····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Artikel

GLASHAUS - "Ja, meine Technik war gut, ich war topp fit, alles in allem Superleistung von mir“

Info

Gesprächspartner: Moses Pelham (Glashaus)

Zeit: 03.11.2005

Ort: Bamberg, Konzerthalle

Interview: Face 2 Face

Stil: Soul

Internet:
http://www.imglashaus.de/

Ein etwas düsterer Herbstabend in Bamberg, doch in der Konzerthalle backstage herrschte ganz lockere Stimmung. Moses Pelham von Glashaus nahm sich massig und entspannt Zeit für die Fragen von Musik an sich...

MAS:
Ich hab natürlich ein bisschen recherchiert und in den Tourdaten habe ich gesehen, dass ihr diese Woche fünf Konzerte an fünf Abenden spielt...

Moses Pelham:
Wir haben diese Woche auch noch andere Sachen....

MAS:
Aber ihr wart gestern in Augsburg, heute in Bamberg, die nächsten drei Tage noch drei andere Städte... gibt's da schon Ermüdungserscheinungen und äußert sich das dann auch im Laufe der Tour?

Moses Pelham:
Ja ehrlich gesagt, diese fünf Tage am Stück, das hatten wir vorher noch nicht. Wir sind aber heute erst am zweiten Tag und drei Tage hatten wir schon oft am Stück, von daher kann ich das jetzt noch nicht so richtig beantworten. Aber ich glaube tatsächlich, dass es halb so schlimm ist.

MAS:
Ich habe heute ganz kurz MTV geguckt und das Einzige, was ich gesehen habe, war ein Künstler - ich glaub Moby wars - der gesagt hat: "Das Beste am Künstlersein ist das Touren!" Seht ihr das auch so oder was bedeutet das Touren für euch?

Moses Pelham:
Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass es das Beste am Musik machen ist. Also ich muss sagen, dass ich wirklich die verschiedenen Elemente und auch die Abwechslung davon sehr, sehr genieße. Das ist bestimmt auch einer der besonders schönen Sachen an meinem Beruf, dass ich nicht die ganze Zeit dasselbe mache.
Aber ganz ehrlich: Wenn ich mich jetzt für eine Sache entscheiden müsste, dann würde ich glaube ich die Arbeit im Studio und das Schreiben an Sachen wählen. Das ist der Grund, warum ich das mache. Also ich will Musik machen, die meine Sicht der Dinge so gut es eben geht, festhält, mir Trost und Halt gibt, mich erklärt, für meine Sichtweise wirbt, Brüdern und Schwestern, die so empfinden wie ich, Trost und Halt ist, wie andere Platten von anderen Leuten mir Trost und Halt waren und denen, die es verstehen wollen, die Möglichkeit gibt es zu verstehen.
So das, was übrig bleibt von mir, das ist finde ich das Spannendste. Natürlich ist es total toll vor Leuten zu stehen, die deswegen in die Halle gekommen sind um das Zeug, das sie schon in ihrem Leben haben, live zu sehen. Mit denen zusammen zu kommen, das ist super, das ist wunderschön und voll die Bereicherung für mein Leben und beeinflusst bestimmt auch irgendwann das was ich schreibe, aber ich finde den Teil des „Ganzneu-Erschaffens“ den Spannenderen, wenn ich mich festlegen müsste. Wie gesagt ich find’s toll, dass es all diese verschiedenen Teile gibt.

MAS:
Ich hab in Deinem Web-Blog gelesen - ihr kommt ja ein bisschen rum bei der aktuellen Tour - dass Du das Kassel-Konzert, Zitat: „ganz weit vorne“ gesehen hast, die anderen eher Düsseldorf besser fanden. Gibt es da feste Kriterien bei Dir, oder ist das reine Gefühlssache?

Moses Pelham:
Jeder hat ja, ohne dass er es wirklich formulieren könnte, einfach Sachen, auf die er halt achtet. Aufgrund von Hoffnung, Ängsten, anderen Erfahrungen, die er schon gemacht hat, die er dann einsortiert. Irgendwelche Sachen, auf die er ja reflexartig reagiert.
Er sieht irgendwas und denkt: „Ah des ist was Gutes“, oder jemand anders assoziiert damit eher was Schlechtes und so weiter und so fort. Es gibt keine so richtige Liste, wo ich sagen kann, wenn diese drei Sachen abgehakt sind, dann ist es ein gutes Konzert, oder so. Ich hatte da einfach ein gutes Gefühl, ich hab das Gefühl gehabt, dass wir gut waren, ich hab einfach die Leute gefühlt, die vor mir standen. Es hat auch wirklich manchmal was mit der wirklichen Distanz zu tun. Düsseldorf war eher so wie hier, ein altes Theater, bzw. hier ist es kein altes Theater, sondern ein Konzertsaal, aber genauso gebaut. Sitzen, ein riesen Graben bis zu den ersten Leuten, das sind alles keine Sachen, die mir dabei helfen ein gutes Gefühl für die Leute zu bekommen.
Also mir ist es einfach lieber, ich springe eine Stufe runter von der Bühne und steh direkt vor den Leuten und sehe was die machen. Aber wie gesagt, das haben andere Leute, wie ich in meinem Blog geschrieben habe, einfach anders empfunden.

MAS:
Ich weiß nicht, ob man die Frage wirklich beantworten kann. Gibt es regionale Unterschiede, also: immer wenn ihr in die Region oder die Stadt kommt, dann passiert das und das. Zum Beispiel jedesmal wenn ihr in Kassel sein, dann....

Moses Pelham:
Das letzte Mal das ich in Kassel gespielt hab, ist 12 Jahre her. Aber um deine Frage zu beantworten: Ich hab das Gefühl, also in Berlin hat ich noch nie ein Konzert, das mich abgeturnt hat. Und ich spiele echt seit keine Ahnung 15 Jahren jedes Jahr oder Vierteljahr mit der einen oder anderen Band in Berlin. Also das immer sehr schön dort.
Ehrlich gesagt, ganz offen gesprochen, das letzte München-Konzert war schon cool, aber so richtig krass gefeiert hab ich in München noch nie.

MAS:
Ist ja aber eh wieder diese Gefühlsebene...

Moses Pelham:
Voll, klar. Und vor allem wenn du anfängst einen Trend zu erkennen, dann suchst du auch Belege für diesen Trend und du weißt ja wie man dann in solche Meinungen rein rutscht.

MAS:
Ich hab immer, vor allem bei älteren Sachen, den Begriff „Projekt“ Glashaus gelesen. Also immer dieses Projekt und irgendwie suggeriert das ja was Bestimmtes?! Könntest du erklären, was das Besondere an der Konstellation ist, dass es vielleicht schon mehr ist als ein Projekt? Oder ist es überhaupt mehr als ein Projekt?

Moses Pelham:
Also Projekt war so das Wort, was so am ehesten dazu gepasst hat, dass wir halt mehrere Leute waren, die auch unterschiedliche Sachen machen, auch noch weitere andere Sachen machen. Und auch so ein bisschen dem Rechnung getragen hat, dass es einfach so passiert ist mehr, weil als wir angefangen haben zu arbeiten, dachten wir, dass wir das Solo-Album von Cassandra machen.
Bis dann klar wurde, dass Cassandra noch nicht soviel geschrieben hat und ich halt einfach sehr viel Spaß daran hatte dafür zu schreiben und das Ganze einfach meine Sicht der Dinge war und eben nicht Cassandras Sicht. Also nicht nur dass es meine Sicht der Dinge war, sondern auch meine Sicht der Dinge, die Cassandra nicht ganz und gar teilt. Sie vielleicht eher Sachen, mit anderen Themen, mit anderen Dingen, die ihr persönlich wichtiger sind, auf ihrer Soloplatte gerne gehabt hätte und so konnte es einfach nicht ihre Soloplatte sein.
Wir hatten dann sechs, sieben Titel, die wir wunderbar fanden und echt gefragt haben: „Was machen wir denn jetzt mit diesen Stücken?“ Und so sind wir auf die Idee gekommen zu sagen, wir nehmen die drei Leute, die das gemacht haben, Martin, Cassandra und mich, die repräsentieren das, geben dem irgendeinen Namen, aber so ne richtige Band, die so zwei, drei, vier los spielt, waren wir ja auch nicht, sondern eben ein Studioprojekt. Also Leute eben, die sich im Studio verkrochen haben und was gemacht hatten. Wir haben einen Namen dafür gesucht, es gab drei zu Auswahl und sind dann bei Glashaus hängen geblieben.
Je mehr Zeit wir aber miteinander verbracht haben, je mehr - ich mein das ist unsere dritte Studioplatte, wir haben ein Live-Album gemacht, das ist unsere vierte Tour, mittlerweile gibt’s halt schon eine gewisse Vorstellung was Glashaus ist. Von mir aus kannst du das weiter Projekt nennen, aber nach was weiß ich wie vielen Shows, 120 werden es sein, hat man dann natürlich mehr das Gefühl eine Band zu sein. Aber das ist nach wie vor so, dass da drei Leute zusammen was machen, die halt diese eine Sache zusammen machen und abgesehen davon ganz unterschiedliche Sachen alleine machen.

MAS:
Das wäre jetzt meine nächste Frage, gibt es ein gemeinsames Ziel, beziehungsweise habt ihr das Gefühl, dass es ein gemeinsames Ziel gibt, musikalisch oder in anderer Hinsicht?

Moses Pelham:
Nee, ich glaub, dass wir alle mittlerweile ein Gefühl dafür bekommen haben, was im Rahmen von Glashaus passieren kann und was wahrscheinlich eher nicht. Also ehrlich gesagt, wenn wir ein gemeinsames musikalisches Ziel haben, dann ist es zusammen Glashausplatten zu machen. Man muss echt sehen, dass jeder Einzelne von uns dann doch nochmal für sich, ganz andere Solosachen - Martin und ich produzieren ja auch zusammen andere Leute.... verfolgen.

MAS:
Die neue Single „Is nur Kino“ ist am 28.11. erschienen, es geht ja um das Nichtwahrhabenwollen oder- können einer zerbrochenen Liebe. Ist das jetzt so ein Song, wo dir dann sofort Beispiele aus deinem Leben einfallen und sie deswegen ausgewählt wurde? Weil sie ja ne Coverversion, also eher untypisch ist...

Moses Pelham:
Absolut. Das ist absolut untypisch. Das Stück hat mir einfach schon immer sehr gut gefallen. Dieses Bild mit dem „is nur Kino“ und das Verdrängen - da läuft übrigens der Autor von „Is nur Kino“ vorbei, als sei es inszeniert [Albrecht "Ali" Neander, Mitglied der Band und Musiker u.a. bei den Rodgau Monotones läuft an uns vorbei] - also dieses Umgehen damit, es nicht Wahrhabenzuwollen, das finde ich einfach ein wunderschönes Bild, das hat ein bisschen von dem Stück „Sag, dass das nicht wahr ist“ von dem Album.
Ich fand den Gedanken immer sehr, sehr schön. Und das Lied hat mir schon sehr lange, sehr gut gefallen. Ehrlich gesagt, war das unter den ersten 15 Liedern, die wir zusammen gemacht haben, also 2000 schon. Irgendwie ist es dann wieder in Vergessenheit geraten und ich habs jetzt wieder ausgegraben. Ich persönlich habe eine sehr lange Beziehung mit den Rodgau Monotones, also Alis Band. Die ersten „Rödelheim-Hartreim-Projekt“- Shows waren im Rahmen von „Rodgau Monotones“-Konzerten.
Ich finde auch, dass eine Band die seit 30 Jahren deutsche Lieder macht, so ein bisschen Respekt verdient. Gerade wenn die so ein Stück geschrieben haben, fand ich es einfach spannend, das Ding, wie der Henry vorher gesungen hat, mal in dem Glashaus-Look im Field zu sehen und zu zeigen. Hat mir einfach gefallen vom Gedanken her.

MAS:
Bei der ersten Single „Haltet die Welt an“ hab ich mal eine Zeile genommen: „Es ist leicht zu erkennen und schwer zu ertragen, wie konnte man uns trennen, mein Herz trägt deinen Namen.“ Geht mit der Thematik Tod, Verlust und Sterben die Schwierigkeit einher, dass man manches, was man sagen will, einfach nicht sagen kann, weil man die Worte nicht findet? Also, wie hast Du Dich während dem Schreiben gefühlt? Oder ist das dann schon das klare Gefühl, das Du beim Schreiben hattest, oder zum Ausdruck bringen wolltest, welches dann auch im Lied enthalten ist?

Moses Pelham:
Ich glaub, dass es wahrscheinlich kein Lied gibt, das die Summe der Dinge, die man dabei empfindet festhält. Also irgendwelche Ansprüche auf Vollständigkeit kann es bei Kunst in dem Zusammenhang nicht geben. Geht einfach nicht. Also auch wenn jemand sagt: „Ja ich hab jetzt ne Platte gemacht.“ „Worum geht’s auf der Platte?“ „Ja es geht um mich...“ Dann ist die Frage immer, diese beiden Fragen kommen immer: „Ist alles was auf dieser Platte ist dein Leben?“ und „Ist dein ganzes Leben auf der Platte“? Dann ist es in der Regel so: „Alles was auf der Platte ist, ist mein Leben, aber ich krieg mein ganzes Leben leider nicht auf diese Platte.“
Und so ist es auch in diesem Detail glaube ich. Aber ich als Autor bin schon bemüht, die Sachen, die ich für wesentlich, an diesem Gefühl, das ich versuche festzuhalten, halte, auch reinzupacken. Ich glaube, dass mir das auch ganz gut gelungen ist. Also diese Quintessenz ist wirklich dieses Gefühl: Hier pass auf, das kann einfach nicht sein, haltet auf der Stelle die Welt an. Von daher finde ich auch ganz gut, das das Lied so heißt [schmunzelt].
Also ehrlich gesagt, das ist hart gesagt als Autor, aber ich finde, das eigentlich der Refrain schon ziemlich deutlich das Gefühl, das ich eigentlich transportieren wollte, transportiert. Die Strophen wiederholen glaube ich, immer nur diese verschiedenen Details davon. Aber ich finde, dass das im Refrain sehr aufgeht und sehr auf den Punkt gebracht wird.

MAS:
Es kommt ja dann auch schon so vor, dass die Umwelt das nicht so sehen kann...

Moses Pelham:
Ja ist ja klar. Genau mit dem Gefühl dealt das ja. Für mich müsste die Welt stehen, aber die Wahrheit ist, sie dreht sich weiter. Und dass sie sich weiter dreht, ist für mich nicht zu begreifen, weil eben einer fehlt. Ich finds voll geil auf den Punkt gebracht ehrlich gesagt [lacht], also es ist auch nicht so, wenn ich sag, ich finds voll geil auf den Punkt gebracht, ist es nicht so, wie dieses Interview, sch.... wie heißt der... Michalczewski. Ich hab mal ein Interview mit dem Michalczewski nach einem Kampf gesehen, der hat gesagt: „ja meine Technik war gut, ich war topp fit, alles in allem Superleistung von mir.“
So mein ich das überhaupt nicht, denn ganz ehrlich, jetzt im Nachhinein, ist es überhaupt nicht so, dass ich sagen könnte „oh toll hab ich das geschrieben“, für mich war das einfach da. Es ist halt nicht so, wie jemand der ne Geschichte schreibt, wo du sagst: „ Ah, geile Geschichte hast du dir ausgedacht“. Ich hab mir das nicht ausgedacht, ich hab das gefühlt und halt aufgeschrieben. Das ist alles. Verstehst du den Unterschied, den ich mein...?“

MAS:
Ok, jetzt noch eine etwas allgemeinere Frage: Wenn du dich jetzt umschaust, als Produzent und Musiker, gibt es dann Künstler oder Bands, die dich zur Zeit besonders beeindrucken oder dir Respekt einflößen? Oder bist du dann auch schon sehr kritisch?

Moses Pelham:
Weißt du als ich vorhin sagte, ich finde es am schönsten für mich zu schreiben und so weiter. Wenn dann Leute zu mir kommen und sagen: „Ey boah, du hast das festgehalten was ich empfinde.“ das ich mich in dieser Tradition gerne sehe, weil es so viele Platten gibt die mich gestärkt haben, die mir Lebenshilfe waren... Also logo, gibt’s ganz viele Platten, die ich großartig finde, die ich bewundernswert finde, an denen es Details gibt, bei denen ich denke: „Keine Ahnung, wie die das gemacht haben“, wo ich mir Gedanken mache, wie ist das gemacht worden. Elemente, bei denen ich denke: „Wow schön, warum bin ich darauf nicht gekommen?“ und solche Sachen. Mir ist wichtig, dass mir das dabei nicht im Weg steht, eine Platte einfach zu genießen.
Es ist auch wirklich nicht so, das jede Platte, die ich geil finde, ich unbedingt lieber gemacht hätte. Sondern ich bin einfach froh, dass sie da ist. Jetzt zum Beispiel „Chima“, mit der Platte habe ich nun wirklich überhaupt nichts zu tun, sondern konsumiere diese Platte einfach nur. Ich hätte das nicht machen können. Das sind Sachen, sind Zeilen dabei, wo ich mir denke: „Da hätte ich auch drauf kommen können“, aber ich hätte diese Platte nie so gemacht. Nie. Und finde es einfach wunderbar, dass sie da ist. Respektiere das, finde es großartig.
Und ich bin wirklich sehr, sehr ehrgeizig in dem was ich mache. Ich will schon Sachen machen, die ich mir, soweit das überhaupt möglich ist, objektiv angucken kann und sagen kann: „Hammer“. Aber wenn es soweit kommt, dass ich nicht mehr eine andere Platte, die ich toll finde genießen könnte, dann wird es echt ärmer für mich.

MAS:
Kleine Abschlussfrage: Gibt es von der Musik her einen Anspruch, den man in einem Satz formulieren könnte? Also wo Dir so am wichtigsten ist, dass eure Musik diesen Anspruch erfüllt?

Moses Pelham:
Ja klar kann man..., aber das ist ja dann auch nur eine Platitude dann, also ich würde sagen: „Ich muss es fühlen“ Aber für mich bedeutet es die Welt: „Ich muss es fühlen“, für dich ist es so:“Ah toll, er muss es fühlen.“ Also du würdest ja dann sagen: „Was braucht deine Musik, das du sie fühlen kannst?“
Es gibt bestimmt so ein paar Sachen, die ich für Abtörner halte, Sachen, die mir grundsätzlich im Weg stehen, Musik gut zu finden. Da sind auch echt eine Menge handwerkliche Sachen dabei. Es gibt aber immer wieder Beispiele an Platten, wo ich denke: „Das ist handwerklich so dumm gemacht, das ist einfach falsch...“ und trotzdem erreichen sie mich. Es gibt natürlich auch Platten, wo ich mir denke, hey pass auf das ist Unsinn. Das ist wie wenn man einen Brief bekommt, der nicht mit der Hand unterschrieben ist, zehn Schreibfehler hat und es damit anfängt, dass dein Name falsch geschrieben ist, den lese ich nicht zu Ende. Wenn der Autor sich nicht Zeit genommen hat das ordentlich zu machen, werde ich mir nicht die Zeit nehmen das zu lesen. Und so ist es mit vielen Platten.
Deshalb sitze ich solange über den Platten, die wir so machen, weil ich halt will, dass nichts im Weg steht, sondern einfach das was ich für die Wahrheit halte, oder meine Wahrheit, oder was auch immer, so gut wie möglich festgehalten ist.

MAS:
Vielen Dank.

Alexander Kitterer


Zurück zur Artikelübersicht