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25 Years after - Mein Leben mit der CD; Folge 92: Dream Theater - Images and Words

Im November 1993 wanderte eines der Genre übergreifend stärksten Alben der 90er Jahre in mein CD-Regal - Dream Theaters Images and Words. Ich werde es hier dennoch recht stiefmütterlich behandeln. Was zu ihm und seinem „Anschaffungshintergrund“ zu sagen ist, ist bereits in der Review und in Kolumne 87 worden.

Das aber ist nicht der Grund dafür, dass wir uns sofort anderen Dingen zuwenden. Der November 1993 stand ganz einfach unter einem anderen Vorzeichen, einem Ereignis, das dazu führte, dass plötzlich Begriffe wie Voigt, Vogel, Konsi, Vinetastraße und Junge Gemeinde in meinem Terminkalender auftauchen. In einem Schreiben vom 5. November aus eben jenem Konsi (= Konsistorium; zentrale Verwaltung und Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg) an mich, unterschrieben von Oberkirchenrat Dr. Traugott Vogel, ist zu lesen: „Gemäß § 7 d ff des Kirchengesetzes über die Ausbildung der Pfarrer und Pfarrerinnen der Evangelischen Kirche der Union (Pfarrerausbildungsgesetz) in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Februar 1983 weisen wir Sie mit Wirkung vom 15. November 1993 bis zum 31. August 1994 in den Ausbildungsabschnitt “Gemeindevikariat“ in die Hoffnungs-Kirchengemeinde Berlin-Pankow, Elsa-Brandström-Str. 36, 13189 Berlin, Telefon 472 02 19, Kirchenkreis Pankow, als Vikar ein. Ihr Mentor ist Herr Pfarrer Reinhard Voigt,…“

Relativ überraschend hatte ich einige Zeit zuvor eine Nachricht der Hannoverschen Landeskirche bekommen, dass ich bereits jetzt ein Gastvikariat in Berlin antreten könne. Zuvor war mir gesagt worden, wenn ich an meinem Wunsch nach einem Vikariat in Berlin festhalte, würde sich meine Wartezeit auf einen Vikariatsplatz deutlich erhöhen, da die Landeskirche Hannover solche Plätze nur sehr begrenzt einrichte. Im Herbst 1993 hatte sich außer mir aber kein anderer hannoverscher Theologe um ein Gastvikariat beworben, so konnte ich mein Vikariat bereits jetzt antreten.

Dass ich in Pankow gelandet war, stellte sich später als Glücksfall heraus. Mentor und Gemeinde waren prima, so dass ich später auch den gemeindepädagogischen Teil des Vikariates hier absolvieren würde. Dass ich dort gelandet bin, war ein wenig Zufall. Da meine Vertretungsstelle in der Ernst-Moritz-Arndt Gemeinde sowieso zu Ende ging, hatte ich mich bereits nach einer Anschlusstätigkeit umgesehen. Superintendent Werner Krätschell hatte mich angesprochen, ob ich nicht für anderthalb Jahre als Kreisjugendwart nach Pankow kommen wolle. Er kannte meine Erfahrungen in der Jugendarbeit, sowohl vor dem Studium in Hannover, als auch in der Zeit in Ernst-Moritz-Arndt. Die sollte ich nutzen, um die Strukturen einer Kreisjugendarbeit zu initiieren und aufzubauen, die im Westen Selbstverständlichkeiten waren, im Osten vier Jahre nach dem Mauerfall aber praktisch nicht exisierten.

Einen Termin, um Näheres mit ihm zu besprechen, nahm ich zwar wahr, aber jetzt mit völlig neuem Inhalt. „Herr Krätschell, haben Sie nicht eine Vikariatsstelle in ihrem Kirechnkreis für mich?" Einige Überlegungen und Telefonate später war ich auf dem Weg in die Nachbargemeinde, wo Reinhard Voigt bereits auf mich wartete. Einige Zeit später traf dann der oben zitierte Brief bei mir ein.

Und so steht in meinem Kalender von 1993 im November u.a. der Termin für mein erstes Trauergespräch zur Vorbereitung einer Beerdigung. Ein völlig neuer Lebensabschnitt hatte begonnen.

Norbert von Fransecky


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