Artikel
Info
Zeit: 10.12.2010
Ort: Köln - Mönchengladbach
Interview: Telefon
Stil: Hard Rock Heavy Metal
Internet:
http://www.motorjesus.net
Das aktuelle Motorjesus Album Wheels Of Purgatory hat nicht nur bei musikansich.de eine hervorragende Rezension erhalten. Der ziemliche gelungene Mix aus Hard Rock und Metal erntete allerorten positive Resonanzen. Grund genug um bei Motorjesus mal nach dem aktuellen Stand der Dinge zu fragen. Sänger Chris, Bassist Roman und Gitarrist Guido geben Antwort.
Euer letztes Album Deathrider datiert aus dem Jahr 2006. Warum hat es solange gedauert, bis mit Wheels Of Purgatory ein neues Album veröffentlicht wurde?
Chris: Hallo und erst mal vielen Dank für das Interview. Eigentlich war der Plan mit Motorjesus schon 2008 das nächste Album zu veröffentlichen, was wegen einiger Line Up Wechsel und privaten Verpflichtungen nicht so hingehauen hat. Ein Teil der Band war fertig mit dem Studium ein anderer beruflich eingespannt aber auch andere Probleme zu der Zeit sägten damals unheimlich an der Stimmung und wir entschlossen uns in anderer Besetzung weiter zu machen. Nach 2 Jahren in recht unkonstanten Konstellationen kamen wir (eben weil wir auch gute Freunde sind) Ende 2009 wieder zusammen im fast alten Line Up. Einzig unser (nicht mehr ganz so) neuer Bassist Roman kommt nicht aus dem Ur - Line Up. Irgendwie fühlte man sich immer verbunden und hatte stets noch viel Kontakt miteinander. Irgendwann hatten wir alle unsere kleinen und größeren Probleme gelöst, und wir wollten es noch mal in diesem Line Up versuchen...Damals hätte eine Pause oder so wohl gereicht, aber da steckt man halt nicht drin.
Am Ende von Wheels Of Purgatory findet sich die Coverversion „Old Man“. Das Original stammt von Neil Young. Wie kamt ihr darauf gerade diesen Song zu Covern?
Roman: Oh das war relativ spontan. Es standen einige coole 80´er Nummern parat, die wir schon teilweise bei den Proben durchgespielt/angefangen hatten. Irgendwann kam Andreas mit diesem Youtube-Clip an, nicht die Album-Version von Old Man, sondern irgend 'ne alte Aufzeichnung in der Neil in jungen Jahren mit seiner Klampfe auf einem Barhocker sitzt und den Song „Old Man“ unglaublich genial präsentiert.
Diese Version hat uns dann alle direkt überzeugt und es gab keine Fragen mehr:
Das Ding isses !!!
Die bisherige Resonanz war super was uns im Nachhinein darin bestärkt hat, mit Old Man die richtige Entscheidung getroffen und diese gut umgesetzt zu haben.
Old Man ist im Gegensatz zum Rest vom Album eher ruhig. Ihr fahrt einen ziemlich satten Gitarrensound. Wie kommt dieser zustande, stimmt ihr die Gitarren runter und welche Gitarren / Verstärker / Effektkombinationen verwenden Andy und Guido.
Guido: Ja, auf "Wheels of Purgatory" haben wir versucht unseren Gitarrensound zu verfeinern. Er sollte noch fetter & authentischer klingen als auf den Vorgängeralben. Andreas & ich haben uns kurz vor der Songwriting Phase dazu entschieden Marshall zu spielen. Andreas spielt einen "Vintage Modern" & ich einen JCM 800 - 2205. Die Stärke der
Verzerrung sollte nur so stark sein, dass der Anschlagspunch des Marshalls noch erhalten bleibt. Die Gitarren sind bei den meisten Songs einen Ton tiefer, also auf "D" gestimmt. Bei drei Songs sind wir noch einen Schritt weiter gegangen, diese sind auf Drop "C" getuned. Für die Rhythmusspuren wurden fast ausschließlich Gitarren vom deutschen Gitarrenbauer Thomas Harm (Cyan) gespielt. Die meisten Solos hat Andreas mit einer seiner SG's von Gibson gespielt. Als Effekt wurde von Andreas in einigen Solos ein WahWah benutzt...sonst nichts. Wie gesagt, alles sollte möglichst direkt und ehrlich klingen & wir glauben das ist uns gelungen ;-).
Das Cover von „Wheels Of Purgatory“ ziert ein Pontiac V8, auch eure Texte handeln von schnellen und starken Autos. Woher kommt diese Faszination dafür? Mit einem langweiligen, aber politisch korrektem Elektro- oder Hybridfahrzeug kann man euch wahrscheinlich nicht hinter dem Ofen hervorlocken, oder?
Chris: Die Texte untermauern vor allem das Artwork das Wheels of Purgatory ziert. Das bildet für uns alles so eine Einheit: Wir hatten zuerst die Idee mit dem rauchenden Jesus im Pontiac und darauf ist dann noch mal ein Teil der Texte entstanden. Es geht da aber gar nicht mal nur ums Autofahren sondern steht in vielen Texten meinst als Sinnbild dafür irgendwo aus der Masse auszubrechen, sein eigenes Ding zu machen, einfach Gas zu geben und alte Scheisse hinter sich zu lassen. Sowas kann man textlich schön in so ein Auto Thema packen. Mal ist die Sprache in den Texten deutlicher, mal ist es kompletter Quatsch wie bei Hammer of the Lord in dem ich mir Jesus als Action Hero vorstelle, mal sind es aber auch ganz versteckte sehr persönliche Gedanken... Klar im Großen und Ganzen soll die Scheibe aber Spaß rüberbringen und rocken, und natürlich stehen wir als echte Kerls auch auf spritvernichtende dicke Kisten und nicht auf Bio Autos ;)
Welche Bands haben euch musikalisch beeinflusst?
Chris: Das ist bei der kompletten Band sehr unterschiedlich, und macht deshalb vielleicht auch den Sound von Motorjesus aus. Beim Songwriting schmeißen wir nämlich alles in einen Topf und rühren da unser eigenes Süppchen draus. Der eine kommt eher aus dem klassischen Metal oder Hard Rock, ein anderer mag eher modernen Metal und Thrash und wieder andere stehen mehr auf Classic Rock der 70er. Wir haben aber auch Bands bei denen es Überschneidungen gibt und auf die wir alle abfahren z.B. Maiden, Guns N' Roses, Metallica oder Pantera und Motörhead. Es gibt da einfach zu viele Bands die uns mal mehr mal weniger als Inspiration dienen, wichtig ist es uns nur, daß es am Ende wie Motorjesus klingt.
Ursprünglich seid ihr mit dem Namen Shitheadz unterwegs gewesen. Irgendwann dann aber als Motorjesus aufgetreten. Warum habt ihr damals den Namen gewechselt?
Guido: Den Namen haben wir gewechselt als es hieß, dass die Platte unter den Namen "The Shitheadz" nicht in den Staaten veröffentlicht wird und wir für die Veröffentlichung in den USA den zensierten Namen "Xheadz" wählten. Nach langen Diskussionen und einem Gefühl nicht 100% happy mit dieser Lösung zu sein, haben wir uns für Motorjesus entschieden. Es ist außerdem ein Song von unserer ersten Platte, den wir auch noch heute gerne im Zugabenteil spielen.
Wheels Of Purgatory ist ein verdammt starkes Album, die Songs schreien geradezu danach auf die Bühne zu kommen. Wie sieht es mit einer Tour aus?
Roman: Vielen Dank erstmal .... natürlich sind wir alle schwerstens heiß darauf, mit dem Album durchs Land zu tingeln. Einige Shows stehen bereits fest für 2011, und werden Anfang des Jahres nach und nach bekannt gegeben. (www.myspace.com/motorjesus)
Weiterhin laufen gerade die Planungen mit unserer Booking Agentur, und eine Tour möchten wir auch gerne noch machen, das schaut bisher auch gut aus ;).
Wie gesagt, sobald die neuen Shows eingetütet sind, stehen sie auf der Tourliste, also immer mal wieder auf die Homepages klicken, es tut sich was!
Danke für das Interview!
Rainer Janaschke
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