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Titel: My Way into Rock'n'Roll
Verlag: Edel
ISBN: 978-3-941376-20-5
Preis: € 18,95
240 Seiten
Internet:
http://www.edel.de
"Wie wird man eigentlich ein erfolgreicher Rockmusiker?" - so wird die Buchrückseite und das (kurze) Nachwort des Buchs My Way into Rock'n'Roll von Mirjam Kolb und Manuel Schreiner überschrieben - konkrete Antworten und Handlungshilfen wird man in den 34 Erlebnisberichten von 34 auserwählten (?) Musikern wohl nicht erwarten, interessant sind deren Geschichten aber allemal.
"Wie wird man eigentlich ein erfolgreicher Buchautor?" mögen sich auch Mirjam Kolb und Manuel Schreiner irgendwann gefragt haben und haben eine recht einfache, aber durchaus effektive Lösung gefunden: Man nehme genau ein Dutzend Fragen und schicke diese an diverse aktive Musiker und lasse sie von denen beantworten!
An dieser Stelle die (sehr allgemeinen) 12 Fragen, die gestellt wurden:
1. Wie und wann hast du deine Leidenschaft für Musik entdeckt?
2. Hat dich eine Platte oder ein Künstler besonders beeinflusst, Musiker zu werden?
3. Wann hast du dein erstes Instrument bekommen oder gekauft und welches war es?
4. Hattest du Musikunterricht?
5. Kannst du Noten lesen?
6. Wann hast du zum ersten Mal in einer Band gespielt oder eine gegründet?
7. Wie bist du zu deinem (ersten) Plattenvertrag gekommen?
8. Wie war das Gefühl, die erste Platte deiner eigenen Band in den Händen zu halten?
9. Wie bringst du das Touren und dein Privatleben unter einen Hut?
10. Üben die Plattenfirmen, Medien und Fans einen besonderen Druck auf Musiker aus, stets gute neue Songs zu schreiben? Wie gehst du damit um?
11. Hast du als Musiker bereits alles erreicht, was du wolltest? Was strebst du als Nächstes an?
12. Arbeitest du neben deiner Musik noch an anderen Projekten?
Den Fragebogen verschickt, auf Antworten warten und fertig ist das Buch! Solche Fragebögen mögen gerne in Zeitungs- und Online-Kolumnen ihren Sinn und Zweck haben, für ein gekauftes, gebundenes Buch ist das auf den ersten Blick aber doch etwas dünn. Denn leider wird auf die Antworten nicht weiter eingegangen und weitere Fragen, die zu der interviewten Person passen würden, werden nicht gestellt. Aber immerhin gibt es zu jedem Fragebogenpartner eine Box mit Infos über dessen Band und auch viele Bilder der Künstler aus Kindertagen oder frühen Bandphasen - dies bewahrt My Way into Rock'n'Roll dann doch von einem Verriss in dieser Rezension...
Somit eigentlich ein schönes Buch, dem aber etwas größere Prominenz bei der Auswahl der Künstler gut getan hätte - vermutlich wurden wohl noch viele andere befragt, die aber vielleicht nicht geantwortet haben. Neben Musikern von Element Of Crime, Oasis, den Ramones, Tomte und einigen anderen sind aber wohl auch viele Bands vertreten, die nicht jeder alle auf Anhieb kennen wird bzw. es wurden nicht unbedingt die bekanntesten Köpfe der Bands ausgewählt:
Mikey Breyer - Art Brut
Mike & Pete Bishop - The Bishops
Kele Okereke - Bloc Party
Dyan Valdés - The Blood Arm, Everybody Was In The French Resistance...Now!
Scott Rinning - The Cinematics
Tjinder Singh - Cornershop
Sven Regener - Element Of Crime
Kavyen Temperley - Eskimo Joe
Benny Horowitz - The Gaslight Anthem
Konstantin Gropper - Get Well Soon
Paul Donoghue - Glasvegas
Rhys Jones - Good Shoes
Jeremy Reynolds - Hockey
Steve Bays - Hot Hot Heat
Ritzy Brian - The Joy Formidable
Brant Bjork - Kyuss
Blaine Harrison- Mystery Jets
Paul Arthurs "Bonehead" - Oasis, The Vortex
Deck D'Arcy - Phoenix
Felix Räuber - Polarkreis 18
Christopher Joseph Ward "C.J. Ramone" - Ramones
Sharin Foo - The Raveonettes
Joel Stoker - The Rifles
Charlie Waller - The Rumble Strips
Brandon Curtis - The Secret Machines
Bebban Stenborg - Shout Out Louds
Nikki Monninger - Silversun Pickups
Lorenzo Sillitto - The Temper Trap
Rick McPhail - Tocotronic
Thees Uhlmann - Tomte
Fran Healy - Travis
Kevin Baird - Two Door Cinema Club
Kieren Webster - The View
John K. Samson - The Weakerthans
Unterm Strich eine simple Buchidee, die wohl mit etwas prominenterer Besetzung besser funktioniert hätte. Trotzdem nicht zuletzt wegen der vielen Privatfotos und der recht ausführlichen Antworten eine reizvolle Sache. Und wir lernen aus den Antworten, dass man für eine Musik-Karriere nicht unbedingt Noten lesen können muss (siehe Punkt 5 des Fragenkatalogs)...
Jürgen Weber
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