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Titel: Killer Rock
Verlag: Suhrkamp
ISBN: 978-3-518-46971-2
Preis: € 10,95
442 Seiten
Mit Killer Rock schickt Andrew Cartmel die von ihm erfundene Gestalt des Vinyl-Detektivs zum zweiten Mal auf die Pirsch. Und wieder soll er eine schwer zu findende Vinyl-Scheibe auftreiben, die zudem mit einem Geheimnis verbunden ist. Dieses Mal geht es, was die Sache noch schwerer macht, um eine Single. Auf ihr soll es angeblich eine geheime Botschaft im backward masking Verfahren geben, die möglicherweise Licht in das Dunkel um den Jahre zurück liegenden angeblichen Selbstmord einer Sängerin und das Verschwinden ihres Sohns bringen kann.
Auch dieses Mal geht die Suche nicht ohne Todesfälle ab – natürlich unnatürliche. Allerdings ist die Blutspur nicht ganz so breit, wie beim ersten Fall. Vor allem trifft es dieses Mal keine engeren Freunde des Vinyl Detektivs. Das vom letzten Mal übrig gebliebene Kleeblatt, er selbst, Nevada, mittlerweile seine Lebensgefährtin, sein schräger Kumpel Tinkler und die Taxifahrerin Clean Head, überleben den zweiten Fall – so viel darf verraten werden. Wahrscheinlich braucht Cartmel sie noch. (Never change a winning team – you know.) Im englischen Original sind mittlerweile mindestens fünf Titel erschienen.
Ob das eine gute Nachricht ist, weiß ich nicht so recht. Meine Rezension zum Debüt Murder Swing hatte ich noch begeistert mit der Ankündigung des Suhrkamp Verlags beschlossen, dass zwei weitere Bände erscheinen würden. Ich muss allerdings zugeben, dass es ein deutliches Qualitätsgefälle zwischen Band 1 und 2 gibt. Zum einen ist es bei einem Sequel kaum zu vermeiden, dass ihm ein Stück des Neuen fehlt, das die erste Folge ausgezeichnet hat. Das zu kompensieren ist immer schwer. Dazu kommt in diesem Fall aber, dass die Lösung des „Falles“ wesentlich konstruierter wirkt, als es bereits im ersten Fall der Fall war. (Wenn du jetzt noch mal „Fall“ schreibst, … Red.) Wirklich überzeugen tut das nicht.
Killer Rock liest sich immer noch gut. Aber Cartmel muss sich für den dritten Band dringend etwas einfallen lassen (oder einfallen lassen haben – denn die Bücher existieren in Englisch ja schon), wenn er nicht mit dem immer gleichen Kramen in irgendwelchen Plattenkisten langweilen will.
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