Verstärker
Tonal Series Part II
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Verstaerker ist ein Projekt von Tino Nettling, der sich, so kann man es aus der Information seiner Plattenfirma entnehmen, seit einigen Jahren damit beschäftigt, brachiale Industrial-Sounds mit düsteren Sphärenklängen zu einer extrem tanzbaren Musik zu kombinieren, ohne dabei jedoch etwas ausdrücken zu wollen.
Vor einigen Jahren hat er einen Track namens „Atonal“ komponiert, der ihm so gut gefiel, dass er sich in der Folgezeit daran machte, weitere ähnlich klingende Sounds zu produzieren. Die Tonal Series waren geboren und da der Künstler mit seiner Musik, wie bereits erwähnt, nichts weiter ausdrücken wollte, kamen herkömmliche Titel für die Musikstücke nicht in Frage. Verstaerker hat sich daher überlegt, jedem Buchstaben des Alphabets einen der Tracks zu widmen.
Das neue Album Tonal Series Part II kümmert sich um die Buchstaben O-Z nebst Intro und Outro, was eigentlich, wie auch auf dem Cover aufgelistet, 14 Titel ergeben sollte. Tatsächlich enthält der Silberling aber 26 Titel, die teilweise weniger als 5 Sekunden lang sind. Das Album beginnt mit einem warmen, sehr einladend klingenden Piano-Intro, dass folgerichtig den Titel “Intronal“ trägt und den Hörer, bewusst oder unbewusst, auf eine völlig falsche Fährte lockt. Denn was danach losbricht sind ultrabrutale Tracks irgendwo zwischen Industrial- und Technotrümmerteilen, mal rasend schnell wie bei “Otonal“, mal quälend langsam wie bei “Vatonal“. Die Sounds bewegen sich immer mindestens hart an der Grenze des gerade noch Hörbaren, allzu oft jedoch auch deutlich jenseits dieser Grenze. Gesang kommt auf Tonal Series Part II höchst selten und wenn dann allenfalls in total entstellter Form vor. Ebenso verhält es sich mit den Momenten, in denen man zumindest ansatzweise eine Melodie erkennen kann, der Track “Xetonal“ macht hier eine rühmliche Ausnahme.
In einschlägigen Clubs und Discotheken wird diese Lärmsmog-Mischung, sofern wohl dosiert eingesetzt, ihre Wirkung vermutlich nicht verfehlen. Ob man als Musikfan zuhause damit glücklich werden kann, darf bezweifelt werden, zu krass kommt dieses Album in geballter Form daher. Tonal Series Part II ist nur für absolute Genrefans geeignet, diesen soll auch nicht verschwiegen werden, dass Part I und eine EP, die sich mit den Buchstaben A-N befassen, nach wie vor über die Bandhomepage zu erhalten sind.
Jochen Nelson
Trackliste |
1. Intronal 2. Otonal 3. Patonal 4. Quatonal 5. Ratonal 6. Setonal 7. Tatonal 8. Utonal 9. Vatonal 10. Wetonal 11. Xetonal 12. Ytonal 13. Zetonal 14. Extronal
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Besetzung |
Tino N./Verstaerker – All Music, Programming and Mastering
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