Nanase Aikawa
7 Seven
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Nanase Aikawa ist sicher nicht das, was man sich unter dem Klischee des typischen, braven japanischen Mädchens vorstellt. Mit 15 Jahren schmiss die hübsche Sängerin die Schule, um Musik zu machen. Ihre Versuche an Talentwettbewerben teilzunehmen scheiterten meist kläglich, bis Sie von Tetsuro Oda entdeckt wurde, der bis heute ihr Produzent blieb. Obwohl Japan sich über eine blühende Rockszene freuen darf, haben es Frauen meist nicht leicht in diesem Geschäft. So gibt es nur wenige Bands mit Frontfrauen, Do As Infinity oder The Briliant Green bilden eher die Ausnahme. Umso erstaunlicher ist es, dass Nanase Aikawa nicht den Weg eines typischen Pop-Idol einschlug, sondern von ihren Anfängen bis heute den härteren Klängen treu blieb. Damit sticht Sie als Solokünstlerin sicher aus der Masse heraus.
Der Albumtitel 7 Seven ist bezeichnend, denn Nasase Aikawa kann bereits auf eine lange Karriere zurückblicken und veröffentlicht nach dreijähriger Babypause ihr nunmehr siebtes Album. Zudem ist "Nana" das japanische Kanji für die Zahl 7. Der Beginn von Nanase Aikawas neuem Album klingt allerdings eher ernüchternd. Zwar ist "Lie Lie Lie" ein guter Rock-Opener, mit dem äußerst gewöhnungsbedürftigen und keyboardlastigem "R-Shitei" wird allerdings kaum jemand etwas anfangen können, vom total wirrem und quietschendem "Renai Taishitsu" ganz zu schweigen. Doch gerade als man schon im Begriff ist, die Scheibe enttäuscht zur Seite zu legen, dreht 7 Seven endlich richtig auf. "Black Angel" ist neben "Ai No Uta" der wohl beste Song des Albums, perfekte Rocksongs mit einigen ruhigen Elementen. Richtig rockig wird es dann dann bei "Hi Wo Tsukero Baby!!", das einem mit seinem fulminanten Gittarrensolo geradezu umhaut. Auch langsame, mit Piano und Streichern untermalte Balladen finden sich auf diesem Album, die plötzlich in wilde Gitarrenriffs umschlagen. Nanase Aikawas Stimme klingt dabei mal rockig laut, mal träumerisch verspielt. Auch einige typische J-Pop Songs sind auch dem Album zu hören, allerdings ohne das diese die Überhand gewinnen würden. So gelingt der Musikerin mal wieder der Twist aus Pop und Rockmusik, der sicher ein großes Publikum ansprechen dürfte. Für europäische Ohren dürfte Nanase Aikawas Musik allerdings nicht ganz so leicht zugänglich sein wie die Musik vieler anderer Bands aus Japan. Gerade die Popsongs klingen recht japanophil und somit auch gewöhnungsbedürftig. Dies sollte aber niemanden davon abhalten einmal in die Scheibe reinzuhören, vor allem wenn man einfach mal Lust auf etwas anderes hat. Ganz an ihr Vorgängeralbum Purana kommt Nanase Aikawa mit 7 Seven zwar nicht mehr heran, dennoch ein größtenteils gelungenes und somit empfehlenswertes Album.
Alexander Koschny
Trackliste |
1 | Lie Lie Lie | 4:21 |
2 | R-Shitei | 3:28 |
3 | Blue Knife | 4:52 |
4 | Renai Taishitsu | 3:03 |
5 | Black Angel | 4:08 |
6 | Mokka No Koibito | 3:00 |
7 | Dhalia -She Knows Love- | 4:53 |
8 | Ai No Uta -Magenta Rain- | 5:55 |
9 | Natsu No Hi No Choral | 4:32 |
10 | Hi Wo Tsukero Baby!! | 4:19 |
11 | Toki No Kaze | 5:12 |
12 | Night Rainbow | 4:27 |
13 | Shock Of Love | 5:15 |
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