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Zeit: 13.04.2005
Ort: Columbia Club
Besucher: ca. 2000
In der bei Porcupine Tree beliebten Reise- und Tourzeit, zumindest was den Spielort Berlin angeht, kehrten sie auch wieder im April in die Hauptstadt zurück, insgesamt nun zum dritten mal, wobei bei jedem Auftritt eine sukzessive Steigerung der Zuschauerzahlen zu begutachten war (in diesem Satz lässt sich der Stolz des Autors dieses Textes, dass er was Berlin angeht, jedes Konzert besucht hat, nicht leugnen).
Die Anfangszeit mit 21 Uhr war ein wenig spät, da zunächst mit Anathema eine Vorband auf dem Programm stand und die erste Stunde füllte. Trotz technischer Schwierigkeiten passte es thematisch hervorragend, zudem befindet sich Anathema in einer ganz anderen Liga, als bspw. PT’s Vorspiel vom Konzert in 2003.
Durch diese seit 1990 existierende Band gut eingestimmt ging es dann so gegen 22:30 los - was sofort auffiel, ist die viel härtere und stärkere Dynamik, die PT live entfaltet, mit den Tracks auf der CD sind die live dargebotenen Tracks nicht im Ansatz zu vergleichen.
Der Schwerpunkt des Auftritts lag natürlicherweise auf dem Ende März neu präsentierten Album Deadwing, dazwischen gab es vereinzelt ältere Stücke wie "Evenless", ansonsten bewegte sich das Repertoire neben dem Neuen, um die Alben Lightbulb Sun und In Absentia. Gegen Ende des Konzertes gaben sie aber auch noch Stücke der im Mai erscheinenden Neueinspielung von "Up the Downstairs" zum Besten.
Dabei fiel sofort wieder der Bassist auf, der mich schon bei den anderen Konzerten mit seinem Charisma beeindruckte. Zwar blieb er die ganze Zeit still, aber mit seiner ruhigen, völlig in der Musik aufgehenden Art und Weise zu spielen, war er auf der Bühne ein steter Blickfang.
Zwar war auch eine Leinwand hinter dem Drummer platziert, auf die das gesamte Konzert über kleine Filmchen projiziert wurden, jedoch verdeckte er und einige der doch etwas größeren Konzertbesucher vor mir - zumindest von meiner Position - den meisten Teil der Fläche.
Das Publikum bot ebenfalls eine interessante Mischung, neben alten Hasen, die durch die frühen Genesis, Pink Floyd oder auch Radiohead zu dieser Art von Musik gekommen und bei ihr geblieben sind, gesellten sich junge Gäste, die ich persönlich eher nicht auf einem Porcupine Tree Konzert erwartet hätte - was aber eher für die Band spricht, als gegen meine subjektive Einschätzung.
Leider war das Konzert insgesamt recht kurz, spielten sie doch grade mal neunzig Minuten, da sie nach nur zwei Zugaben (unglaublich stark: Shesmovedon von der CD Lightbulb Sun), gegen zwölf schon die Bühne verließen und das Deckenlicht anschalteten.
Das Konzert liegt nun schon lange zurück und im November haben Porcupine Tree am gleichen Ort noch einmal ein Konzert dieser Tour gegeben - allein dieses Konzert zu besuchen, war dem Autor aufgrund eines beruflich bedingten Ortswechsels nicht erlaubt.
Daher ist dieser Bericht auch als wehmütig Rückschau zu betrachten.
Johannes Beykirch
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