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Lieblingslieder 42: Judy Garland - “Somewhere Over The Rainbow“

In diesem Monat präsentiert Ingo ein Stück, das wohl jeder kennt. Die vielen Coverversionen von den unterschiedlichsten Künstlern, die Ingo in seiner Kolumne erwähnt, sorgen mit für die extrem weite Verbreitung.
Im Gegensatz zu Ingo habe ich den Film nie gesehen. Ich klinke mich bei „Somewhere over the Rainbow an einer ganz anderen Stelle ein. Wenn ich den Titel höre, dann erklingt bei mir das Intro zu Rainbows legendärem 77er Live-Album.


Als 1939 (lange vor meiner Geburt) der Film Der Zauberer von Oz erschien, wurde die gerade 17-jährige Judy Garland schlagartig berühmt. Das Lied “Somewhere Over The Rainbow“, geschrieben von Harold Arlen (Musik) und E. Y. Harburg (Text) [1940 mit dem Oscar für die Beste Musik (Original Song) ausgezeichnet], wurde zum Welthit, auch wenn diese Originalversion nur den fünften Platz der US-Charts erreichte. Das Lied ist zu einem Dauerbrenner geworden, wie unzählige Coverversionen zeigen.

Ich bin in frühester Kindheit mit dem Film und dem Lied in Berührung gekommen. Der Film lief unzählige Male in den drei Fernsehkanälen, die es damals gab und meine Mutter musste ihn immer anschauen. Damit auch die ganze Familie, denn mehrere Fernsehgeräte gab es natürlich nicht (wir waren glücklich, überhaupt einen zu besitzen). Vom Film selbst, war ich nie so richtig begeistert, aber das Lied “Somewhere Over The Rainbow“ ist mir seither ein regelmäßiger Begleiter. Ich habe schon verschiedenste Varianten davon gesungen (z.B. als a cappella-Version mit dem Maulbronner Kammerchor oder in der Version von Israel Kamakawiwoʻole mit der Ukulele). Und auch im Gitarrenunterricht kann man es mit fortgeschrittenen Schülern einstudieren.

Spannend an “Somewhere Over The Rainbow“ ist die enorme Eingängigkeit des Liedes, bei komplexer harmonischer Ausgestaltung. Spannend sind hier zum Beispiel die häufigen verminderten und übermäßigen Akkorde oder auch Harmonien mit kleiner None (b9), die eine enorme Spannung erzeugen und im nächsten Moment wunderbar harmonisch aufgelöst werden (kein Wunder, dass es sich zu einem Jazzstandard entwickelt hat). Harold Arlen war ein Könner seines Faches und Judy Garland war die perfekte Besetzung im Film, denn sie überzeugt sowohl als Schauspielerin, wie auch als Sängerin.

Der Text erzählt in märchenhaften Bildern ist sehr träumerisch und erzählt von einem Land, welches hinter dem Regenbogen liegt. Ein sehnsuchtsvoller Ort, in dem die Träume wahr werden:

Somewhere over the rainbow, way up high
There′s a land that I've heard of once in a lullaby
Somewhere over the rainbow, skies are blue
And the dreams that you dare to dream really do come true


Ich spiele das Lied in D-Dur (eigentlich ist es in As-Dur geschrieben), weil es dann besser zu meiner Bassstimme passt. Mit der Konzertgitarre begleitet, spiele und singe ich das Lied immer wieder gerne und ist stets ein Highlight, das auch heute eigentlich noch jeder kennt.



“Somewhere Over The Rainbow“ begleitet mich seit meiner frühesten Kindheit und ist in meiner musikalischen Sozialisation mit verankert. Und auch nach über 50 Jahren, die ich das Lied jetzt kenne, hat es nichts von seiner Faszination für mich verloren. Daher ein absolutes Lieblingslied!

Ingo Andruschkewitsch


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