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Titel: Never surrender (or nearly good Looking)
Verlag: IP Verlag, Berlin, 2007
ISBN: 978-3-931624-44-6
Preis: € 15,99 englische Pfund
272 Seiten
Internet:
http://www.ip-verlag.de
Gemeinsam mir John Tucker hat Biff Byford eine Autobiographie geschrieben. Natürlich steht Saxon auf dem Cover. Ohne Saxon gäbe eine Byford-Biographie keinen Sinn. Aber das Buch geht über Saxon hinaus und ist sehr persönlich gehalten. Daher ist der Anspruch der Autobiographie statt der Band-Bio hier durchaus am Platz.
Was unterscheidet Never surrender von anderen Bandbiographien? Es sind vor allem drei Dinge. Denn der Aufstieg einer Band von einer Ansammlung unbedarfter Teenager zu einer Institution im Rock-Business, die Beschreibung des Entstehens von Alben, die heute als Klassiker gelten, und die immer größer werdende Tretmühle von Platte-Tour-Platte-etc findet natürlich auch hier statt.
Unterschied eins. Biff wirkt unsicher bis zur Dünnhäutigkeit - vor allem, wenn es um Weggenossen geht, die auf dem Weg geblieben sind. Hier herrscht keine abgeklärte Souveränität des erfolgreichen Superstars, der eben recht gehabt hat. Biff scheint bis heute immer wieder an der Frage herumzukauen, ob diese oder jene Personalentscheidung richtig und vor allem legitim war. Das ehrt ihn.
Unterschied zwei. Da gibt es einen großen Schatten, der über Saxon hängt - und der Biff mächtig wurmt. Dieser Schatten heißt Iron Maiden. Warum sind die Jungfrauen derart unantastbare Megastars, während Saxon „nur“ eine Metal-Legende ist? - was sich natürlich auch in Verkaufs- und Besucherzahlen benennen lässt. An der musikalischen Qualität lag es nicht. Daran lässt Mr. Saxon keinen Zweifel. Es sind die Umstände gewesen. Pech zum falschen Zeitpunkt, Eseleien bei Management und Plattenfirmen. Immer wieder kommt Biff auf die für ihn offenkundig andauernd schmerzende Niederlage gegen Maiden zurück.
Unterschied drei ist vor allem im ersten Teil der Biographie von Bedeutung. Während man bei anderen Bandbiographien oft den Eindruck hat, die Musiker waren so auf die Musik fixiert, dass es völlig belanglos gewesen ist, wo sich ihre Gesichte zugetragen hat, zeigt Biff deutlich, was es heißt der englischen Arbeiterklasse nach dem zweiten Weltkrieg anzugehören. Der Untergang des Bergbaus, der für seine Familie dramatische Folgen hatte, wird genauso thematisiert, wie die Zerschlagung der Gewerkschaften in der Thatcher-Ära.
So entsteht - vor allem in der ersten Hälfte - eine Biographie, die mehr ist als eine Musikernabelschau. Im nächsten Jahr soll - ebenfalls beim Berliner IP Verlag - eine deutsche Übersetzung mit dem Titel Saxon - Der Adler ist gelandet erscheinen.
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