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Herrlich! – die Geschichte, die Ingo uns in diesem Monat erzählt!
Ganz ehrlich gibt er zu, dass ihm sein Lieblingslied in diesem Monat eigentlich gar nicht so richtig gefällt – jedenfalls nicht in der Originalinterpretation von Bruno Mars. Erst als er „Count on me“ auf Wunsch der SängerInnen des Jugendchors, den er mit seiner Frau leitet lernen “musste“, begann er es zu lieben – in der neuen Interpretation wohlverstanden.
2010 erschien mit Doo-Wops & Hooligans das Debütalbum von Bruno Mars. Ein Riesenerfolg weltweit, und auch in Deutschland landete es auf dem ersten Platz der Charts. An mir selbst ging dieses Album einfach vorbei. Ich konnte eigentlich nichts damit anfangen. Das war so gar nicht das, was ich so anhöre. Und auch die erfolgreiche Single “Count On Me“ wollte bei mir nicht zünden. Und ehrlicherweise gefällt mir die Originalversion auch heute noch nicht so richtig.
Warum ist es dann in dieser Kolumne Lieblingslieder? Ganz einfach, ich liebe es “Count On Me“ zu spielen. Nachdem meine Frau ihre Kantorenstelle angetreten hatte, war der Wunsch da, einen Jugendchor zu gründen. Gesagt getan. Und was macht so ein Chor? Natürlich auftreten. Weil es noch nicht genügend Chortitel gab, durften sich die Sänger und Sängerinnen Lieder wünschen, die sie solistisch vortrugen, begleitet von meiner Frau und mir. So musste ich “Count On Me“ schnell lernen und vorbereiten. Und nach und nach gefiel mir das Lied immer besser, auch wenn mir der Originalgesang stilistisch immer noch nicht gefällt. Aber es hat dieses gewisse Etwas, was einen guten Song ausmacht. Recht simpel gestrickt aber mit einem enorm eingängigen Ohrwurm-Refrain. Und ein Text, mit dem man sich immer arrangieren kann. Wer möchte nicht einen Freund haben, der immer da ist, wenn es einem schlecht geht:
You can count on me like one, two, three, I′ll be there
And I know when I need it, I can count on you like four, three, two
And you′ll be there, 'cause that′s what friends are supposed to do
Und selbst ist man als Freund auch gerne bereit, zu helfen. Ein zeitloser Text.
Und musikalisch ist das Lied – aus der Feder von Bruno Mars, Philip Lawrence und Ari Levine - zwar einfach, dafür umso effektiver gestaltet. Speziell den Refrain bekommt man nicht mehr aus dem Kopf. Und dass das Lied auch heute noch gut ankommt merke ich im Gitarrenunterricht. Selbst junge Gitarrenschüler und -schülerinnen kennen das Lied und freuen sich, dass es nicht zu kompliziert zum Spielen ist.
Für mich als Bass ist es natürlich unmöglich, das Lied in der Originallage zu singen. Ich singe es fast eine ganz Oktave tiefer. Für mich dann eine wirklich angenehme Singlage und damit auch klanglich anders, als Bruno Mars. Und auch meine Verwendung der Konzertgitarre macht einen deutlichen Unterschied im Klang aus. Das wird nicht jedem gefallen, aber es macht Spaß, das Lied zu spielen.
Bruno Mars ist noch immer als Superstar unterwegs und immer noch finde ich keinen richtigen Zugang zu seinen Songs. Doch mit “Count On Me“ hat er ein Lied geschaffen, das es dann doch geschafft hat, mich zu überzeugen. Es ist ein klasse Song und damit völlig zu Recht, eines meiner Lieblingslieder!
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