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Spannend! Mit der Outbreakband bricht Ingo nicht nur eine Lanze für das oft (und leider zu oft zu Recht) verkannte Genre der Lobpreismusik. Er lüftet auch ein wenig das Geheimnis seiner Arbeitsweise. Und statt Gitarren-Schüler(innen) gibt dieses Mal seine Frau Impulse.
Seit etwa drei Jahren spiele ich gemeinsam mit meiner Frau in der Band Church Lane 6. Für unser erstes Konzertprogramm bekam ich die Noten von dem Lied “Ewigkeit“ mit dem Auftrag, unsere Sängerin damit zu begleiten. Ich kannte das Lied nicht, fand den Text aber richtig stark und rhythmisch sehr spannend, weil sich in den Strophen jeweils ein Dreiviertel- und ein Vierviertel-Takt abwechseln und auch später immer mal wieder ein Dreiviertel-Takt eingefügt wird. Sehr ungewöhnlich in der Popmusik und doch so clever gemacht, dass man es beim Hören nicht sofort bemerkt. Der Text wird dadurch perfekt unterstützt.
Weil ich mir angewöhnt habe, ein mir unbekanntes Lied erst einmal zu lernen, ohne zuvor das Original anzuhören, kommt dabei manchmal ein anderer Charakter zustande. Hier ist meine Variante einmal deutlich kräftiger, wenn auch nicht unbedingt schneller, als das Original von der Outbreakband, welche im Bereich der sogenannten Lobpreisszene eine feste Größe ist. Das hörte ich mir aber erst viel später an. Zunächst fand ich eine fantastische Unplugged-Version, nur mit einer akustischen Gitarre und Gesang von den Komponisten des Songs (Mia Friesen und Nikolai Nilsen). Hier ist die Stimmung noch intimer, als in der Bandfassung.
Dennoch sind wir bei Church Lane 6 bei meiner Variante geblieben, ergänzt um Percussion, Klavier, Flöte und Cello. Und das Lied ist mir dabei immer mehr ans Herz gewachsen. Selbst in meinem Gitarrenunterricht kann ich es perfekt einsetzen, um den Umgang mit Rhythmuswechseln aufzuzeigen.
Der Text ist – im Gegensatz zu vielen anderen Lobpreissongs – nicht schlicht. Man muss ihn sich vielleicht öfter durchlesen, um ganz zu verstehen, dass es trotz allem Leid und Elend in der Welt eine innere Hoffnung gibt auf die himmlische Zukunft. Als Beispiel hier die erste Strophe und der Chorus:
1.
“Ich sehne mich nach einem Ort
Wo alles Leid ein Ende hat
Denn was ich mit den Augen seh
Kann meine Seele nicht verstehn.“
Chorus:
“Die Ewigkeit ist mein Zuhause
Du hast sie mir ins Herz gelegt
Auch wenn ich sterben werde, weiß ich
Dass meine Seele ewig lebt
Und diese Hoffnung wird mich tragen
Bis ich dir gegenüber steh.“
Sicher nicht für Hitparaden abseits der christlichen Szene geeignet, aber mit klaren Worten das Evangelium verkündend. In den heutigen Zeiten vielleicht ein kleiner Baustein für die Zukunft.
Ich spiele das Lied in einer Solovariante, nur mit der akustischen Gitarre und in einer etwas anderen Tonart, damit ich mich stimmlich wohlfühle. Mit Church Lane 6 spielen wir es in der Originaltonart, weil sich unsere Sängerin damit wohler fühlt. Harmonisch passiert dabei nicht viel, doch es ist auf den Punkt komponiert.
“Ewigkeit“ von der Outbreakband ist ein gelungenes Beispiel moderner Lobpreismusik, mit tiefgründigem Inhalt, rhythmisch interessant gestaltet und trotzdem eingängiger Melodie. Damit ist der Weg in diese Kolumne mehr als gerechtfertigt. Eines meiner Lieblingslieder!
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