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Zeit: 16.03.2008
Ort: Hamburg, Große Freiheit 36
Die meisten Bands klingen live genauso gut wie auf CD. Ihre Show ist dann meist sehenswert, weil wir die Band hinter der Musik endlich lebensecht singen hören und musizieren sehen. Bei den Editors ist das irgendwie anders.
Manche Songs von ihren Alben kann man sich schnell überhören, da ihre Melodien zugegeben immer wieder gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Aber wenn diese vierköpfige Band jene Stücke live spielt, von denen man glaubte ihrer überdrüssig geworden zu sein, klingen sie plötzlich wie beim ersten Hören. Die Ohren nehmen den Wohlklang wieder auf und freuen sich der schönen Bass- und Gitarrenklänge, des mächtigen Schlagzeugs und der Melodien, die jene formen. Jeder Song fühlt sich an wie noch nie zuvor so schön gehört. Und es nützt nichts, nach einem Konzert die konservierte Energie der Editors von der CD herunterhören zu wollen. Es ist einfach nicht das gleiche.
So bekamen also die Fans und Zuschauer der Show in Hamburg wieder dieses einzigartige Hörgefühl. Die Untermalung durch vielfältigste Farben der Scheinwerfer sorgte wieder für die passende Atmosphäre.
Was diesmal jedoch besonders auffiel war die Zentrierung der Show auf den Frontmann. Manchmal überkam einen das Gefühl, auf der Bühne würden zwei Auftritte stattfinden: Die des über Klavier und Boxen kletternden Sängers Tom Smith und die seiner drei anderen Bandmitglieder, die in geeinter Pose zueinander musizierten, während das Scheinwerferlicht nur Smiths Aktivität erhellte. Ob das nun umso unterhaltsamer ist, wenn das Auge zwei Shows verfolgen kann, oder ob es befremdlich wirkt, wenn eine Band auf der Bühne aus scheinbar zwei Teilen besteht, ist jedem selbst überlassen.
Der Akustik hat dies wie angedeutet nicht geschadet. Die war wie immer grandios. Und Unvergesslich.
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