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Artikel

FINNTROLL - Die Shakiras des Black Metal

Info

Gesprächspartner: Samu (Finntroll)

Zeit: 20.03.2007

Ort: Köln / Vantaa

Interview: Telefon

Stil: Black Humppa Metal

Internet:
http://www.finntroll.net

Am 30. März veröffentlichen die schwedisch singenden finnischen Trolle von Finntroll ihr neues Album Up Jordens Djup. Welches mich persönlich sehr positiv überrascht hat, und bei mir immer noch in der heimischen Stereoanlage seine Runden dreht.
Das Angebot ein Interview mit Finntroll durchzuführen, habe ich daher gerne angenommen.
Am Telefon hatte ich den sympathischen Schlagzeuger Samu (alias B.Dominator), der gerne Auskunft gab.


MAS:
Hallo Samu, wie geht es Dir?

Samu:
Danke der Nachfrage, mir geht es gut, aber ich bin ziemlich müde!

MAS:
Von wo rufst Du an?

Samu:
Ich rufe aus Vantaa an. Das liegt in der Nähe von Helsinki

MAS:
Zuerst einmal Glückwünsche für euer neues Album, ein wirklich starkes Stück Musik. Für mich war es der erste Kontakt mit Finntroll, und wir dürften auch noch ein paar mehr Leser haben die euch nicht kennen, wie würdest Du eure Band beschreiben?

Samu:
Gute Frage, nun ich denke wir sind die verkrüppelte finnische Monster, die Shakiras des Black Metal. Ich denke das beschreibt uns ganz gut!

MAS:
Ich war sehr von eurer Musik überrascht. Ich konnte mir vorher nicht wirklich vorstellen wie die Kombination aus Black Metal und traditioneller finnischer Humppa Musik klingt und einer gehörigen Portion Fröhlichkeit, die man von einer Black Metal Band nicht unbedingt erwartet. Wie würdest Du eure Musik kategorisieren?

Diskografie

Rivfader (Demo) - 1997
Midnattens Windunder - 1999
Jaktens Tid - 2001
Visor Om Slutet (EP) - 2003
Trollhammaren (EP) - 2004
Nattfödd - 2004
Ur Jordens Djup - 2007
Samu:
Unsere Musik setzt sich hauptsächlich aus Black Metal, finnischer Folkmusik, also Humppa im speziellen, mit ein paar karibischen Einflüssen im dunklen Soundgewand zusammen.

Wir sind sozusagen der Long Island Ice Tea des Black Metals.
Und wie du schon sagst, haben wir auch ein bisschen Fröhlichkeit in unsere Musik gepackt, auch im Black Metal muss man nicht immer alles Todernst nehmen. Ich hoffe, dass man heraushört das wir das was wir machen auch lieben.
Manche Leute mögen was wir machen, und manche nicht!

MAS:
Ich bin kein Experte in skandinavischen Sprachen, aber ich denke eure Texte sind in schwedisch geschrieben und auch der Albumtitel „Up Jordens Djup“ ist schwedisch!
Ich hoffe das habe ich jetzt richtig ausgesprochen!
Warum singt Ihr in schwedisch?


Samu:
Unser ursprünglicher Sänger war halb Schwede, halb Finne. Hier in Finnland wird schwedisch auch in der Schule gelehrt, so daß hier fast jeder schwedisch spricht. Und außerdem ist schwedisch die trolligere Sprache als finnisch, zusätzlich hört sich diese Sprache auch noch besser an.
Wir dachten schon mal darüber nach dies zu ändern und in finnisch zu singen, aber warum sollten wir das ändern, wenn es bisher gut funktioniert hat!

Für jemanden der nicht schwedisch spricht, hast Du den Titel sehr gut ausgesprochen!

MAS:
Wovon handeln eure Lieder?

Samu:
Unsere Texte handeln von Trollen, alten Geschichte. Es ist unsere eigene Fantasy Welt mit Trollkönigen, Menschenjagd und über das Verzehren seltsamer Pilze. Jedes Album setzt diese Geschichten weiter fort.

MAS:
Ihr habt ja schon einige Wechsel im Line Up der Band gehabt. Wie schwierig war es die Band am Leben zu erhalten, insbesondere als eines euer Gitarrist Somnium gestorben ist?

Samu:
Oh, das war sehr schwer!
Wir standen kurz vor der Auflösung, und das zwei bis dreimal, aber wir dachten es wäre in seinem Sinne gewesen wenn wir weitermachen.

Und mit dem neuen Line Up können wir glaube ich alle schlechten Dinge die in der Vergangenheit passiert sind, wirklich hinter uns lassen!
Wir sind zurück aus unseren Höhlen, und es macht wieder wahnsinnig Spaß.

MAS:
Mit Vreth habt Ihr einen neue Sänger in der Band, wie habt Ihr ihn gefunden?

Samu:
Vreth ist ein guter Freund unseres ersten Sängers, und der hat ihn uns empfohlen. Er passt wunderbar zu uns, er kann auf schwedisch singen. Ich hoffe das wir und unsere Fans noch lange Freude an ihm haben werden.

MAS:
Eure Tournee ist grade angekündigt worden. Spielt Ihr diesmal auch in Orten, wo Ihr vorher noch nicht aufgetreten seit?

Samu:
In Europa waren wir schon 2 oder 3 mal Unterwegs. Diesmal sind wir zum erstenmal Headliner auf einer US Tournee, inklusive ein paar Dates in Kanada.
Auf Japan bin ich ebenfalls sehr gespannt, ich denke die Japaner werden etwas anders auf uns reagieren als die Fans denen wir bisher getroffen haben.

MAS:
Gestern habe ich das „Trollhammaren“ Video gesehen. Werdet Ihr zu eurem aktuellem Album wieder ein Video produzieren?

Samu:
Ja, wir werden dieses Wochenende ein neues Video aufnehmen. Zu welchem Song wissen wir allerdings noch nicht.
Das Video soll allerdings etwas hochwertiger werden als das „Trollhammar“ Video, das war mehr ein Fundreh. Ich denke in circa einem Monat wird das Video dann zu sehen sein.

MAS:
Auf eurem Album „Up Jordens Djup“ habe ich am Ende einen Hidden Track entdeckt! Hat es etwas besonderes auf sich mit diesem Song?

Samu:
Hey Mann, Du bist der erste der das Entdeckt hat, oder zumindest der Erste der mich darauf anspricht. Ich glaube die meisten Leute haben gar keine Lust mehr sich die Alben komplett anzuhören.

Der Track sollte eigentlich ein kompletter Song werden, aber am Ende hatten wir keine Zeit mehr im Studio und dieses Ding haben wir dann im angetrunkenen Zustand aufgenommen und einfach mit auf das Album gepackt!

MAS:
Die letzten Worte in diesem Interview gehören Dir!

Samu:
Ich hoffe das eure Leser eurem Magazin treu bleiben und das sie das neue Finntroll Album mögen.

MAS:
Danke für das Interview!

Rainer Janaschke


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