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Titel: Zen, Drugs & Rock’n’Roll
Verlag: Heel Verlag, Königswinter, 2008
ISBN: 978-3-86852-059-0
Preis: € 14,95
286 Seiten
Michael Rensen, seines Zeichens Schreiber beim ROCK HARD, der dort unter anderem im progressiven Bereich die Bands schlachtet; vor Jahren aber versuchsweise auch Fantasy-Romane besprach, ist nun diesem zweiten Bein als eigener Produzent gefolgt.
Was will uns dieser komplizierte Satz sagen?
Eigentlich nicht mehr als dieses: Michael Rensen hat ein Buch geschrieben. Keinen Fantasy-Roman, sondern einen Krimi. Das mag angesichts seiner Vergangenheit noch überraschen. Dass der Herr Kommissar im Umfeld einer Rock-Band recherchieren muss, hingegen nicht.
Über den Inhalt verrät man bei einem Krimi besser nicht zu viel. Daher nur so viel: Der Sänger einer legendären, fiktiven Band bricht kurz nach Konzertbeginn auf der offenen Bühne tot zusammen: Mord, Unfall, Drogen - die Vermutungen variieren. Die Ermittlungen sind schwierig, da der Vater des Toten ein hohes Tier in der Politik ist, der mehr Interesse an einem sauberen Namen hat, als an einer Aufklärung der Umstände, die zum Tod seines Sohnes geführt haben.
Detective Inspector Granpole Minster ist alles andere als ein Rock-Fan. Statt Sex mit Groupies bevorzugt er Zen-Meditationen, statt Drugs Tee und natürlich klassische Musik statt Rock’n’Roll. Dennoch wagt er sich in die Höhle des Löwen, tarnt sich als Journalist und begleitet die Flying Horses auf Tour. Denn die Band des Toten macht nach dem Motto „The Show must go on“ auch nach dem Tod ihres Frontmannes weiter.
Rensen gelingt es einen Krimi im Umfeld des Rock Business zu platzieren, ohne dass das gezwungen wirkt, einen Krimi, der in sich logisch ist, der sich spannend liest und der von nachvollziehbaren, nicht übertriebenen Charakteren lebt.
Glückwunsch!
Zen, Drugs & Rock’n’Roll liest sich von Anfang bis Ende flüssig, fesselt und vermittelt die Atmosphäre des Rock-Business authentisch und so, dass auch jeder, der mit ihr nicht vertraut ist, der Handlung folgen kann. Dabei bleibt Rensen so bodenständig, dass man seinen Roman durchaus auch in eine etablierte Krimi-Reihe, wie den Tatort, implementieren könnte. Und das ist das Kompliment eines Tatort-Fans.
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