wird sicher seinen Spaß daran haben. Ein gewisses Potential kann man der Band allerdings nicht absprechen.
Also Liebhaber des Genres, bei Myspace einfach mal ungezwungen reinhören. Der Rest kann guten Gewissens an Defcon vorbeigehen.
1. Demonstrations off the shelf (2:57) 2. Our daily routine (3:31) 3. Wake up (4:10) 4. Walk away (5:14) 5. Divided in for years (4:03) 6. Million miles (3:06)
+ Enhanced Live-Video von „Our daily routine“
Besetzung
Manuel Schaffernak (v) Pierre Flitsch (v) Christian Kowatsch (g, v) Jürgen Hüttner (g) Mathias Ruppnig (dr) Daniel Kröll (b)