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Grieg, Edvard (Scheidegger)
Dark Little Rooms
Salome Scheidegger plays Grieg
Salome Scheidegger selbst empfindet den norwegischen Romantiker Edvard Grieg (1843-1907) und seine Musik als melancholisch. Eine Tür zu der Weite und Tiefe eines norwegischen Fjords.
Diese Weite und Tiefe scheint dann auch maßgeblich den Klang von Scheideggers Interpretation der Klaviersonate in e minor op. 7 zu bestimmen.
Das Klavier wirkt nie pompös, eher gedeckt und gedämpft. Ihr Spiel in den Tiefen der Bässe klingt in schnellen Passagen bewusst matt und fordernd, von eleganter innerer Strahlkraft. In den langsameren Sätzen andante molto und alla menuetto entwickeln sie eine markante, leicht bewegte Grundfläche.
Die äußerst gefühlvolle Dynamik, hervorgerufen durch einen hörbaren inneren Trieb und ein gelungenes Timing, ermöglicht es dann der Melodie eine intime Brillanz zu erzeugen, die durch exaktes Abheben der Finger als auch durch das gekonnte Einbinden in den von Salome geschaffenen Gesamtzusammenhang erreicht wird.
Das Spiel Scheideggers fordert zu keiner Zeit den Klang und die "Prahlerei" eines mit Hall überfluteten Konzertflügels heraus, sondern orientiert sich am inneren Vorgang und vor allem - und das ist besonders hervorzuheben - an der persönlichen, emotionalen Gewichtung und Interpretation durch die Pianistin.
Innere Bewegung und deren Präsentation gewinnt die Oberhand gegenüber oberflächlicher Strahlkraft.
Der Titel der Mini-CD nimmt es im Prinzip schon vorweg. Salome Scheidegger lässt den Hörer Teil ihrer "dark little rooms" werden und weiß gekonnt mit einer emotionalen Studie von Griegs Sonate zu überzeugen.
Florian Gatz
| Trackliste |
| 1 | Allegro moderato | 4:54 |
| 2 | Andante molto | 4:37 |
| 3 | Alla Menuetto, ma poco piu lento | 3:26 |
| 4 | Finale: Molto allegro | 6:50 |
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| Besetzung |
Salome Scheidegger - Klavier
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