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Peter J Croissant ist Narziss und Goldmund, Dr. Jekyll & Mr. Hyde sowie Yin und Yang, ist das neue Album seines Sine Star Projects doch nach eben diese Mustern aufgebaut und ausgelegt. Einerseits sind da Tracks wie „Blood Light“ und „Wolff River“ das Charisma und die Ausstrahlung eines David Sylvian besitzen, wohingegen in „Strange Girl“, „Bullet“ und „Born Anxious“ der Härtegrad dermaßen artrockige Ausmaße erreicht, daß die Spannungsschraube fast unaushaltsame Dimensionen erreicht.
MAS:
Peter J Croissant ist das Sine Star Project, schon in Bezug auf das Anagramm, und das Sine Star Project ist Peter J Croissant. Kann man die Sache dann als Band betrachten oder doch ‘nur’ als Projekt?
Peter J Croissant:
Als alles anfing war ich wirklich der einzige. Doch plötzlich fand ich mich selbst mit einem Album wieder, auf dem wirklich ein paar andere Musiker mitgemacht haben, so daß mir selbst nichts weiter übrig blieb, als mit ein paar Freunden diese Band zu gründen. Der Name Peter J Croissant wäre dieser Sache nicht gerecht geworden, so daß von dem Tag an das Sine Star Project aus der Taufe gehoben wurde. Aber es ist schon zur Hälfte eine Solosache und zur anderen Hälfte eine Band, da es immer noch mich selbst aber auch die Gemeinschaft von Musikern repräsentiert. Wir sind wirklich alle gute Freunde und genießen es, Musik zu machen, die den Weg des Sine Star folgt.
MAS:
Ist es möglich, daß “Blue Born Earth Boy” in seiner ganzen Unterschiedlichkeit ein Spiegel deiner Seele ist? Denn gerade das Zusammenspiel von melancholischen und rockigen Elementen wirkt wie die Inkarnationen von Dr. Jekyll und Mr. Hyde.
Peter J Croissant:
Das Album könnte wirklich der Spiegel unserer aller Seelen sein, denn in ins allen ist Licht und Dunkelheit. Ich mag die unterschiedlichsten Emotionen. Ich liebe Musik, die mich in die höchsten Höhen hebt, mich dann in die Tiefen der dunkelsten Plätze niederschmettert und dann wieder von dort hervorholt. Und eben so ist auch das ganze Leben, oder nicht?
MAS:
“Blue Born Earth Boy” beinhalten dann aber eine ganze Palette an Einflüssen.
Peter J Croissant:
Stimmt, ich mag Leute wie Rufus Wainwright, Jason Falkner, Fiona Apple, Tori Amos. Aber beeinflußt haben mich so viele unterschiedliche Stile, daß es schwer ist, die alle in Einklang zu bringen. Denn ich mag Musik, die mich in jeder Lebenslage bewegt. Depeche Mode beispielsweise, oder The Flaming Lips, ELO, Soundgarden, Peter Gabriel und Perfect Circle.
MAS:
Wie genau könnte man das Sine Star Project definieren?
Peter J Croissant:
Wir machen Musik der Musik zuliebe und folgen keiner Mode. Wir schreiben, was wir schreiben wollen, recorden und produzieren alles in meinem Homestudio genau so, wie wir es wollen. Bis hin zur Covergestaltung. Alles machen wir selbst und glücklicherweise habe wir ein Label, welches uns das alles erlaubt. Alles, was so entsteht, ist wirklich und wahrhaftig, alles bedeutet etwas und hoffentlich wird das auch so aufgenommen.
Carsten Agthe
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