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Info
Zeit: 13.01.2007
Ort: Turbinenhalle, Oberhausen
Besucher: 2500
Fotograf: Thorsten Seifert ( www.rocknroll-reporter.de)
Internet:
http://www.helloween.org
http://www.gamma-ray.com
http://www.axxis.de
http://www.rocknroll-reporter.de
Als die Ankündigung kam, dass mit Gamma Ray und Helloween zwei der größten und einflussreichsten deutschen Power Metal Bands zusammen auf Tournee gehen, da war für mich klar: Da musst Du hin.
Also Sonntag Nachmittag das Auto angeworfen, Freund Oliver eingesammelt und von Köln über die A3 nach Oberhausen gefahren... naja fast, mehr gekrochen. Grund war ein ekliger Stau, vor dem uns auch das Navigationsgerät mit dynamischer Stauerkennung nicht bewahrt hat.
Mit einer guten halben Stunde Verspätung trafen wir erst um 19:30 Uhr ein und haben leider knapp die Hälfte des Auftrittes von Axxis verpasst.
Die Band kannte ich eigentlich überhaupt nicht, habe aber im Vorfeld des Konzertes viel Positives über die Band um Sänger Bernhard Weiß gehört.
In den 25 Minuten, die wir vom Auftritt der Band mitbekommen haben, hat sich dies zumindest bestätigt. Die Band hatte mehr als nur die vorderen Reihen im Griff und konnte den Großteil der knapp 2500 Besucher von sich überzeugen.
Die kraftvollen und melodischen Songs wurden vom energiegeladenen Sänger richtig ins Publikum gepeitscht, welches gut mitging. Höhepunkt des Auftritts von Axxis waren die Lieder, die zusammen mit der Sängerin der Band Magica (Ana Mladinovici) im Duett vorgetragen wurden.
Die Band hat ihre Chance gut genutzt und einige Fans hinzugewonnen.
Nach einer knapp 20minütigen Umbaupause enterten dann Kai Hansen und Co. die Bühne. Gamma Ray legten mit “Heaven Can Wait“ einen perfekten Start hin, und die Fans fraßen der Band direkt aus der Hand.
Wie auch schon bei Axxis war der Sound in der Oberhausener Turbinenhalle sehr gut. Der Soundmann hat nicht versucht neue Lautstärke Rekorde zu brechen und hat dabei über den ganzen Abend hinweg eine angenehm laute und differenzierte Geräuschkulisse geschaffen.
Dass Gamma Ray in der jetzigen Besetzung schon seit 10 Jahren zusammenspielen merkt man: Perfekt aufeinander abgestimmte Gitarrensoli, locker sitzende Backing Vocals und eine Rhythmus Fraktion, die ordentlich in den Arsch tritt, haben für reichlich Spaß gesorgt.
Dass mit "Rebellion In Dreamland" dann auch noch mein persönlicher Gamma Ray Favorit gespielt wird, hat für meinen ersten Adrenalinschub an diesem Abend gesorgt. Der nächste Höhepunkt ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Kai Hansen packte den Uralt Helloween Klassiker “Ride The Sky“ aus, und die Halle tobte! Danach gab es noch den Kracher “Somewhere Out In Space“ und als Zugabe “Send Me A Sign“. Hervorragender Auftritt einer überzeugenden Band.
Ob die Kollegen von Helloween das toppen konnten?
Ja, sie konnten.
Helloween begannen ihren Gig mit einem markerschütternden “Walls Of Jericho“ Intro, aufgrund dessen die Kleider am Leibe flatterten. Auf das Intro folgte mit “Halloween“ ein grandioser Opener. Sänger Andi Deris war bestens aufgelegt und lieferte ein sehr gute Gesangsleistung über die Dauer des ganzen Konzertes ab.
Neben Andi Deris fiel vor allem Gitarrist Sascha Gerstner auf. Erschien er auf der letzten Tour noch deutlich zurückhaltender, so rockte er in Oberhausen richtig ab, und überzeugt durch tolle Soli und seine Bühnenpräsenz.
Die Bühne hatten die Kürbisköpfe mit einer überlebensgroßen Abbildung des Knilchs dekoriert, der auch vom Cover der aktuellen LP grinst.
Nach “Halloween“ folgt eine kurze Begrüßung des Publikums und es geht direkt mit “Sole Survivor“ weiter, danach folgt mit “March Of Time“ ein Song den die Hamburger schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr im Live Set hatten. Auf die Ballade “A Tale That Wasn’t Right“ folgte das, wie immer, viel zu lange Drumsolo. Das Solo wurde allerdings durch eine witzige Einlage der Band unterbrochen. In einem Kasperletheater erschienen Deris, Gerstner und Grosskopf als ZZ TOP verkleidet und gaben eine extrem schräge Version von Smoke On The Water zum besten. Beendet wurde dieser Auftritt damit, dass die drei von Herrn Weikath symbolisch erschossen wurden. Sehr geil, zu sehen das die Band immer noch den Humor behalten hat, der schon immer zu Helloween dazu gehört!
Der erste Zugabenteil wurde von einem Medley abgedeckt. In dem Medley waren die Songs ”I Can”, ” Where The Rain Grows”, ”Perfect Gentleman”, ”Power” und ”Keeper Of The Seven Keys” enthalten. Besondere Gänsehautstimmung kam auf, als der Refrain von “Keeper Of The Seven Keys“ nur vom Publikum gesungen wurde.
Ich denke auf den zweiten Zugabenteil hat fast das gesamte Publikum gewartet, war doch vorher bekannt, dass die Songs “Future World“ und “I Want Out“ vom Helloween und Gamma Ray, insbesondere Kai Hansen zum Besten gegeben werden. Beim Gesang wechselten sich Deris und Hansen ab, und das ganze war wirklich sehr geil und ein würdiger Abschluss eines mehr als gelungenen Konzertabends mit drei sehr guten Bands.
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Thorsten Seifert (www.rocknroll-reporter.de)
Rainer Janaschke
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