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Titel: My Take On Me
Verlag: Edel Books
ISBN: 978-3-8419-0424-9
Preis: € 19,95
256 Seiten
Internet:
http://www.edel.com
„a-ha! Morten Harket erzählt seine Lebensgeschichte“ steht da auf der Rückseite von My Take On Me des a-ha-Sängers. Harket ist Jahrgang 1959 (was der Leser übrigens nur auf dem Bucheinschlag, nicht aber im Buch selber erfährt), und leider endet das Buch im Januar 1991. Also vor der ersten a-ha-Auflösung, vor seinen Solo-Alben, vor seiner Scheidung und vor der a-ha-Reunion. A-ha, das nennt man nun also Lebensgeschichte...
Nun ja, was bleibt ist immerhin eine Art „Lebensgeschichte Teil 1“, in der wir die Kindheit und die erfolgreiche a-ha-Anfangszeit des Norwegers verfolgen dürfen. Etwas ratlos hat mich das Buch zugegebenermaßen zurückgelasssen, als es plötzlich abbricht, als Morten Harket gerade 31 Jahre alt war – die letzten 25 Jahre wären sicherlich mindestens genauso interessant gewesen. Der „bekennende Umweltaktivist“ (Pressetext; Anm. der Red.: ist das so peinlich, dass man sich dazu bekennen muss?) und Orchideenliebhaber (ein Team deutscher Wissenschaftler hat eine neue Art in Ruanda entdeckt und sie nach ihm Liparis Harketii benannt) beschreibt aber immerhin seine erste musikalische Entwicklung (prägende Einflüsse hatten hier vor allem Jimi Hendrix, Freddie Mercury mit Queen und David Byron mit Uriah Heep) und die Entstehung von a-ha sehr detailliert.
Dabei wird immer wieder offen oder auch zwischen den Zeilen klar, dass sein Verhältnis zu den beiden Kollegen Paul und Magne, die textlich und kompositorisch fast alle a-ha-Songs ohne ihn schrieben, stets von einer gewissen Distanz geprägt war. Und dass der Bildteil neben ein paar Kinder- und Jugendfotos auch 13 Bilder aus der a-ha-Zeit zeigt, die Kollegen aber kein einziges Mal mit drauf sind, lässt vielleicht auch tief blicken. Auch wenn kein offener Streit erwähnt wird, scheint die zwischenmenschliche Chemie nie so richtig gestimmt zu haben.
Fazit: Unterm Strich sind My Take On Me nicht zuletzt wegen einiger chronologischer Sprünge und des frühen Endes etwas enttäuschende, manchmal auch langweilige und langatmige Memoiren ohne große Anekdoten und Überraschungen – für a-ha-Fans aber vielleicht ein Pflichtkauf.
Jürgen Weber
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