Eloy
Power and the Passion
| | Info | VÖ: 1975 / 04.02.2000
(EMI)
Gesamtspielzeit: 49:11
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Ganz dem Zeitgeist verhaftet erzählt Power and the Passion eine Geschichte zwischen Fanstasy und Drogennebel. Als der Zeitreisenden Jamie im 14. Jahrhundert der Fürstentochter Jeanne begegnet, bekommt sie erst mal einen Joint angeboten, um neue Erfahrungen zu machen. Bornemann will mit der Handlung, bei der Jamie mit Jeannes Vater und der repressiv-autoritären Gesellschaftsordnung der Vergangenheit in Konflikt- und ins Gefängnis - gerät, deutlich machen, dass sich trotz technischem Fortschritt im Umgang der Menschen miteinander eigentlich nicht viel geändert hat. Hatte man es in den 70ern als „langhaarige Rockband“ doch auch schwer gesellschaftlich akzeptiert zu werden.
Poetischer, märchenhafter, harmonischer, phantasievoller - so kann man die Entwicklung von Power and the Passion, dem bis dato reifsten Werk von Bornemanns Combo, wohl am besten beschreiben. Man spürt echtes Bedauern, wenn man hört, dass er gerne mehr daraus gemacht hätte. Ein angestrebtes Doppelalbum sei durch Manager Patridge verhindert worden, sagt Bornemann. Schade, ich hätte gerne 90 Minuten Kraft und Leidenschaft gehört. Als Bonus gibt es aber lediglich den Remix eines Album-Tracks. Und weiteres unveröffentlichtes Material von der ursprünglich geplanten Doppel-LP gibt es nicht. Alles sei, so Bornemann, für das Folgealbum verwendet worden, das die Geschichte von Jamie und Jeanne wieder aufgreift.
Dawn dämmert mit völlig neuer Besetzung heran. Wieczorke hatte sich - wie bereits gesagt - bei Jane verdingt. Fritz Randow war zu Epitaph gegangen. Die neue Eloy-Besatzung bestand neben Bornemann (Voc, Git) aus dem Pädagogen und Grafik-Designer Klaus-Peter Matziol (B, Voc), Detlev Schmidtchen an allem, was Tasten hat, Gitarre und Gesang. Die Drums und allerlei Percussion-Zeug steuert Jürgen Rosenthal bei, der bislang bei den Scorpions härtere Brötchen gebacken hatte.
De Zeit von nur einem knappen Jahr zwischen den beiden Scheiben lässt die großen Veränderungen kaum ahnen. Für einen totalen Neuanfang gab es auch erstaunlich viel Kontinuität zwischen Power and the Passion und Dawn. Das beginnt bei dem Cover, das bei beiden Alben exakt dieselbe Struktur besitzt und geht bis in den Inhalt, denn die Geschichte von Jamie wird hier fortgesetzt. Allerdings auf einer anderen Ebene. Während Bornemann auf Power and Passion eine Fantasy-Geschichte erzählt hat, die gut zur Eloy-Musik passt, besteht Dawn überwiegend aus Reflexionen, die durch die Erinnerung an Jeanne ausgelöst werden.
Jeanne wird zur Symbolgestalt der eigenen Träume; die Zeit, die Jamie mit ihr in der Vergangenheit verbracht hat, zur eigentlich erstrebenswerten Zeit, die jetzt als nicht mehr erreichbar erscheint. Vor diesem Hintergrund macht Bornemann sich Gedanken über den Sinn des Seins und den Umgang mit scheinbar unerreichbaren Träumen. Die Stimme Jeannes, die er in sich hört, macht ihm dann Mut gegen die Mauern seiner Existenz anzukämpfen und - obwohl die Zweifel und Furcht an ihm nagen - an einen kommenden Sonnenaufgang (Dawn) zu glauben.
Trackliste | 1 | Introduction | 1:11 | 2 | Journey into 1358 | 2:54 | 3 | Love over six Centuries | 10:09 | 4 | Mutiny | 9:08 | 5 | Imprisonment | 3:13 | 6 | Daylight | 2:38 | 7 | Thoughts of Home | 1:05 | 8 | The zany Magician | 2:35 | 9 | Back into the Present | 3:07 | 10 | The Bells of Notre Dame | 6:26 | 11 | The Bells of Notre Dame (Remix, 1999) | 6:26 |
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| | Besetzung | Frank Bornemann (Voc, Git) Manfred Wieczorke (Keys) Fritz Randow (Dr, Perc) Luitjen Janssen (B) Detlev Pitter Schwaar (Git)
Gäste: Richard Smith (Zany Magician Mary Davis (Jeanne)
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