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Victor Smolski
Majesty & Passion (J.S.Bach)
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Johann Sebastian Bach ist nicht nur der größte Komponist der Musikgeschichte, sondern auch einer der am häufigsten vergewaltigten. Victor Smolski, der mit Rage ja schon Erfahrungen auf dem Gebiet der Metal-Klassik-Verschmelzung hat, verzichtet auf Majesty & Passion völlig auf Eigenkompositionen. (Die Bonus-Tracks der Destiny-EP ausgenommen.) Er bedient sich ausschließlich bei Bach, den er aber nicht einfach für Metal-Musiker arrangiert, sondern durchaus auch erweitert. Man beachte nur die jazzigen Soli in der "Gavotte".
Smolski steht nicht nur ein Symphonie-Orchester, sondern auch eine ganze Heerschar an Metallern zur Seite. Vor allem bei den Gitarristen hat es ihm nicht gereicht pro Stück einen Gast ins Studio zu bitten. Gelegentlich dürfen sich nacheinander drei oder gar vier Gitarristen in einem Track verewigen. Und zum Teil hat er mit Musikern wie Uli Jon Roth oder Michael Sagmeister ziemlich große Namen für sein Projekt gewinnen können.
Wer das als Indiz für die Qualität der CD nimmt, soll Recht behalten. Gelegentlich zermörteln die harten Bässe oder Drums den guten Bach zwar – insbesondere an Stellen, wo man ein zierliches Cembalo erwarten würde. Demgegenüber stehen aber grandiose Umsetzungen, die sowohl dem Genius Bachs als auch dem Genregesetzen des Metals gerecht werden und Majesty & Passion zu einem Referenzwerk des Metal-Klassik-Crossovers macht.
An der Spitze stehen dabei die beiden Violin-Konzerte und die ”Suite 2”. Letztere zeigt sehr schön die beiden Gesichter des Metals. Während das “Bourree” mit metallisch harten Bass-Saiten auftrumpft, ist das ”Menuet” melodisch weich und verträumt – auch wenn es kurzzeitig durch eine Hendrix-artiges Solo zerfetzt wird.
Auch die etwas an Queen erinnernde “Sarabande“ kann sich gut hören lassen. Sinn für Humor zeigt Smolski beim “Menuet“ der ersten Suite. Hier wird eine aus Originaldokumenten zusammengestellte "Interview-Sammlung" mit Bach eingebaut – gesprochen unter anderem vom Rage-Kollegen Terrana.
Zum Abschluss gibt es noch vier mal Smolski pur. Ob das die CD zerreist oder ein nettes Schmankerl oben drauf ist, dürfte Geschmacksache sein. Qualitativ muss sich der Meister dafür sicher nicht schämen – und wem's nach Bach nicht gefällt, der kann ja rechtzeitig abschalten.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 Majesty & Passion (1:44)
Suite 1 2 Courante (3:38) 3 Gavotte (3:33) 4 Forlane (3:32) 5 Menuet (4:09)
Concerto for Violin & Oboe with Orchestra 6 Chapter 3 (3:17)
Suite 2 7 Bourree (3:07) 8 Menuet (3:13)
Suite 4 9 Sarabande (2:18)
Concerto for 2 Violin with Orchestra 10 Chapter 1 (4:11) 11 Chapter 2 (4:59) 12 Chapter 3 (5:33)
Bonus Tracks (von der EP "Destiny") 13 Rocker Rider (4:13) 14 Day without your Love (3:03) 15 Destiny (3:05) 16 Longing (2:19) |
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Besetzung |
Victor Smolski (Git, Keys, Flöte, Sitar)
Inspector Symphonic Orchestra Leitung: A. Zybrich
Gäste:
Gitarre: Uli Jon Roth Steve Smyth Bernd Aufermann Michael Sagmeister Marcus Deml Sascha Gerstner Stefan Leibing Alexander Rastopchin Alexander Beyrodt Mischa Blum Adrain Weiss
Bass: Jürgen Knautz Frank Itt Peavy Wagner Armin Alic Christian Stöcker
Drums: Mike Terrana Dirk Zimmermann Sabir Salkic
Sprecher: Mike Terrana Stephanie Klco-Brosius Martin R. Doughty
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