Artikel
STAVANGER - Immer eine Reise wert
Eine wunderschöne Landschaft im Südwesten Norwegens, eine charmante und weltoffene Stadt und ganz viel Musik: Das ist Stavanger im Herzen des Rogalandes. Hier beginnt die beeindruckende Landschaft der Fjorde - und sie beginnt am Lysefjord, der lange Zeit nur vom Wasser her zugänglich war. Ein Wahrzeichen dieser tief eingeschnittenen Bucht ist Preikestolen - ein Fels, von dessen Plateau es rund 600 Meter senkrecht abwärts geht. In einer alten Sage heißt es: „Wenn Preikestolen hinunterstürzt, wird Stavanger ins Meer gespült“.
Die mächtige Felskanzel sollte freilich nur besuchen, wer schwindelfrei ist. Einen besonderen Kontrast zur Fjordlandschaft bilden die südlich von Stavanger gelegenen unendlichen Sandstrände von Jæren.
Wer neben den unglaublichen Natureindrücken auch das kulturelle Angebot wahrnehmen möchte, der ist in Stavanger genau richtig, denn die Stadt kann auf eine unglaubliche Geschichte zurückblicken. Schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde Stavanger zum Bischofssitz ernannt. 1633 ging die Stadt mit ihren zahlreichen mittelalterlichen Bauten in Flammen auf, woraufhin der Bischofssitz, die Gerichtsbarkeit und der Sitz des Provinzpräsidenten nach Kristiansand verlegt wurde. Zeitweilig lebten in Stavanger nur noch etwa eintausend Menschen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts sorgten riesige, küstennahe Heringsschwärme dafür, dass sich Stavanger zu einer blühenden Fischerei- und Handelsstadt entwickelte. Im Jahr 1873 wurde die erste Konservenfabrik gebaut, die Sprotte - aus werbewirksamen Gründen Sardine genannt - fand ihren Weg in die Büchse und so in alle Länder Europas.
Mitten im alten Stavanger (Gamle Stavanger) mit seinen schmucken Holzhäusern im charakteristischen weißen Anstrich finden wir das Konservenmuseum, das die rekonstruierte Fabrik beherbergt und uns eindrucksvoll demonstriert, wie vor hundert Jahren der Fisch in die Dose kam.
Seinen heutigen Reichtum verdankt die Stadt mit ihren 100.000 Einwohnern aber der Ölförderung. 1969 wurden große Ölfelder in der Nordsee entdeckt, die von Bohrinseln gefördert werden. Besonders profitierten davon drei Städte: Bergen, Stavanger und Haugesund.
Der damit einhergehende Wohlstand ermöglichte eine kulturelle Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Stavanger hat neben vielen großen Festivals sogar ein eigenes Symphonieorchester, das sich inzwischen längst einen internationalen Namen gemacht hat.
Aktuell beginnt jetzt am 10. August das renommierte International Chamber Music Festival. Alljährlich beteiligen sich zwischen 20 und 40 Künstler an dem Festival. Dazu gehörten bislang unter anderen die Pianisten Martha Argerich, Jean-Jacques Thibaudet, Boris Berezovsky, Lars Vogt, Stephen Kovacevich, Kathryn Stott und Yefim Bronfman; die Geiger Sergei Stadler, Leila Josefowicz, Leonidas Kavakos und Renaud Capuçon; die Sänger Dietrich Henschel und Ian Bostridge; der Flötist Patrick Gallois und der Klarinettist Michael Collins sowie die internationale Elite der Bratschisten, zu denen ohne Frage Yuri Bashmet, Tabea Zimmermann, Nabuko Imai und Kim Kashkashian zu rechnen sind - und die meisten lassen es nicht bei einem einzigen Gastspiel bewenden.
Ob prominent oder weniger bekannt: Es gibt bei diesem Festival keine Primadonnen. Man trifft sich, um eine Woche intensiv miteinander zu arbeiten. „Beim Kammermusikspiel lernt man sich viel schneller kennen. Alle spielen ohne Make-Up, man hat nichts, wohinter man sich verstecken könnte, man ist viel offener - und verletzlicher” (Martha Argerich).
Dreizehn Jahre lang war der international renommierte Cellist Truls Mørk Künstlerischer Leiter des International Chamber Music Festival (ICMF) in Stavanger. Für diese Saison hat er nun die Leitung dem Grieg Trio übergeben: Der Pianist Vebjørn Anvik, der Geiger Sølve Sigerland und die Cellistin Ellen Margrete Flesjø werden zukünftig gemeinsam die Geschicke des Festivals lenken und dafür sorgen, dass es auch weiterhin eine herausragende Plattform der europäischen Kammermusikpflege bleibt. Die neuen künstlerischen Leiter bringen natürlich ihre eigenen internationalen Erfahrungen und musikalischen Partnerschaften, ihre eigenen Visionen und programmatischen Konzepte mit. Das diesjährige Festival besuchen unter anderen die London Winds, das Keller Quartett, das Rosamunde Quartett sowie David Grimal, Fabio Biondi und Menahem Pressler.
Die Veranstaltungsorte entsprechen der Tradition Stavangers. So finden einige der Konzerte in der Domkirche statt, die noch aus dem 12. Jahrhundert stammt. Sie gilt neben dem Trondheimer Dom als der besterhaltene und prächtigste mittelalterliche Sakralbau Norwegens. Ein anderer Schauplatz ist das Kloster Utstein auf der Insel Mosteroy. Die Insel liegt im Lysefjord und wurde erstmals im Jahr 872 erwähnt, als König Harald Schönhaar hier residierte.
Jedes Musikstück beim ICMF wird zu einer Entdeckungsreise, einer Suche nach dem optimalen Ausdruck. Es ist, als würde die Musik genau an jenem Ort und bei der jeweiligen Aufführung geboren - sehr zum Vergnügen der Zuhörer und der Musiker. Mit „gekonnten Casting und seiner Programmgestaltung hat Truls Mørk für Interpretationen gesorgt, an die man noch viele Jahre denken wird“, schrieb The Times. Und wer zu einer Entdeckungsreise in musikalischer wie auch landschaftlicher Hinsicht bereit ist: Durch ihre Internationalität ist Stavanger ideal erreichbar - mit eigenem Flughafen und vielen Direktverbindungen.
KONTAKT:
Norwegisches Fremdenverkehrsamt, Postfach 11 33 17, 20433 Hamburg
Tel: 040-22 94 150, Fax: 040-22 94 1588
Pressemittelung. Quelle: Pro Classics / Grevenbroich
International Chamber Music Festival |
Eine wunderschöne Landschaft im Südwesten Norwegens, eine charmante und weltoffene Stadt und ganz viel Musik: Das ist Stavanger im Herzen des Rogalandes. Hier beginnt die beeindruckende Landschaft der Fjorde - und sie beginnt am Lysefjord, der lange Zeit nur vom Wasser her zugänglich war. Ein Wahrzeichen dieser tief eingeschnittenen Bucht ist Preikestolen - ein Fels, von dessen Plateau es rund 600 Meter senkrecht abwärts geht. In einer alten Sage heißt es: „Wenn Preikestolen hinunterstürzt, wird Stavanger ins Meer gespült“.
Die mächtige Felskanzel sollte freilich nur besuchen, wer schwindelfrei ist. Einen besonderen Kontrast zur Fjordlandschaft bilden die südlich von Stavanger gelegenen unendlichen Sandstrände von Jæren.
Wer neben den unglaublichen Natureindrücken auch das kulturelle Angebot wahrnehmen möchte, der ist in Stavanger genau richtig, denn die Stadt kann auf eine unglaubliche Geschichte zurückblicken. Schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde Stavanger zum Bischofssitz ernannt. 1633 ging die Stadt mit ihren zahlreichen mittelalterlichen Bauten in Flammen auf, woraufhin der Bischofssitz, die Gerichtsbarkeit und der Sitz des Provinzpräsidenten nach Kristiansand verlegt wurde. Zeitweilig lebten in Stavanger nur noch etwa eintausend Menschen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts sorgten riesige, küstennahe Heringsschwärme dafür, dass sich Stavanger zu einer blühenden Fischerei- und Handelsstadt entwickelte. Im Jahr 1873 wurde die erste Konservenfabrik gebaut, die Sprotte - aus werbewirksamen Gründen Sardine genannt - fand ihren Weg in die Büchse und so in alle Länder Europas.
Mitten im alten Stavanger (Gamle Stavanger) mit seinen schmucken Holzhäusern im charakteristischen weißen Anstrich finden wir das Konservenmuseum, das die rekonstruierte Fabrik beherbergt und uns eindrucksvoll demonstriert, wie vor hundert Jahren der Fisch in die Dose kam.
Seinen heutigen Reichtum verdankt die Stadt mit ihren 100.000 Einwohnern aber der Ölförderung. 1969 wurden große Ölfelder in der Nordsee entdeckt, die von Bohrinseln gefördert werden. Besonders profitierten davon drei Städte: Bergen, Stavanger und Haugesund.
Der damit einhergehende Wohlstand ermöglichte eine kulturelle Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Stavanger hat neben vielen großen Festivals sogar ein eigenes Symphonieorchester, das sich inzwischen längst einen internationalen Namen gemacht hat.
Truls Mork und Freunde |
Aktuell beginnt jetzt am 10. August das renommierte International Chamber Music Festival. Alljährlich beteiligen sich zwischen 20 und 40 Künstler an dem Festival. Dazu gehörten bislang unter anderen die Pianisten Martha Argerich, Jean-Jacques Thibaudet, Boris Berezovsky, Lars Vogt, Stephen Kovacevich, Kathryn Stott und Yefim Bronfman; die Geiger Sergei Stadler, Leila Josefowicz, Leonidas Kavakos und Renaud Capuçon; die Sänger Dietrich Henschel und Ian Bostridge; der Flötist Patrick Gallois und der Klarinettist Michael Collins sowie die internationale Elite der Bratschisten, zu denen ohne Frage Yuri Bashmet, Tabea Zimmermann, Nabuko Imai und Kim Kashkashian zu rechnen sind - und die meisten lassen es nicht bei einem einzigen Gastspiel bewenden.
Ob prominent oder weniger bekannt: Es gibt bei diesem Festival keine Primadonnen. Man trifft sich, um eine Woche intensiv miteinander zu arbeiten. „Beim Kammermusikspiel lernt man sich viel schneller kennen. Alle spielen ohne Make-Up, man hat nichts, wohinter man sich verstecken könnte, man ist viel offener - und verletzlicher” (Martha Argerich).
Dreizehn Jahre lang war der international renommierte Cellist Truls Mørk Künstlerischer Leiter des International Chamber Music Festival (ICMF) in Stavanger. Für diese Saison hat er nun die Leitung dem Grieg Trio übergeben: Der Pianist Vebjørn Anvik, der Geiger Sølve Sigerland und die Cellistin Ellen Margrete Flesjø werden zukünftig gemeinsam die Geschicke des Festivals lenken und dafür sorgen, dass es auch weiterhin eine herausragende Plattform der europäischen Kammermusikpflege bleibt. Die neuen künstlerischen Leiter bringen natürlich ihre eigenen internationalen Erfahrungen und musikalischen Partnerschaften, ihre eigenen Visionen und programmatischen Konzepte mit. Das diesjährige Festival besuchen unter anderen die London Winds, das Keller Quartett, das Rosamunde Quartett sowie David Grimal, Fabio Biondi und Menahem Pressler.
Die Veranstaltungsorte entsprechen der Tradition Stavangers. So finden einige der Konzerte in der Domkirche statt, die noch aus dem 12. Jahrhundert stammt. Sie gilt neben dem Trondheimer Dom als der besterhaltene und prächtigste mittelalterliche Sakralbau Norwegens. Ein anderer Schauplatz ist das Kloster Utstein auf der Insel Mosteroy. Die Insel liegt im Lysefjord und wurde erstmals im Jahr 872 erwähnt, als König Harald Schönhaar hier residierte.
Jedes Musikstück beim ICMF wird zu einer Entdeckungsreise, einer Suche nach dem optimalen Ausdruck. Es ist, als würde die Musik genau an jenem Ort und bei der jeweiligen Aufführung geboren - sehr zum Vergnügen der Zuhörer und der Musiker. Mit „gekonnten Casting und seiner Programmgestaltung hat Truls Mørk für Interpretationen gesorgt, an die man noch viele Jahre denken wird“, schrieb The Times. Und wer zu einer Entdeckungsreise in musikalischer wie auch landschaftlicher Hinsicht bereit ist: Durch ihre Internationalität ist Stavanger ideal erreichbar - mit eigenem Flughafen und vielen Direktverbindungen.
KONTAKT:
Norwegisches Fremdenverkehrsamt, Postfach 11 33 17, 20433 Hamburg
Tel: 040-22 94 150, Fax: 040-22 94 1588
Pressemittelung. Quelle: Pro Classics / Grevenbroich
Georg Henkel
Zurück zur Artikelübersicht |