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Lay down your Soul to the Gods Rock´n´Roll

Wir befinden uns im Jahr 1982. Kein ganz schlechtes Jahr: Slayer gründen sich, ebenso wie Hellhammer als Vorgänger von Celtic Frost; Judas Priest veröffentlichen Screaming for Vengeance, Iron Maiden The Number of the Beast; Motörhead spielen zum letzten Mal in der Urbesetzung ein Album ein (Iron Fist), Manowar ihr Debut Battle Hymns; Kiss können schon mit der zweiten Compilation Killers aufwarten, während Metallica noch ein Jahr vor Kill ´em all stehen, ebenso wie Quorthon ein Jahr vor Bathory... und drei Herren mit den Pseudonymen Gesang, "Cronos", "Mantas" und " Abaddon" publizieren ein Album mit bis heute legendärem Titel, Cover und Ruf: Black Metal!

"Black is the night, metal we fight / Power amps set to explode / Energy screams, magic and dreams / Satan records the first note. / We chime the bell, chaos and hell / Metal for maniacs pure. / Fast melting steel, fortune on wheels / Brain hemorrhage is the cure /For BLACK METAL / lay down your soul to the gods rock `n' roll..."

Man mag Venom als Poser bezeichnen, als mit eine der ersten Bands in der langen Verräterreihe am Metal - der Einfluß der Briten aus Newcatsle ist dagegen kaum zu überschätzen: Erst gerade hat Abbath von Immortal, die ja ebenfalls vor einem neuen Album stehen, noch Cronos als einen seiner größten Einflüsse bezeichnet.
Dabei sah es durchaus zuerst anders aus: Nachdem Mantas und Abaddon die Band gegründet hatten, kurz danach Cronos dazustieß nahm das Trio die Single "In League with Satan / Live like an Angel" und das Album Welcome to Hell. Vor allem jedoch fielen an diesem Album die provokant antichristlichen Texte der Band auf. Die Musik sowie die Produktion hingegen waren mehr komisch in all ihren Defiziten.
1982 dann das zweite Venom-Album: Black Metal. Packende, wenn auch weiterhin simple Riffs, der (für die damalige Zeit) räudig-verzerrte Gesang von Cronos, der speedige Opener "Black Metal", das atmosphärische "Buried Alive" und das an die ungarische "Blutgräfin erinnernde "Countess Bathory"... alles das verschob die "bitterbösen" Einflüsse von Bands wie Motörhead, Iron Maiden und Black Sabbath noch einmal weiter auf die Minusseite der Böse-Skala - demjenigen, der das heutzutage nicht mehr nachvollziehen kann: Damals wurde noch ernsthaft vor satanischen Botschaften bei rückwärts abgespielten Rolling Stones und Beatles-Alben gewarnt!
Venom dagegen ist noch heute einfach ordentlicher, dreckiger Rock´n´Roll aus einer Zeit, in der man Eltern und Erzieher noch mit Satanismus (egal ob ernst oder nicht) und Songs über Masturbation und Sex ("Teachers Pet") erschrecken konnte - gute alte Zeit! Black Metal ist somit deutlich mehr als ein historisches Relikt, nämlich ein Album, das man als Metaller auf jeden Fall in seiner Sammlung haben sollte, egal ob man auf 80er Thrash (Trash?) steht oder nicht - ohne Venoms Black Metal fehlt einfach ein Stück Geschichte.

Wie gut also, dass ausgerechnet Universal Music in ihrer aktuellen Deluxe-Reihe neben zahlreichen Alben von Def Leppard, Black Sabbath und Mike Oldfield auch Venoms Black Metal wieder neu aufgelegt haben (VÖ 04.09.). Bereits 2002 hatte Sanctuary Records eine klanglich geringfügig bessere Version des Albums publiziert, und auch 2009 steht das Label dahinter. Zum Glück ist die Version wiederum nicht zu stark überarbeitet, denn gerade der rohe, unterproduzierte Sound macht ja durchaus den Charme des Albums aus.
Zudem hat Universal - wie in dieser Reihe üblich - eine ganz Reihe von Boni dazugelegt. Neben den quasi schon normalen Bonus Tracks findet sich auf einer zweiten CD der Mitschnitt eines Venom-Konzertes vom 01. Juni 1984 aus dem Hammersmith Odeon in London. Das ist ein Schmankerl, das durchaus seinen Sinn macht! Zum einen stammt das Konzert aus der "Seven Dates of Hell"-Tour (mit Metallica als Vorband; zum anderen waren Venom für ihre Shows damals berühmt-berüchtigt: Pyros und jede Menge anderer Effekte machten den Großteil der Show aus. Folglich spielten sie auch überwiegend Festivals spielen - und eben die Konzerte der "Seven Dates of Hell"-Tour, so dass man mit dem Londoner Konzert ein rares Schmuckstücken neben Black Metal für zu Hause bekommt!

Andreas Matena


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