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Kannte Haydn das Geheimnis des Ewigen Lebens?

Auf einem Flug nach Mexico wird der erfolgreichen Cellistin Estrella Pérez von einem Bewunderer, dem Schriftsteller und Nobelpreisträger Manuel Maria Gomez, ein Couvert anvertraut. Er werde sich melden, um es wieder abzuholen, sagt er. Gomez bleibt in Mexico-City; Pérez fliegt weiter nach Wien.

Dort angekommen nimmt sie ein Taxi und öffnet den Umschlag. Sie findet ein Notenblatt, das einen sehr alten Eindruck macht. Ihr Studium der Noten findet ein jähes Ende, als das Taxi hart bremsen muss. Estrella sichert erst ihr wertvolles Cello und sammelt dann ihre im Taxi verstreuten Unterlagen zusammen.

Zuhause bemerkt sie, dass das Notenblatt nicht mehr in ihren Unterlagen ist. Der Cellistin, die großen Wert auf ihre Zuverlässigkeit legt, ist der Verlust des Notenblattes, das ihr nur anvertraut wurde, mehr als unangenehm. Bald muss sie erkennen, dass sie in eine Situation geraten ist, die viel mehr als unangenehm ist. Beim Versuch das Taxi zu finden, in dem sie das Blatt verloren hat, merkt sie, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Dann erfährt sie, dass Gomez ermordet worden ist.

Als Musikerin kann sie sich gut an die Noten erinnern, die auf dem Blatt gestanden haben. Experten ahnen, dass dies der verlorene 5. Satz einer Haydn-Symphonie ist. Auf der Suche nach dem Blatt kommen plötzlich Freimaurer, Illuminaten, der CIA und andere zweifelhafte Gestalten ins Spiel. Es bleibt nicht bei dem einen Toten.

Und dann kommt auch noch das ewige Leben ins Spiel. Musik kann heilen. Und vor 300 Jahren haben Freimaurer Haydn beauftragt eine heilende Musik zu schreiben. Ist der verlorene 5. Satz das Tor zum ewigen Leben?

Diese Frage hängt über Das Haydn Pentagramm. Und für die Autorin scheint das keine rein rhetorische Frage zu sein. Im Anhang weist sie darauf hin, dass viele Ereignisse der Vergangenheit, die im Roman erwähnt werden, historische Tatsachen sind. Und sie nennt wissenschaftliche Untersuchungen, die die Heilkraft der Musik belegen. Anfang des Jahres hatten wir ein Buch vorgestellt, das ähnlich argumentierte.

Das Haydn Pentagramm liefert einige Fakten über das Leben des großen Komponisten. Das sollte aber nicht der Grund sein, zu diesem Buch zu greifen. Zum einen sind sie quantitativ vernachlässigbar; zum anderen bedürfen sie sicherlich der Verifizierung aus anderer Quelle.

Aber: Was auch immer hinter diesen doch etwas sehr esoterischen Vorstellungen steckt, Das Haydn Pentagramm ist ein packender Thriller, der den Leser, einmal gestartet, kaum wieder loslässt. Mich haben die gut 400 Seiten zwei Tage (bzw. Nächte) gekostet. Angesiedelt irgendwo zwischen Indian Jones` Suche nach dem Heiligen Gral, den Verschwörungstheorien von Dan Brown und natürlich auch einigen Momenten Love Story liest sich der Roman hervorragend.

Norbert von Fransecky


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