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Since By Man
Pictures From The Hotel Apocalypse
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Mit Pictures From The Hotel Apocalypse manifestieren sich Since By Man ein für alle mal als Postcore-Referenzband. Ganz klar.
Nach der vielversprechenden Appetizer-EP Love And Hate Relationship vor einem Jahr legen die Jungs aus Milwaukee nun endlich das nächste Album nach. Und da gibt’s gar nix zu motzen. Ich muss eine ganze Weile zurückdenken, um auf ein ähnlich mitreißendes Postcore-Album zu stoßen. Textlich und musikalisch noch ausgereifter geben Since By Man eines der relevantesten Statements alternativer Musik zu “Amerika Heute”. “I Am The Lens – I Am The Liar” heißt es im großartig gestalteten Booklet. So gibt Pictures… eine herrlich kontroverse, betont subjektive Dokumentation aus verschiedenen Betrachtungswinkeln zum “Stand der Dinge”. Verzweiflung, Wut, Leere, Apathie, Melancholie, Leidenschaft. Die emotionale Bandbreite – oft zu großen Teilen vom Gesang mitgetragen – ist beindruckend, ohne dabei konstruiert “emo” zu wirken.
Wer schafft es außer Since By Man in bester Mathcore/Noisecore-Schule à la Converge/Dillinger Escape Plan verspielt Riffs zu frickeln und gleichzeitig in Drive-Like-Jehu-Manier nach vorne zu rocken? Und das auch noch völlig unverkrampft und glaubhaft? Großartig vielschichtig, aber nicht überladen produziert, kommen alle Qualitäten der Band von Elektroatmosphäre bis Gitarrenambient, von Noisewand bis Brutalattacke beeindruckend zur Geltung. Wer im zeitgenössischen, aggressiven Hardcore die Tiefe sucht, findet sie im Hotel Apocalypse.
Kevin Kirchenbauer
Trackliste |
1 | Emergency And Me |
2 | Lactating Teens |
3 | Young America |
4 | Insider Lines |
5 | Match On Action |
6 | Binary Heart Attack |
7 | Quid Pro Quo Motherfucker |
8 | The Neon Wilderness |
9 | Invocation |
10 | Photographer Ex Post Facto |
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Besetzung |
Kevin Herwig Jon Kraft Eric Alonso Brad Clifford Sam Macon
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