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Info
Zeit: 28.07.2007
Ort: Köln - KölnArena
Besucher: 8000
Veranstalter: Wizard Promotions & Marek und Lieberberg
Internet:
http://www.aerosmith.com
http://www.edguy.de
Als ich aus dem Newsletter eines Online Ticket Shops erfahren habe, dass Aerosmith sich nach langer Zeit mal wieder für einige Liveshows nach Europa begeben, war die Vorfreude extrem groß.
Etwas gedämpfter war die Freude dann, als die Ticketpreise für die Kölnarena bekannt gegeben worden sind. € 50 für den günstigsten Sitzplatz, der teuerste Sitzplatz kostete € 92 und der von mir normalerweise bevorzugte Stehplatz im Innenraum sollte satte € 62 kosten.
Na, da habe ich mir dann halt zähneknirschend eine Karte für die günstigste Sitzplatzkategorie bestellt, es sind ja Aerosmith und wer weiß, ob und wann Bostons Finest noch mal den Weg nach Good Old Germany finden.
Bei dieser Premiumpreisgestaltung durfte sich der Veranstalter dann auch nicht wundern, dass gestern nur ca. 8000 Zuschauer in die mehr als doppelt so viele Personen fassende Kölnarena gekommen sind.
Dieses hatte allerdings wiederum die Auswirkung, dass ich meine Karte kostenlos gegen eine Sitzplatzkarte der teuersten Kategorie eintauschen konnte, da der Veranstalter die oberen Zuschauerränge nicht geöffnet hat. Dafür erst mal ein fettes Danke!
Der Abend hatte also hervorragend begonnen, und er sollte noch besser enden.
Als Supportact wurde die Fuldaer Metalcombo Edguy engagiert. Musikalisch passt das zwar überhaupt nicht zusammen, von der Stimmung her, die Edguy erzeugten allerdings schon. Mit “Catch Of The Century“ stiegen die Fuldaer in ihren Gig ein, und erzeugten besonders bei den etwas älteren Zuschauern sichtbare Fragezeichen auf der Stirn. Auch das Publikum direkt vor der Bühne war zuerst noch etwas zurückhaltend.
In der Setlist ging es mit “Sacrifice“ weiter und Sänger Tobias Sammet gelang es allmählich das Publikum für die Band zu gewinnen. Richtige Stimmung kam dann zum ersten Mal bei “Lavatory Love Machine“ auf.
Edguy gaben wirklich alles und rissen sich den sprichwörtlichen Arsch auf. Tobias Sammet lies wieder seine gewohnt spaßigen und gleichzeitig grenzwertigen Ansagen los. Nach dem Liebeslied “Save Me“ kam das "Ficklied" (O-Ton Sammet) “Fuckin’ With Fire”. Mit ”Avantasia”, ”Superheroes” und ”King Of Fools” ging der sehr gute Auftritt von Edguy zu Ende.
Ich bin mir sicher, dass die Band hier ein paar neue Fans hinzugewonnen hat!
Nach elendig langen 45 Minuten Umbaupause war es dann soweit und Aerosmith bestiegen die Bühne. “Love In An Elevator“ war der Startpunkt eines grandiosen Konzertes. Die Toxic Twins Tyler und Perry hatten das Publikum von der ersten Sekunde an im Griff und die ganze Band gab mächtig Gas. Während der ersten beiden Songs ließ der Klang noch etwas zu wünschen übrig, so dass “Love In An Elevator“ und “Fallin’ In Love Is Hard On The Knees“ etwas zu schrill aus der Boxenanlagen knallten. Bei “Cryin’“ war der Sound besser und zur optischen Untermalung wurde auf der riesigen Videoleinwand das Video zum Song gezeigt.
Dass Aerosmith großartige Songs in der Hinterhand haben um jede Konzerthalle zum Kochen zu bringen dürfte eigentlich jedem Rockfan bewusst sein. Und das wurde dann mit den folgenden Hits am Stück auch bestätigt: “Jaded“, “Eat The Rich“ und “Rag Doll“ brachten die Zuschauermenge endgültig in Bewegung. Und wer einmal die Monsterhymne “Dream On“ live erlebt hat, der weiß wie sich großartige Songs anhören müssen. Wer jetzt noch auf seinem Sitzplatz festklebte, war entweder auf der falschen Veranstaltung oder hat demnächst eine Meniskusoperation vor sich.
Zur Halbzeit des Konzertes wurde dann die Bluesfraktion bedient. Tyler und Perry setzten sich auf zwei Stühle am Ende des in das Publikum hineinragenden Catwalks. Perry packte die Akustikgitarre aus und begann, Songs wie z.B. "Baby Please Don’t Go“ und “Seasons“ zum besten zu geben.
Beim anschließenden Gitarrensolo zeigte Joe Perry den anwesenden Gitarristen, was man so alles mit diesem Instrument anstellen kann. Zum Ende des Solos legte er sich quer über das Schlagzeug und Drummer Joey Kramer bearbeitete Perrys Gitarre mit den Drumsticks.
Der bestens aufgelegte Joe Perry krönte seine Leistung dann mit dem Song “Stop Messin’ Around“, bei dem er auch den Gesang übernahm.
Mit “Sweet Emotion“, “Draw The Line“ und der einzigen Zugabe “Walk This Way” endete das Konzert, nach knapp 100 Minuten in einem furiosen Finale.
Es bleiben 3 Dinge festzuhalten:
1. Mit knapp 60 Jahre möchte ich genauso fit sein wie die Herren Tyler, Perry, Whitford, Kramer und Hamilton.
2. Die Konzertpreise sollten einmal überdacht werden, dann werden auch die Hallen etwas voller.
3. Beim nächsten Konzert vergesse ich nicht den Akku meiner Kamera aufzuladen, damit ich den nächsten Konzertbericht auch mit Bilder optisch unterstützen kann!
Rainer Janaschke
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