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Die Auswahl der CD aus dem Monat Oktober 1997 ist mir extrem schwer gefallen. In drei Kategorien gab es interessante Kandidaten: besondere Kauforte, wichtige Klassiker und damals aktuelle Scheiben.
Für die besonderen Orte sorgten die Herbstferien, die wir in der Lüneburger Heide verbracht haben. Und beide dort erworbenen Scheiben punkteten noch in mindestens einer Kategorie. Judas Priests Painkiller, auf dem Flohmarkt in Bergen erworben, ist natürlich ein Klassiker par excellence, wurde aber vor Ewigkeiten bereits von Manuel besprochen (laufende Review-Nummer 801; wir sind jetzt – 17.9.2022 - bei 23461). Für Elton Johns Neueinspielung von „Candle in the Wind” anlässlich des Todes von Lady Di sprachen gleich eine ganze Reihe von Gründe – damals top-aktuell, ein Klassiker erster Güte. Der Kaufort, eine Schlecker(!)-Filiale in Suhlendorf ist mittlerweile historisch – und dann kommt noch das Zusammentreffen mit dem Tod der Queen in diesem Monat. Ich habe lange überlegt.
Gigantor - Atomic (1995), gekauft am 21.10.97 in Potsdam |
Weiter aktuelle Werke waren Pleasure & the Pain, sicher kein Highlight in der Karriere von Saga, Planet E. von Heaven’s Gate, interessant, aber weder für mich persönlich noch für die allgemeine Musikgeschichte essentiell; ähnliches gilt für Gigantors Atomic!. Für die Punker sprach vor allem, dass sie aus meiner Heimatstadt Hannover stammen. Gereizt hätte mich bei den aktuellen Sachen dann vor allem das völlig aus ihrem sonstigen Katalog herausfallende Werk 80 von Atrocity.
Kommen wir noch zu den Klassikern. Destroyer von Kiss ist von Rainer bereits in der Resurrected Edition abgefeiert worden.
Im Endeffekt habe ich mich dann entschlossen, den Ansatz der Kolumne des letzten Monats noch einmal aufzunehmen. Dort hatte ich davon berichtet, dass ich eine CD, die ich dann doch nicht ausgewählt hatte, in einem Supermarkt erworben hatte, der einmal direkt neben der Schule war, in der ich in diesem Schuljahr 25 Jahre später als Religionslehrer angefangen habe.
Yes - Relayer (1974), gekauft am 12.10.97 auf dem Flohmarkt am Fehrbelliner Platz |
Nun ist es in Berlin nicht selten, dass Religionslehrkräfte an mehr als einer Schule beschäftigt sind. So habe ich in diesem Jahr auch nicht eine, sondern zwei neue Schulen übernommen. Und die zweite Schule, das Goethe-Gymnasium in Wilmersdorf ist nicht weit entfernt vom Fehrbelliner Platz. Dort gab es vor 25 Jahren noch einen sehr schönen Flohmarkt, der leider nach dem Umbau des Platzes einem Biergarten weichen musste. Dort habe ich am 12. Oktober sechs CDs erworben. Aber auch nach dieser Entscheidung standen weiter drei Kandidaten auf dem Zettel, eine aktuelle CD, ein Klassiker und ein Album, auf das heute beides zutrifft.
Opium fürs Volk von 1996 war schnell aussortiert, weil die Hosen für mich damals schon durch waren. Gegen das große Relayer von Yes habe ich mich entschieden, weil für mich andere Scheiben für die britischen Prog-Großmeister stehen. Also habe ich mich zum zweiten Mal nach dem Februar 1994 für Rough Silk entschieden, die Progger aus dem Großraum Hannover, die nie die Aufmerksamkeit bekommen haben, die sie eigentlich verdienen.
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