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Titel: Elvis Presley, Story und Songs kompakt
Verlag: Bosworth, 2006
ISBN: ISBN: 3-86543-230-1
Preis: € 9,95
111 Seiten
Wer das Konzept der Story und Songs kompakt Reihe kennt, muss sich dieses Mal umstellen. Das Oeuvre von King Elvis ist offenbar zu umfangreich (oder stellenweise zu belanglos?), um wie gewohnt jeden einzelnen Track zu besprechen. Robertson versucht zumindest in die Longplayer eine gewisse Ordnung zu bringen - und bereits das bietet ungewohnte Schwierigkeiten, da es bei Elvis keine saubere Trennung zwischen „normalen“ Alben und Compilations gibt.
Immer wieder füllt sein Manager, der Colonel, einige wenige neue Tracks mit alten Stücken auf, um ein Album zu vervollständigen. Das gilt insbesondere in der Zeit, in der Elvis in Deutschland bei der Army war und in den Jahren, in denen er sich vorwiegend auf die Schauspielerei verlegt hatte. Wer Elvis komplett haben will, greift daher bei diesem Künstler besser nicht auf die regulären Alben zurück, wenn er nicht Dutzende von Doubletten im Regal stehen haben will, sondern lässt sich von Robertson eine der unzähligen Compilations empfehlen.
Robertson scheut in dem Büchlein nicht vor Wertungen zurück. Und so kommen insbesondere die 60er Jahre sehr schlecht weg. Durch den komprimierten Überflug über 20 Jahre Elvis-Produktionen ensteht eine sehr anschauliche Fieberkurve, die ihre Höhepunkte musikalisch in den 50ern und beim Comeback in den späten 60ern hat. Auch die Filme werden differenziert betrachtet. Elvis erschient nicht einfach als der amerikanische Sascha Hehn, der nur flache Massenfilme abgedreht hat, sondern als durchaus talentierter Schauspieler, der nur billig vermarktet wurde.
Hier stimmt Robertson übrigens stark mit der Biographie von Peter Guralnick überein. Bei beiden erscheint der King oft mehr als ein willenloser, pflichtbewusster Auftragskünstler, der das abliefert, was man von ihm fordert, ohne seine Karriere wirklich selber steuern zu können.
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