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Info
Zeit: 20.01.2006
Ort: Düsseldorf, LTU Arena
Besucher: 47.000
Internet:
http://www.depechemode.de
http://www.depechemode.com
Eine Woche nach dem offiziellen Vorverkaufstermin für die gerade laufende Welttournee von Depeche Mode waren sämtliche Konzerte in Deutschland ausverkauft. Aus diesem Grund spielte die Band einige Zusatztermine, zu denen auch die LTU-Arena in Düsseldorf zählte. Am Freitag, den 20.01.06 und am Samstag, den 21.01.06 fanden sich jeweils 47.000 Fans ein, um Depeche Mode nach fünf Jahren mit einem riesigen "Willkommen zurück" zu begrüßen.
In Münster machten wir uns mit zwei großen Tourbussen, die DJ Benny (???-Party, Dunkler Donnerstag) aus Münster organisiert hatte, und mit 111 Gleichgesinnten und einigen bekannten Gesichtern auf den Weg nach Düsseldorf, das wir um 18:30 Uhr erreichten. Die LTU-Arena (http://web.die-arena-kommt.de/arena/index.html) verfügt über 51.500 Sitzplätze, bei Konzerten passen bis zu 65.000 Zuschauer hinein, dementsprechend dauerte es etwas, bis wir unseren Block von außen erreichten. Auf dem Weg zu den Plätzen kamen wir an einem Foyer vorbei, wo gemütlich das eine oder andere Pils, Alt, Wurst und auch Pommes verdrückt wurden. Hier konnte ich einige Blicke auf die Fans von Depeche Mode werfen. Durchweg normale Leute, kaum Extreme, auch sie sind in die Jahre gekommen, aber dabei natürlich jung geblieben. Sogar der DJ Mark 'Oh gönnte sich ein Schwätzchen im gemütlichen Foyer.
Um 20 Uhr hatten wir unsere Plätze gefunden (dachten wir) und die Vorband The Bravery (http://www.depechemode.de/tour/thebravery.php?PHPSESSID=22667cb8d3a31e18cdbc59811902c4b1) spielte bereits. Eine junge Band aus New York, die gitarrenlastigen Post-Punk spielte, der vor allem im Gesang deutlich an The Cure erinnerte. Im Großen und Ganzen kam die Band gut an. Am Ende ihres Auftritts stellte sich heraus, dass wir im falschen Block saßen und mussten umziehen. Neben mir dann etwas ältere Fans aus Lingen (an der Ems), deren Töchter unten vor der Bühne standen. Zum fünften oder sechsten Mal seien sie schon dabei, und vielleicht fahre man im Juni auch noch zum Open-Air-Konzert ins Weserstadion nach Bremen. Auch dorthin fahren die münsteraner Tourbusse. Infos gibt es unter yub@muenster.de. Depeche Mode haben eine sehr treue Fangemeinde, von welcher der eine oder andere schon 20-mal dabei war.
Dann endlich, als die Arena um 21 Uhr rappelvoll besetzt war, betraten Dave, Martin und Andy sowie ein Schlagzeuger mit heulenden Sirenen die Bühne. Sie starteten mit "A Pain that I´m used to" und "John the revelator" vom neuen Album Playing the Angel. Beim darauf folgenden "A question of time" standen alle von ihren Sitzplätzen auf und klatschten und sangen jeden weiteren Song frenetisch mit. Viele ältere Hits kamen voll zu ihrer Geltung, wie zum Beispiel "Enjoy the silence", "Walking in my shoes" sowie "World in my eyes". Dave vollführte seine Mikrofonständertänze und wirbelte, seiner Oberbekleidung entledigt, wie wild herum. Die multimediale Bühnenshow, für die erneut Anton Corbijn verantwortlich war, übertraf alles, was man 2001 auf der Excitertour gesehen hatte. Neben den silbernen Science-Fiction-Bühnen-Elementen mit roter Beleuchtung wurden man auf die zwei Leinwände neben der Bühne und an der Wand in der Bühnenmitte, die Konzertbilder mit Schneegestöber, Super 8-Ästhetik und Schrifteinblendungen projiziert. Höhepunkt waren hier die überdimensionalen, sich bewegenden, roten Corbijn-Fabeltiere zu "Walking in my shoes". Bei "Personal Jesus" erhoben sich zum Refrain "Reach out and touch face" 47.000 Arme in die Luft und ich hätte stundenlang weiter so dort stehen können, aber leider war auch dieses Lied irgendwann zu Ende.
Bei der ersten Zugabe ("A question of lust", "Just can’t get enough", "Everything Counts") kamen die Fans ganz auf ihre Kosten, die ganze Arena war eine riesengroße Tanzfläche und bei "Just Can’t Get Enough" sangen die Fans anstelle von Dave den ganzen Text alleine. Zur 80er Ballade "Somebody" leuchteten tausende von Wunderkerzen, Handydisplays und Feuerzeuge auf. Auch "Never let me down again" von der zweiten Zugabe war ein Lieblingshit der Fangemeinde, und gleich einem Ritual, schwangen wieder tausende Arme bei "See the stars, they're shining bright, Everything's alright tonight" von links nach rechts und wieder zurück. Danach sangen Dave und Martin auf dem kleinen Laufsteg vor der Bühne das romantische Duett "Goodnight Lovers" und dann um 23 Uhr hatte der Spaß leider ein Ende und das fantastische Konzert war vorbei. Einen schöneren Abend gibt es nicht.
Bilder von diesem Abend gibt es hier: http://diashow.waz.de/waz/welt.diashow.depechemode/waz.welt.diashow.depechemode.php
Donata Wisniowski
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