Artikel
Info
Zeit: 08.02.2008
Ort: Köln / Frankfurt
Interview: E-Mail
Stil: HipHop
Internet:
http://www.rapsoul.de
Die Frankfurter Rap / Soul Formation Rapsoul hat mit ihrem Album Achterbahn und verschiedenen Singleauskopplungen den Sprung in die deutschen Charts geschafft. Als nächstes steht die Teilnahme an Stefan Raabs Bundesvision Songcontest an. Grund genug einmal bei dem Trio anzuklopfen und nachzuhören, was Rapper Steve zu sagen hat!
MAS:
Für euch scheint es ja im Moment gut zu laufen! Das Album Achterbahn und die bisherigen Singles sind in die Charts eingestiegen. Wie zufrieden seid ihr im Moment?
Steve:
Wir sind im Moment sehr zufrieden mit allem. Natürlich geht es immer besser und ehrgeizig wie wir sind, soll es so natürlich auch weitergehen.
MAS:
Mit eurer neuen Single "König der Welt" tretet ihr für euer Bundesland Hessen beim Bundesvision Songcontest von Stefan Raab an. Wie kam es dazu, das ihr dort teilnehmen könnt?
Steve:
Wir haben uns in Zusammenarbeit mit unserer Plattenfirma beim Contest beworben.
Wir haben einige Songs aus unserem aktuellen Album Achterbahn zur Auswahl bereit gestellt und die Redaktion hat sich dann letztendlich für uns und unseren Song "König der Welt" entschieden. Aber am Ende entscheidet dann Stefan Raab selbst wer dabei sein darf. Und anscheinend fand er uns und unseren Song gut.
MAS:
Welche Chancen rechnet ihr euch aus, dort gut abzuschneiden oder gar zu gewinnen? Neben euch sind ja mit den Sportfreunden Stiller, Subway To Sally und Laith Al-Deen noch weitere Prominente Teilnehmer dabei.
Steve:
Natürlich rechnen wir unsere Chancen so aus, dass wir gewinnen. Cj hat sogar vor kurzem geträumt, dass wir den Pott nach hause holen. Vielleicht ist das ja sogar ein gutes Omen. Falls es nicht der Fall sein sollte, wollen wir uns natürlich mindestens in der ersten Hälfte platzieren.
MAS:
Eure Musik beinhaltet Einflüsse von Hip-Hop, Soul und R'n'B. Die Soul- und R'n'B-Einflüsse haben eure Musik für mich interessant gemacht. Wie kam es zu diesem Stilmix? Eigentlich ist der HipHop doch eher ein Musikstil, der selten andere Einflüsse duldet.
Steve:
Na ja. Man könnte es vielleicht so erklären:
Jan und ich kommen eher aus der Rap- und HipHop-Ecke. Also sind wir für die Rap-Parts in unseren Songs zuständig. Sind aber auch so schon immer Fans von Soul und R'n'B gewesen. Als wir dann Cj vor ca. 4 Jahren kennen lernten war uns eigentlich klar, dass wir was zu dritt machen müssen. Wir wollten ja eigentlich auch nie nur Rap machen. Somit kam Cj wie gerufen und brachte den Soul in die Band.
Außerdem sind wir sowieso auch nicht so engstirnig, wie es vielleicht im HipHop manchmal der Fall ist. Jan zum Beispiel hört privat auch ganz gerne mal Michael Jackson, Herbert Grönemeyer oder sogar Udo Lindenberg. Und ich für meinen Teil bin auch großer Fan der Musik der 80er. Unsere Einflüsse kommen also von überall her. Nur mit Techno kannst du uns jagen.
Wir haben aber auch festgestellt, dass die Rapsongs im deutschen Bereich etwas softer geworden sind und plötzlich viel mit Gesang gearbeitet wird. Man findet ja mittlerweile echt auf jedem deutschen HipHop Album einen Song, bei dem der Refrain entweder von einem Sänger oder einer Sängerin gesungen wird. Das witzige daran ist, dass uns gerade dafür viele der so genannten „underground Rapper“ anfangs nicht respektiert haben. Na ja. Jetzt haben sie vielleicht alle doch gemerkt, dass es cool ist oder vielleicht den gewünschten Erfolg bringt. Ganz gleich ob sie uns nun respektieren oder nicht, wir lieben das, was wir tun und stehen dazu.
MAS:
Woher kommen die Ideen zu euren Texten? Wenn ich mir die Texte zu "Achterbahn" oder "Der letzte Marsch" durchlese, dann ist das weit entfernt von den üblichen Texten, die z.B. Bushido oder Kool Savas abliefern.
Steve:
Unsere Texte schreibt eigentlich unser Leben. Wir lassen uns von allem inspirieren, was uns oder in unserem Umfeld passiert. Deshalb sind die Songs auf unseren Alben auch immer sehr abwechslungsreich. Das Leben ist eben wie eine Achterbahn. Es gibt Höhen und Tiefen. Wir wollen mit unserer Musik den Leuten Kraft und Hoffnung schenken, indem sie sich vielleicht in unseren Songs oder Texten wieder finden und merken: Da gibt's ja jemanden, der mich versteht oder dem es genauso gegangen ist.
Wir haben keinen Bock darauf in jedem Song zu erzählen, dass wir die geilsten Typen oder die geilsten Rapper sind und wie hart es in unserer Stadt ist. Jan und ich sind in Frankfurt geboren und aufgewachsen. Wir haben auch viel Scheiße erlebt. Das ist aber nichts worauf man zwingend stolz sein muss und es den Kids auch noch unter die Nase reibt. Aber jedem das Seine. Wir respektieren jeden Künstler für das, was er macht.
Am Ende bleibt Musik immer Geschmackssache.
MAS:
In einer Ausgabe der Welt am Sonntag war zu lesen, dass der HipHop am Ende ist. Fehlende Ideen und mangelhafte Plattenverkäufe werden als Hauptursache genannt. Wie siehst Du das?
Steve:
Ich würde sagen, dass nicht unbedingt der HipHop am Ende ist, sondern die ganze Musikbranche massive Probleme hat, durch die ganzen Download-Geschichten.
Zum Thema "fehlende Ideen" kann ich nur sagen, dass wir noch genug Ideen haben.
Wir arbeiten sogar schon an unserem dritten Album. Aber wie gesagt, ob wir jetzt HipHop, R'n'B, Soul oder Popmusik machen ist Ansichtssache. Wir machen auf jeden Fall weiter und retten ja vielleicht noch die Musikindustrie ;-)
MAS:
Wie geht es, nach eurer Teilnahme am Bundesvision Songcontest, für euch weiter?
Steht eine Tournee an, oder arbeitet Ihr schon am nächsten Album?
Steve:
Wie oben erwähnt arbeiten wir schon an unserem nächsten Album. Am 15.02.08 kommt unsere neue Single "König der Welt" raus. Und eventuell machen wir sogar noch eine Tour in diesem Jahr. Wir schauen mal.
Wir werden auch einige Liveauftritte haben dieses Jahr. Also am besten einfach auf www.rapsoul.de immer die neuesten News erfahren.
MAS:
Die letzten Worte im Interview gehören euch, was möchtet ihr unseren Lesern noch mitteilen?
Steve:
Ruft für uns beim Bundesvision Songcontest an. Checkt unser Album und unsere Single ab. Ganz wichtig wäre noch zu sagen, dass man sich am besten immer sein eigenes Bild machen sollte und sich nicht von anderen beeinflussen lassen sollte.
Musik ist eine Kunstform, die den Konsumenten unterhalten soll.
In diesem Sinne. Wir wünschen euch eine schöne Rapsoul-Zeit.
We built this city on Rap and Soul! ;-)
Rainer Janaschke
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